𝟏 | 𝐬𝐮𝐫𝐫𝐨𝐠𝐚𝐭𝐞 𝐦𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫

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C H R I S T I A N

Genervt und auf eine gelangweilte Art frustriert hörte ich den Worten meiner Frau und der, der Bewerberin zu und spielte nebenbei mit dem Kugelschreiber in meiner Hand. Meine Augen lagen voll und ganz auf diesem und ließen mich weniges für einen Moment vergessen, dass wir noch Dutzende Bewerberinnen vor uns hatten, welche vermutlich den Ansprüchen meiner Frau nicht gerecht werden würden. Was definitiv kein Wunder war. Riley hatte ziemlich hohe Ansprüche und da es hierbei um die Rettung unserer Ehe ging, ließ sie auch keine Macke bei einer Frau durchgehen. In meinen Augen war das ziemlich drastisch und nervtötend. Sie musste doch nur irgendeine Frau aussuchen. Irgendeine. Doch sie wollte mich wohl weiter damit quälen und verursachen, dass ich weitere drei Stunden hier sitzen müsse, nur um am Ende festzustellen, dass keine gut genug war. Und daraufhin würde ihre Suche weitergehen, bis sie wieder eine andere Idee hätte und von mir verlangte, dass ich mit dieser einverstanden war. Auch wenn ich es gar nicht war. Das hier war wohl wirklich die einzige Gute Idee, die sie in den letzten Wochen hatte. Auch wenn sie ziemlich gewagt war. Eine Leihmutter zu arrangieren, war für mich nämlich definitiv nicht das, was ich wollte. Doch dadurch, dass sie keine Kinder bekommen konnte, war das hier auch unsere einzige Wahl. Wenn es den klappen würde. Ich konnte mir auch durchaus vorstellen, dass sich die perfekte Bewerberin im letzten Moment doch umentscheiden würde. Immerhin ging es dann um das Baby, was zwar meine, aber auch ihre Gene tragen würde und nicht Riley's. Somit wäre das auch ziemlich normal, wenn ich es so sagte. Vielleicht hatten wir aber ja auch Glück mit einer Bewerberin. Was ich wirklich schwer hoffte. Länger hielt ich es nämlich definitiv nicht aus. Und das, obwohl mir unsere Beziehung, unsere Ehe, doch etwas bedeutete. Auch wenn sie nicht mehr dasselbe wie vorher war. Nach sechs Jahren war dies aber auch definitiv kein Wunder.
„Wie stehst du dazu?", drang Riley's Stimme im nächsten Moment zu meinen Ohren, wodurch ich aufsah. Fragend blickte ich in ihre blauen Augen und brachte den Stift in meiner Hand zum Stoppen, um mich auf sie konzentrieren zu können. „Zu der Bewerberin, Liebling", klärte sie mich kurz darauf auf.
Mein Blick rutschten auf die Frau vor uns, welche mich mit einem unfassbaren hoffnungsvollen Blick ansah. Doch..
„Was hältst du denn von ihr?", fragte ich unsicher und brachte ein Lächeln auf meine Lippen. Riley strich sich nervös eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und atmete durch.
„Meiner Meinung nach passt ihr aktueller Beruf nicht sonderlich mit einer Schwangerschaft zusammen, da dadurch die Sicherheit des Babys gefährdet werden könnte. Ich denke also nicht, dass sie dafür geeignet ist."
„Wenn du das sagst, muss es wohl stimmen", erwiderte ich und lehnte mich zurück, als sie die Frau dankend rausschickte und sich daraufhin einer weiteren Mappe widmete. Ich sah sie für einen Moment noch an, nahm anschließend mein Handy heraus und erblickte eine Nachricht meines besten Freundes.
»Heute Abend im Mission?«
Ich seufzte innerlich.
»Habe Riley versprochen den Abend mit ihr zu verbringen«, schickte ich daraufhin nur ab und blickte danach wieder zu meiner Frau, welche konzentriert schien.
„Soll ich für heute Abend einen Tisch reservieren?"
„Ich wollte eigentlich kochen." Sie sah zu mir. „Wenn es dir recht ist."
„Wie du willst", erwiderte ich und blickte einmal auf ihre Unterlagen. „Wie viele Bewerberinnen haben wir den noch?"
„Zwei", antwortete sie, was mich einen Dank in den Himmel schicken ließ. „Wobei die eine bereits für mich rausfällt."
„Wieso?"
