In seinem zweiten Jahr als Vertrauensschüler hatte sich Percy Weasley mit einem seiner wenigen Freunde auf ein kurzes Austauschgespräch vor der Abfahrt des Hogwarts Expresses verabredet. Treffpunkt war vor dem abgetrennten Abteil, das allein für die Vertrauensschüler reserviert war. Er war es gewohnt, dass Oliver zu spät kam, da der Junge in Gedanken viel zu oft völlig abwesend war. Seine mangelnde Disziplin konnte noch so oft getadelt werden, verbessern würde sich da wohl nie etwas.
Allerdings war das heute auch für Olivers Verhältnisse eine ungewöhnlich lange Verspätung, und weil Percy ein guter Freund war, machte er sich auf die Suche nach ihm, als ihm das Warten zu lang wurde. Außerdem hatte er das Gefühl, dass es irgendwo im Zug Ärger gab. Und wer könnte da besser für Ordnung sorgen, als er?
Deshalb bahnte sich der Rothaarige seinen Weg durch den Gang, an den letzten eintrudelnden Schülern vorbei. In wenigen Minuten würden sie den Bahnhof in Hogsmeade verlassen und er könnte wetten, dass der größte Teil seiner Familie noch nicht mal eingestiegen war.
Plötzlich kam ihm eine aufgeregte Ravenclaw entgegen, die höchstens in der zweiten Klasse sein konnte. Sie fuchtelte mit ihren Ärmchen und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Du muss unbedingt was machen!", rief sie besorgt. „Ich glaub sie schlagen sich sonst tot!" Percy, ganz von Pflichtgedanken erfüllt, nickte nur und sagte ihr ein paar schnelle, beruhigende Worte, ehe er an ihr vorbei schritt, wobei er das Abzeichen der Vertrauensschüler stolz auf seiner Brust zurecht rückte.
Er hatte eine furchtbare Vorahnung, um wen es sich bei dieser Auseinandersetzung handeln könnte.Einige Minuten zuvor:
„Du bist nicht so verschlossen, wie du denkst, Marcus."
Adrian sprach mit gesenkter Stimme und ungewohnter Ernsthaftigkeit. „Ich glaube, ich weiß, was mit dir los ist. Ich bin mir nur nicht sicher, ob du das auch weißt."
Marcus schluckte schwer und suchte in Gedanken bereits nach einer Möglichkeit, so schnell wie es ging aus der Situation zu flüchten. Er hätte sich denken können, dass etwas im Busch war, als Adrian ihn gebeten hatte, sich allein mit ihm in ein leeres Abteil zu setzen. Sein Freund wusste irgendetwas.
Irgendetwas Wichtiges.
Fuck.
Marcus versuchte sich dennoch so desinteressiert wie eh und je zu geben. Also hob er nur leicht die Schultern.
„Und?", wollte er wissen und versuchte dabei, einen provokanten Unterton einzulegen. Adrian sollte merken, dass er nicht in der Stimmung war, dass er jetzt keine Zeit für sowas hatte. Alles nur um zu überspielen, dass sein Herz vor Anspannung mehr Blut durch seinen Körper pumpte und er sich ganz eigenartig flattrig fühlte.
„Es geht um Wood.", raunte Adrian.
Marcus bemerkte, dass seine Handinnenflächen zu schwitzen begannen. Was wusste Adrian? „Seit wann interessiert dich Wood?", gab er zurück.
„Marcus, ich glaube du verstehst nicht, worauf ich hinaus will. Oder du willst es nicht verstehen. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dich."
Adrian kam näher und legte seinem langjährigen Freund die Hand auf die Schulter.
Marcus Muskeln verkrampften sich augenblicklich. Er wollte, er konnte nicht –
„Ich glaube, da ist etwas Großes im Gange zwischen euch. Da ist etwas in der Art, wie du ihn ansiehst ... seit letztem Jahr ist es irgendwie anders. Du bist anders. Ständig gereizt und aggressiv und das immer wenn es um ihn geht."
Adrian sprach mit sanfter, ruhiger Stimme, als müsste er ein wütendes Tier beruhigen. Als würde jede hektische Bewegung, jedes falsche Wort zu einem Angriff führen. Unglücklicherweise war dem auch so.
„Entweder hast du aus heiterem Himmel begonnen, ihn noch mehr zu hassen, obwohl es dafür keinerlei Anlass gab. Oder Option Nummer zwei.", dabei suchte Adrian Blickkontakt mit Marcus, der sich eingeengt und bedrängt und unwohl fühlte und daher auswich, „Du hast dich in ihn verliebt und aufgrund der ganzen Slytherin – Gryffindor – Feindschaft nur eine sehr seltsame Art, deine Gefühle auszudrücken."Der Satz verhallte unbeantwortet im warmen, engen Zugabteil. Draußen konnte man das Geschwätz anderer Schüler hören, die sich auf die Heimreise freuten. Zwischen den beiden besten Freunden jedoch blieb die Totenstille.
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Chasing you down again
Fiksi Penggemar"Fick dich, Flint!" "Das musst du schon selber tun, Wood." Neben Oliver spuckte Percy Weasley erschrocken sein Getränk über den Tisch und auf seine Schulbücher. Viel Spaß^^