𝟏𝟖 | 𝐝𝐚𝐲𝐬 𝐨𝐟 𝐬𝐢𝐥𝐞𝐧𝐜𝐞

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C H R I S T I A N

Frustriert und voller Sorge lehnte ich mich bloß gegen den Sitz meines Wagens und spürte zum ersten Mal überhaupt eine Wut auf mich selbst. Aufgrund meiner Neugier weinte Eliana und empfand vermutlich gerade nichts anderes als Schmerz. Wieso auch nur musste ich so nachhaken? Sie hätte es mir doch erzählt, wenn sie es gewollt hätte und wenn sie bereit dazu gewesen wäre. Auch wenn sie mich jetzt belogen hatte, hatte ich definitiv kein Recht dazu, so auf sie draufzugehen. Wieso also hatte ich es getan? Ich wollte es doch gar nicht. Ich wollte sie doch einfach nur besser verstehen.

Angespannt fuhr ich mir über mein Gesicht, blickte einmal auf mein Handy in der Hoffnung, dass sie mir eine Nachricht geschickt hatte. Doch dem war nicht so. Und ich konnte es ihr nicht einmal verübeln.

Ich atmete tief durch, stieg aus dem Auto und schluckte, ehe ich das Haus betrat und allein durch Riley's Stimme Kopfschmerzen bekam. Ich konnte sie einfach nicht mehr ertragen.

„Christian", rief sie, als ich gerade dabei war nach oben zu gehen. Ich seufzte. „Wo bist du gewesen?"

„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Riley", antwortete ich ziemlich kühl und drehte mich nach leichtem Zögern zu ihr.

„Du warst die gesamte Nacht über nicht da und-"

„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig", wiederholte ich meine Worte und sah sie an. „Jetzt nicht und auch nicht irgendwann anders, Riley."

„Sag mir verdammt nochmal, wo du warst!", zischte sie und griff an meinen Arm, was mich tief durchatmen ließ.

„Bei meiner Mutter", zischte ich und riss meinen Arm los. „Verdammt, ich habe meine Mutter besucht! Bist du jetzt zufrieden?"

„Warum sagst du mir nichts davon?", fragte sie und schluckte.

„Warum genau sollte ich das tun?" Sie wollte gerade zum Sprechen ansetzen. „Ich muss es dir nicht sagen, wenn ich einmal bei meiner Mutter bin und bei ihr übernachte! Außerdem hat es dich ja nicht sonderlich gestört, wie man sieht. Deine Freundinnen waren ja wieder einmal hier."

„Chris.."

„Es reicht, Riley." Sie ging einen Schritt zurück. „Ich sage es dir zum letzten Mal: Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig und erst recht nicht, wenn du es dir den gesamten Tag über gemütlich machst und dich erst dann als besorgte Ehefrau ausgibst, wenn ich zurückkomme. Dieses Verhalten ist ekelhaft", zischte ich und drehte mich weg.

„Ich habe mir wirklich Sorgen um dich gemacht, Christian", sagte sie betrübt.

„So viele Sorgen, dass du dich den Abend über betrunken hast?", lachte ich und schüttelte meinen Kopf. „Stell dich nicht selbst als Heuchlerin dar, Riley und lass mich einfach in Ruhe."

„Hast du noch einmal mit Eliana gesprochen?", fragte sie urplötzlich, was mich schlucken ließ.

„Wieso fragst du?"

„Weil ich sie nicht erreichen kann und du deine Zeit ja so gerne mit ihr verbringst."

„Sie fühlt sich nicht wohl und geht vermutlich deshalb nicht ans Telefon", antwortete ich und sah sie wieder an. „Ich muss arbeiten, entschuldige mich."

„Ich dachte, dass wir vielleicht zusammen-"

„Ich muss arbeiten, Riley", wiederholte ich und hörte, wie ihre Schritte verschwanden. Leise seufzte ich, bevor ich mich nach oben begab und tatsächlich in mein Arbeitszimmer lief. Und das, obwohl ich noch eine Runde Schlaf gebrauchen könnte.

-

Mittlerweile waren ganze zwei Tage vergangen, welche mich mental wirklich ans Ende gebracht hatten. Der fehlende Kontakt zu Eliana wirkte sich tatsächlich auf meine Laune aus und bereitete mir eine Unruhe, die ich nicht beschreiben konnte. Ich bemerkte einfach, wie sehr ich sie brauchte und wie sehr mir dieser Abstand wirklich schadete. Ich konnte es einfach nicht länger ertragen. Es machte mir wirklich etwas aus.

In diesem Moment richtete ich mich für unser ausgemachtes Treffen. Eliana hatte das hier schließlich nicht abgesagt, also ging ich einfach dem nach, was wir ausgemacht haben. Es ging hierbei ja auch nicht wirklich um uns beide, sondern darum, dass Enrico etwas erlebte und sich freuen könnte. Hierbei konnte man unsere Schwierigkeit auch vergessen.

Nachdenklich zog ich mein Shirt zurecht, griff nach meinem Pullover und blickte einmal auf mein Handy, bevor ich dieses ergriff und mich leise auf das Bett setzte.

»Steht das Treffen noch?«, schickte ich an Eliana, um eine Sicherheit zu haben.

»Ja«, war das einzige, was sie antwortete. Ich seufzte.

»Soll ich euch abholen?«

»Nicht nötig. Wir treffen uns einfach vorm Stadium«, antwortete sie, woraufhin ich bloß ein »Okay« antwortete und mich langsam nach unten begab.

„Christian?", fragte Riley, als ich unten ankam und kam auf mich zu. „Wohin gehst du?"

„Zu einem Spiel der Rangers", antwortete ich und wollte mich gerade entfernen.

„Darf ich vielleicht mitkommen?", fragte sie, was mich verwundert zu ihr sehen ließ.

„Du magst kein Eishockey."

„Das hindert mich aber nicht dran, meinen Mann zu begleiten, oder?"

„Ich habe Eliana und ihren Bruder bereits eingeladen, Riley, das-"

„Das macht mir nichts aus, Christian", entgegnete sie, auch wenn ich diesen gewissen Ausdruck erkannte. Sie verstand nicht, warum ich sie eingeladen hatte, doch wollte anscheinend nicht wieder streiten. „Also?"

„Na gut", murmelte ich, woraufhin sie begann zu lächeln und daraufhin für einen Moment nach oben verschwand. Aus diesem Grund griff ich nach meinem Handy und informierte Eliana darüber, welche die Nachricht zwar las, aber nichts darauf antwortete. Na super.

Ob das gut enden wird

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