„Nun ja, sie ist wohl eine ehemalige Drogenkonsumentin und gerade einmal drei Monate clean. Da möchte ich wirklich nichts riskieren."
„Verständlich", murmelte ich und beugte mich leicht vor. „Und die andere?"
„Eine Kunststudentin aus Brooklyn. Sie erfüllt eigentlich alle Qualitäten."
„Also denkst du, dass sie dafür geeignet ist?"
„Ich hoffe es", sagte sie, ergriff meine Hand und lächelte stark. Ich erwiderte ihr Lächeln, strich mit meinem Daumen über ihren Handrücken und blickte abwechselnd auf unsere Hände und die Tür. Irgendwie war mein Interesse nun doch gewachsen. Ich wollte diese Potenziale Frau auch nun kennenlernen. Wieso auch nicht, wenn es Riley glücklich machte.
„Mr. & Mrs. Parker?", fragte eine Stimme, nachdem sich die Tür geöffnet hatte. Ein Kopf streckte sich im nächsten Moment durch den kleinen Türspalt, bevor dieser weiter geöffnet wurde und ich den zugehörigen Körper erblickte. Oh wow. „Bin ich hier richtig?", fragte die Frau, was ich mit einem Nicken beantwortete.
„Setzen Sie sich bitte", bat meine Frau daraufhin und zog die Mappe in die Mitte von uns beiden. „Eliana, richtig?"
„Richtig, Mrs. Parker", bestätigte die Blondhaarige, nachdem sie Platz genommen hatte. Ihre dunklen Augen glitten für einen Moment zu mir, ehe sie diese wieder zu meiner Frau gleiten ließ.
„Riley, bitte", murmelte meine Frau eher und blickte zu mir. „Sie kommen also ursprünglich aus Venedig?"
„So ist es", antwortete sie und ich bemerkte eine Anspannung an ihrem Körper. Ziemlich interessant.
„Na gut, uhm. Ihren Unterlagen ist zu entnehmen, dass Sie eine geregelte Einnahmequelle haben und nebenbei Kunst studieren. Keine Polizeiakte oder etwas anderes ist zu finden, aber über ihre familiären Verhältnisse ist nichts zu finden. Würden Sie daher bitte etwas über diese-"
„Bei aller Liebe: Mir ist bewusst, dass sie nur das beste wollen, aber um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz, wieso Sie etwas über meine Familie wissen wollen. Sie arrangieren mich als Leihmutter und nicht meine Familie. Aus diesem Grund werde ich Ihre Frage auch sicher nicht beantworten."
Die Augen meiner Frau weiteten sich leicht, was mir wiederum ein Schmunzeln auf die Lippen trieb. Ich mochte sie. Sie war bisher die einzige, die meiner Frau die Stirn bot. Das gefiel mir.
„Ich finde es aber schon wichtig, dass wir etwas über Ihre Familie erfahren. Schließlich wirkt sich das auch in gewisser Hinsicht auf das Kind aus."
„Meine Familie stammt aus Venedig und war eine reine Arbeiterfamilie. Das müsste an Informationen für Sie reichen."
Meine Frau blickte zu mir und löste ihre Hand daraufhin von meiner.
„Gut", murmelte Riley daraufhin. „Sie haben sich die Art der Bezahlung durchgelesen und sind damit einverstanden?"
„Voll und ganz."
Meine Frau nickte nachdenklich.
„Ich weiß ja nicht wirklich.. Christian, was hältst du von ihr?"
Flehend sah mich Riley an und erhoffte wohl, dass ich Eliana wegschicken würde. Was ich definitiv nicht wollte.
„Ich finde sie perfekt dafür, Liebling." Ich blickte zu Eliana und erkannte ein sanftes Lächeln. „Wir sollten sie arrangieren."
„Wenn du das willst", erwiderte meine Frau und hatte wohl eingesehen, dass ich mit ihr zufrieden sein musste. Immerhin würde ich dafür sorgen, dass sie ein Kind für uns austragen würde.
„Wenn Sie sich diesen Vertrag noch ansehen würden und diesen dann unterschreiben würden. Ihre Bankdaten bräuchte ich dann auch noch, genauso den Namen ihrer bisherigen Frauenärztin."
Eliana nickte und griff daraufhin nach dem Vertrag, um sich diesen durchzulesen. Zufrieden lächelte ich und hauchte einen Kuss auf Riley's Handrücken. Dass ich durch diese Sache doch noch glücklich werden konnte, gleich wirklich einem Wunder.

 Dass ich durch diese Sache doch noch glücklich werden konnte, gleich wirklich einem Wunder

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🩶

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