↠ ZWEI&ZWANZIG ↞

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[Taehyung]

Tief ein- und ausatmend stehe ich vor meiner eigenen Haustür, nachdem ich heimlich aus Jungkooks Zuhause ausgebrochen bin. Mir ist klar, dass seine Eltern es bald bemerken werden und es krasse Konsequenzen mit sich bringen wird, aber es ist mir egal. Meine Priorität ist es, mit Jungkook zu reden.

Mit dem Blick auf meinen Nachnamen, der neben der Haustür über dem Knopf hängt, mit der man die Klingel betätigt, drücke ich auf den Knopf und warte darauf, dass mir jemand die Tür öffnet.

Hoffentlich wird er jetzt endlich mit mir reden. Ich komme einfach nicht von dem Gefühl weg, dass ich irgendwie die Schuld an seiner schlechten Laune habe. Ich sehe doch, wie er meinen Freunden ganz normal antwortet, sie nicht ignoriert und in ihrer Anwesenheit nicht so genervt wirkt, wie bei mir.
Vielleicht, weil sie ihn nicht über seine Laune ausfragen?

Doch ich frage ihn auch nur aus, weil er sich ausgerechnet bei mir so benimmt. Er tut es sicherlich nicht grundlos und ich möchte wissen, wieso.

Als ich höre, wie die Tür sich öffnet, komme ich aus meinen Gedanken wieder raus und siehe zu dem vertrauten Gesicht meiner Mutter, die sich schnell an mich, beziehungsweise Jungkook erinnert und mich lieb anlächelt.

„Hallo Jungkook. Freut mich, dich zu sehen. Möchtest du zu Taehyung?"

Ich schenke ihr ebenfalls ein Lächeln. Ich habe sie so sehr vermisst, es treibt mir fast schon die Tränen in die Augen.

„Hallo Yejin. Ja, ich würde gerne mit Taehyung reden, wenn es okay ist. Ich bin auch bald wieder weg."

Sie nickt und öffnet die Tür, damit ich hineintreten kann.
„Kein Problem. Er ist oben, wahrscheinlich in seinem Zimmer."
„Okay, vielen Dank."

Nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen habe, gehe ich die Treppen hoch und begebe mich zur Tür meines Zimmers. Und wieso auch immer, zögere ich.
Wieso auch immer stört mich sein Ignorieren so sehr, dass es mich fast schon daran hindert, einen erneuten Versuch zu starten, mit ihm zu reden.

Aber es hindert mich nur fast, weshalb ich nach dem Zögern mich dazu überwinde, an der Tür zu klopfen.

Kurz darauf wird die Tür geöffnet, doch anders als erwartet, von Hyejin, meiner Schwester.

„Oh, hey Jungkook. Du möchtest bestimmt zu Taehyung."

Sie blickt hinter sich, wo anscheinend Jungkook sitzt, woraufhin sie nach einigen Sekunden wieder zu mir sieht.
„Tut mir Leid, er möchte gerade keinen Besuch erhalten."

Ich seufze. „Das habe ich mir schon gedacht. Aber es ist wirklich wichtig. Ich muss unbedingt mit ihm reden."

Sie denkt nach und wirft erneut einen kurzen Blick auf ihren - so wie sie es denkt - Bruder. „Jungkook will mit dir reden. Es scheint wichtig zu sein."

Anscheinend verneint er dies wieder, denn sie sieht mich an und schüttelt den Kopf.
Es war so klar. Aber wir werden reden und es interessiert mich auch nicht wirklich, dass er es jetzt nicht möchte. Ich habe es satt, ihm hinterher zu laufen. Ich bin nicht umsonst von seinen verrückten Eltern abgehauen und ich werde mit ihm reden, ob er will oder nicht.

Erneut seufzend deute ich meiner Schwester mit dem Kopf an, aus dem Zimmer zu gehen, was sie auch schnell versteht, weshalb sie vor die Tür tritt und diese hinter sich schließt.

20 HOURS | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt