20 HOURS | vkook

↠ NEUNZEHN ↞

[Taehyung]

„Wer hat sich den Montag bitte ausgedacht? Sogar der Name macht mich aggressiv." Sage ich müde, als ich mich auf Jungkooks Platz im Klassenzimmer neben seinen Freunden setze und meinen Kopf auf den Tisch lege.
Namjoon lacht ein wenig. „Wenn der Montag nicht existieren würde, würde der Dienstag dich aggressiv machen."

Ich drehe meinen Kopf, der immer noch auf dem Tisch liegt, zu Namjoon und sehe ihn an, bevor ich seufze. „Bring mein Gehirn nicht jetzt schon dazu nachzudenken. Es ist noch nicht wach."

Wieder höre ich ihn lachen, bevor er sich seinem Rucksack widmet, aus dem er seine Schulsachen rausholt. Ich realisiere, dass ich es auch noch tun sollte, also mache ich es dann auch, selbst wenn mir jede Bewegung schwer fällt, da meine Motivation für den heutigen Tag so gut wie nicht vorhanden ist.

Auch wenn ich überhaupt nicht bereit dazu bin, dem Lehrer gleich fast zwei Stunden lang zuhören zu müssen, muss ich es jetzt wohl überstehen. Immerhin ist es der Matheunterricht und Jungkooks Eltern würden mich umbringen, wenn ich mich in diesem Fach nicht verbessere.
Also muss ich es wohl oder übel durchstehen und mich dabei konzentrieren.

Wer hat es sich bitte ausgedacht, in den ersten zwei Schulstunden an einem Montag Mathe zu machen?

Als diese qualvolle Zeit dann auch endlich vorbei ist, stehe ich auf und sage Yoongi und Namjoon, dass ich mal kurz weg muss. Wohin genau ich gehe, sage ich ihnen nicht, weil ich mich beeilen muss. Immerhin möchte ich Jungkook so schnell wie möglich finden.

Ich möchte mich immer noch mit ihm anfreunden und es reicht nicht, dass wir einen Nachmittag zusammen verbracht haben. Und ehrlich gesagt finde ich, dass wir eine nicht schlechte Zeit zusammen hatten.
Ziemlich ungewohnt, so über ihn zu denken. Immerhin habe ich ihn vor kurzem noch überhaupt nicht leiden können.

Und genau solche Momente möchte ich öfter mit ihm teilen. Ich möchte öfter Zeit mit ihm verbringen und sagen können, dass ich es genossen habe. Denn genau so entstehen doch Freundschaften, was auch mein Ziel ist. Die ganze Situation wäre so viel einfacher für uns, wenn wir uns besser verstehen würden.

Also jogge ich rüber zu meiner eigenen Klasse, die zum Glück nicht viel zu weit weg ist und komme auch rechtzeitig an, da ich genau in dem Moment Jungkook, zusammen mit meinen Freunden aus dem Klassenraum gehen sehe.

Direkt mache ich mich auf den Weg zur Freundesgruppe und als der erste von ihnen mich bemerkt, welcher Hoseok ist, winkt er mir zu, was ich ihm auch gleich tue.

„Hey Jun- Taehyung. Können wir reden?" Frage ich Jungkook, wobei ich mich fast verplappere, weil es immer noch komisch ist, mich selbst anzusprechen.

Eigentlich möchte ich mich einfach nur mit ihm unterhalten und ihm von meinem Wochenende erzählen, da er der einzige ist, dem ich das erzählen kann. Wenn ich überfordert bin, muss ich immer mit jemandem darüber reden.

Jungkook sieht mich an, während ich mir seine Klamotten ansehe und leicht lächle, da ich realisiere, dass er meine Tipps angenommen hat.

Er trägt einen gelben Hoodie und eine schwarze Hose, dazu auch sogar Schmuck. Es freut mich zu sehen, dass er wenigstens ein wenig versucht, meinen Style umzusetzen.

Als mein Blick dann wieder auf seinem Gesicht landet, sehe ich, wie er seinen Kopf schüttelt, als Antwort auf meine Frage, ob wir reden können.

Schnell verschwindet mein Lächeln und ich beobachte, wie er meinen Freunden folgt, mir dabei den Rücken zudreht.

Ist das sein Ernst? Wieso benimmt er sich wieder so?

Da mich seine Reaktion ziemlich verwirrt, hole ich ihn wieder ein, um ihn ein zweites Mal anzusprechen.