Kapitel 10 : Same direction

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♪♫♪ And we all just need the same things, I tell you what I know.
We're heading in the same direction, so never let it go. ♪♫♪ -INXS „Same direction"-

Oder davon, dass du am liebsten mit irgendwem tauschen würdest, egal mit wem, hallen Evas Worte als Echo in mir nach

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Oder davon, dass du am liebsten mit irgendwem tauschen würdest, egal mit wem, hallen Evas Worte als Echo in mir nach. Manche Schocks sind größer als andere. Waren das nicht genau die Worte aus dem Klappentext zu diesem dämlichen Kinderbuch, das Andy mir als Lektüre zum Einschlafen empfohlen hat? Freaky Friday? Na Prost Mahlzeit.

Klar, dass Eva mit dem „mit irgendwem tauschen" nicht mich, sondern ihre Freundin gemeint hat und unmöglich wissen kann, dass besagter Wunsch nun tatsächlich Wirklichkeit geworden ist. So viel zum Thema, dass man vorsichtig mit dem sein soll, was man sich wünscht? Ja ja, es könnte wahr werden - so viel ist mir jetzt auch klar. Dass das jedoch nur die halbe Wahrheit ist, darauf muss man auch erst einmal kommen. Die Erkenntnis, dass es irgendwo da draußen jemanden gibt, der so ähnlich tickt wie ich, braucht eine Weile, bis sie auch bei mir ankommt, dafür aber dann umso heftiger.

Then I think to myself is there someone else who feels the same as me... Tja, da haben Andy und Michael ganze Arbeit geleistet, als sie die Texte für unser nächstes Album geschrieben haben. Dass sich so ein ganz bestimmter Song auf diese Weise bewahrheiten würde, konnten sie nun wirklich nicht ahnen. Dennoch lässt mich der Gedanke nicht los, dass „Kick" durch diesen Tausch für mich eine ganz neue Bedeutung bekommen hat, und ich kann nur hoffen, dass ich ihn später nicht auch noch ständig spielen muss.

Falls du überhaupt jemals wieder auf irgendeiner Bühne stehen wirst...

Und bei diesem Gedanken wiederum wird mir so richtig übel. Was, wenn ich und meine unfreiwillige Tauschpartnerin für immer in unseren neuen Körpern und Zeiten gefangen bleiben? Verdammt, ich hätte diesem Buch mehr Beachtung schenken sollen, anstatt wie ein wütender Stier aus dem Bus zu stürmen.

Ruhig, Tim, ganz ruhig, versuche ich, meine verlorengegangene Fassung wiederzuerlangen und die richtigen Worte zu finden, bevor Eva glaubt, Nicky würde sie bis in alle Ewigkeit schmoren lassen. Egal, wie heftig es zwischen den beiden gekracht hat, aber als ihre Freundin in Gefahr war, hat sie den Streit für beendet erklärt und das einzig Richtige getan. So wie Andy, bei dem ich mich jetzt noch nicht mal dafür bedanken kann, dass er mir das Leben gerettet hat. Aber eines kann ich: mich stattdessen bei Eva bedanken, stellvertretend für Nicky sozusagen, denn so ist das bei Geschwistern eben, oder bei besten Freundinnen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.

„Schon gut", gebe ich daher zurück, als ich den Faden, den ich bei Beyoncés leidenschaftlichem Gesang für kurze Zeit verloren habe, wieder aufnehme. „Wir haben wohl beide etwas heftig reagiert. Und im Grunde hast du ja recht."

Ja, dauerndes Selbstmitleid kann denjenigen, mit denen man rund um die Uhr zusammen ist, sehr schnell auf den Sack gehen.

„Aber apropos Tauschen, was hältst du davon, wenn wir uns am Steuer abwechseln? Ich meine, du bist jetzt schon ganz schön lange gefahren. Da wäre es nur fair, wenn ich so langsam auch mal..."

Not enough timeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt