C H R I S T I A N
Nach einem Moment des Wartens stieg ich aus dem Bett und zog meine Hose wieder hoch, um aus dem Zimmer gehen zu können. Mit einem Seufzer versuchte ich meine Haare zu richten, blickte einmal auf meine Hände, bevor ich die Tür öffnete und die braunhaarige Frau vor mir anblickte.
„Kann ich Ihnen helfen?"
„Dieser Brief wurde versehentlich bei mir reingeworfen", erklärte sie mir und reichte mir diesen. Ich nickte, bedankte mich leise und überlegte für einen Moment, als ich Elianas Namen las. Es war ja normal, dass man Briefe bekam, doch in diesem Moment kam mir das einfach so unfassbar seltsam vor. Erst recht, da mir diese Frau hier noch nie aufgefallen war.
Schweigend verschloss ich die Tür, ging zurück ins Schlafzimmer und ließ die Tür dieses Mal offen.
„Der ist für dich", sagte ich und betrachtete sie einmal kurz. Sie nahm mir den Brief aus der Hand, öffneten diesen und schwieg für einen Moment.
„Ist alles in Ordnung?"
„Riley..", murmelte sie, was mich stutzig machte. „Sie hat Anzeige gegen mich erstattet und möchte vor Gericht gehen, wenn ich mich weiter weigere den Vertrag einzuhalten", schluckte sie und begann daraufhin zu zittern.
„Hey, beruhige dich", erwiderte ich daraufhin nur und legte meine Hände an ihre Schultern. „Eli, ich habe dir doch gesagt, dass ich das.."
„Sie will mir mein Kind wegnehmen, Christian", schniefte sie völlig hysterisch und ehe ich mich versah, keuchte sie nach Luft und fasste sich an ihre Brust.
„Eli, du musst dich beruhigen", sagte ich und zog sie in meine Arme. „Ich bitte dich. Es bringt doch jetzt nichts, wenn du dich verrückt machst und dir damit nur selbst schadest. Denk an das Baby!", versuchte ich ruhig rüber zu bringen und streichelte derweil über ihren Rücken. Sie schluchzte. „Wie lange hast du geschlafen?", fragte ich als Nächstes, um ein anderes Thema einzuleiten. Sie so zu sehen wollte ich nämlich nicht.
„Ich weiß nicht.. Vielleicht zwei Stunden", schluckte sie zuletzt und schniefte.
„Du solltest dich noch ein wenig schlafen legen, Eli. Dieser Stress tut dir nicht gut und lässt dich zu viel nachdenken. Komm."
„Wie soll ich jetzt schlafen können?"
„Indem du deine Augen schließt und einfach ruhig atmest. Ich bin hier, Schmetterling und ein Versuch ist es doch wert."
„Ich weiß nicht, Christian. Das.."
„Tu es für mich, Baby", bat ich und legte mich gemeinsam mit ihr hin. Sanft streichelte ich ihr eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht, küsste ihre Nasenspitze und versuchte ein Lächeln auf die Lippen zu bekommen.
„Ich hätte diesen Vertrag niemals unterschreiben dürfen, Christian."
„Ohne diesen Vertrag wären wir uns vermutlich nie begegnet, Schmetterling. So hart es klingen mag. Außerdem habe ich auch noch ein Entscheidungsrecht in dieser Sache. Immerhin wurde mit diesem Vertrag auch meine Vaterschaft besiegelt. Das müsste dann doch heißen, dass ich es auch auflösen kann." Vermutlich waren meine Worte nicht einmal richtig, aber auf irgendeine Art musste ich sie ja beruhigen. Andernfalls würde sie noch tatsächlich an dieser Sache zerbrechen. Und das wollte ich verhindern.
„Meinst du?"
„Ich versuche es, Engel, versprochen." Ich griff vorsichtig nach der Decke und legte diese über sie. „Jetzt muss ich mir schon zwei Pfänder überlegen." Sie lachte und seufzte daraufhin. „Versuch jetzt zu schlafen, Schmetterling."
„Und was ist mit Enrico?"
„Ich kümmere mich schon um ihn, Eli, mach dir keinen Kopf."
Sie nickte und lehnte ihre Stirn anschließend gegen meine Brust, um durchzuatmen.
„Ich bin so froh dich zu haben, Christian", murmelte sie mit erschöpfter Stimme.
„Ich auch", hauchte ich und blieb bei ihr, bis sie nach mehr als 20 Minuten endlich eingeschlafen war und ich mich somit entfernen konnte. Und als wäre das ein Stichwort, hörte ich leise Schritte, welche sich mir näherten.
„Eli?", fragte Enrico und blieb vor mir stehen.
„Sie schläft noch, Champ", antwortete ich und schloss die Tür des Schlafzimmers. „Ist es okay, wenn wir etwas Zeit zusammen verbringen?"
Enrico nickte nur.
„Sollen wir zusammen etwas kochen?"
„Oh ja!", sagte er dieses Mal lächelnd, was mich schmunzelnd nicken ließ.
„Dann lass uns mal anfangen", murmelte ich und hob ihn auf den Tresen, nachdem wir in der Küche angekommen waren. Leicht verwirrt sah ich mich einmal hier um und suchte daraufhin ein Rezept aus meinem Handy; las mir dieses durch und nickte zum Verständnis nachdenklich.
„Du magst doch Pancakes, oder?"
„Ja!", sagte er weiter lächelnd und mit einer Freude in seiner Stimme.
„Dann machen wir mal welche", murmelte ich, blickte einmal kurz zu der Tür des Schlafzimmers und trug daraufhin die Zutaten zusammen.
„Sollen wir nachher zusammen Fußball spielen, Champ?"
„Eli will nicht, dass ich sowas spiele", antwortete er, was mich zu ihm sehen ließ.
„Wieso den nicht?"
„Weil ich mir weh tun könnte und das wäre nicht gut für mich."
„Und wenn ich dir verspreche, dass ich aufpassen werde?"
Er zuckte mit seinen Schultern.
„Ich frage Eli einfach naher."
„Na gut", erwiderte er und sah mich an, als ich den Teig zubereitete und eine Pfanne auf den Herd stellte. Nachdenklich begann ich daraufhin die Pancakes zuzubereiten, ohne mich auch nur einen Moment von Enrico wegzubegeben. Meine Angst, dass ihm etwas passieren würde, war nämlich viel zu enorm.
Die nächsten Kapitel könnten etwas chaotisch werden, aufgrund einiger Zeitsprünge (oder auch nicht, hab noch nicht geplant, wie ich diese verfasse). Im Übrigen sind es nicht mehr viele Kapitel bis zum Ende. 🙃🤍
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Secret Mistress
RomanceAbgeschlossen Erst wenn alles verloren scheint, bemerken wir, dass das Glück in den kleinen Dingen dieser Welt liegt. Die Rettung seiner Ehe - genau das war der Gedanke dahinter, als sich Christian dazu entscheidet eine Leihmutter zu arrangieren, um...