Die Andere Welt: Der Aufstieg Skaiwokas

Kapitel 9: Von einer Idee

So standen neunzehn merkwürdige Gestalten im Senkgarten von Nose's Haus. Die Sonne ging gerade auf und es roch nach Morgentau. Gandalf blickte zu dem Gebäude, dann zu Roland. „Du führst uns zu Skaiwoka!", bellte der Zauberer. Roland zögerte kurz. „Also gut, zuerst müssen wir durch das Haus", murmelte er. Ein Ewok zielte mit einem Raketenwerfer auf Noses Immobile und sah fragend in die Runde. „Nicht plattmachen! Durch den Hintereingang!", rief Roland entsetzt. „Also gut, los jetzt!", meinte Gandalf und stieg die Stufen, die in den Senkgarten führten, hinauf. Dann trat er die Tür ein und verschwand im Haus. Die Truppe folgte ihm. Die Hintertür führte direkt in die Küche, in der, zu allem Überfluss, Nose stand und Frühstück zubereitete. Als sie sah, wie sich Zwerge mit Krummsäbeln und Turbanen, Ewoks und merkwürdig kostümierte Menschen in den Raum drängten, fiel sie in Ohnmacht. „Skaiwoka?", fragte ein Ewok und hielt seine Machete auf Nose. „Nein!", schrie Roland und lotste die Gruppe durch den Flur vor das Haus. „Gut! Wohin jetzt?", fragte der Mandalorianer und blickte auf die Landstraße vor dem Haus. „Äh, in die Stadt", krächzte Roland, dem bewusst wurde, was es bedeutete, diese Gruppe in die Stadt zu führen. Innerlich sah er schon die Polizisten, die sie ins Irrenhaus eskortierten. „Wo ist die?", fragte Thorjin ungeduldig. „Etwa zehn Minuten von hier, mit dem Auto." Die Zwerge und Ewoks schwärmten aus, um einen fahrbaren Untersatz zu finden. Der Mandalorianer, Roland und Gandalf warteten vor Nose's Haus. „Ich habe kein gutes Gefühl bei dem, was vermutlich gleich kommt", brummte Gandalf beunruhigt. Zurecht - ein Linienbus bog soeben um die Ecke. Auf dem Fahrersitz hockte ein Ewok. Er hielt quietschend vor dem Haus. Die Türen öffneten sich. Auf den Bänken im Bus saßen brav die Zwerge und restlichen Ewoks mit Fahrkarten in den Händen. Zögernd stiegen die drei ein. Auf dem Gang lag der bewusstlose Busfahrer. Roland stellte sich neben den Ewok am Lenkrad und beschrieb ihm präzise den Weg zu Skaiwokas Praxis. Währenddessen schmetterte Gandalf ein paar Reiselieder. „Aus der Ander'n Welt kommen wir, Doktor Skaiwoka ist genauso antilektuell wie wir..." Doch als wäre das nicht schon genug gewesen, tauchte plötzlich ein Streifenboden hinter dem Bus auf. „Po-Li-Zei", las Thorjin vor. „Was für'n Ding?", fragte der Mandalorianer. Roland musste schlucken. „Das ist so etwas wie die Stadtwache bei euch. Und ihnen gefällt gar nicht, dass wir einen Bus gekapert haben", murmelte er. Thorjin schnaubte verächtlich, sprang von seinem Sitz, schubste den Ewok vom Lenkrad weg und setzte sich ans Steuer. Dann riss er das Armaturenbrett auf und verdrahtete einige Kabel neu. „Festhalten!", rief der Zwergenscheich und trat auf das Gaspedal. Binnen Sekunden beschleunigte der Bus auf unmögliche Geschwindigkeiten. Schnell geriet das Polizeiauto aus dem Blickfeld der Truppe. Wenig später erreichten sie die Außenbezirke der Stadt. Alle (außer Roland) staunten, als der Linienbus an den heruntergekommen Wohnblöcken vorbeiraste, deren Farben man vor lauter Graffiti kaum noch erkennen konnte. „Ist es hier?", fragte Thorjin. „Nein. In der Innenstadt", antwortete Roland und rief sich den Weg zu Skaiwokas Praxis ins Gedächtnis. „Noch etwa fünf Minuten."