Kapitel 13

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Am nächsten Tag blieb Háwena im Bett. Der Abend hatte ihr doch mehrzugesetzt als sie gedacht hatte. Sie fühlte sich so schwach wie seitTagen nicht mehr. Auch ihre Wunden, vor allem das verletzte Bein,bereiteten ihr arge Schmerzen.

Éowyn, die ihre Freundin am morgen nicht wecken wollte, betrat erst amMittag mit einigen Speisen das Gemach.

Besorgt betrachtete sie ihre Freundin, die noch immer, oder wieder, schlief.Auch wenn sie diese eigentlich nicht wecken wollte, so musste siedennoch etwas essen. Vorsichtig berührte sie die Schulter derSchildmaid um sie sanft zu wecken. Doch diese reagierte nicht wiegewohnt, sondern drehte ihren Kopf zur Seite und schlief weiter.

„Háwena? Háwena hörst du mich? Du musst aufwachen und etwas essen. Háwena?"Darauf öffnete die Schildmaid ihre Augen einen kleinen Spalt weit.Schmerz und Erschöpfung war in ihnen zu sehen. Mit leiser Stimmeantwortete sie: „Ich habe keinen hunger." Und schon schloss sie ihre Augen erneut und war eingeschlafen. Besorgt sah Éowyn ihreFreundin an. Schuldgefühle nagten an ihr, hatte sie die Schildmaiddoch regelrecht dazu genötigt an dem Fest teilzunehmen. Vorsichtigstrich sie ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und hielterschrocken inne. Dann befühlte sie ihre Stirn. Mit schnellenschritten verließ sie das Zimmer, hastete den Flur entlang und bog um eine Ecke, als sie mit jemandem zusammenstieß.

„Wohin so eilig Herrin?" Es war ausgerechnet Aragorn, in den siehineingerannt war. Verlegen schoss ihr das Blut in die Wangen und sievergaß für einen Moment was sie denn eigentlich wollte. Doch dannviel es ihr siedend heiß wieder ein. „Ich brauche einen Heiler.Háwena geht es schlechter. Sie hat in der Nacht Fieber bekommen."Mit schnellen Schritten führte sie ihren Weg fort. Auch Aragorn warbesorgt und suchte das Gemach auf, welches die Schildmaid noch immermit Éowyn teilte.


Dort angekommen, näherte er sich mit leisen Schritten dem Bett, inwelchem eine kleine, zierliche Frau lag. Die Schildmaid war sehrblass, außerdem erkannte er den leichten Schweißfilm auf ihrerStirn. Wie vorher Éowyn, legte auch er seine Hand auf ihre Stirn.Sie hatte in der tat hohes Fieber.

Kurzdanach betrat Éowyn mit einem Heiler das Zimmer.

Aragorn und der Heiler besahen sich Háwenas Wunden. Glücklicherweise warendiese nicht entzündet. „Es wird von der Anstrengung der letztenTage gewesen sein. Sie ist zu schnell wieder aufgestanden und dergestrige Abend hat wohl ihre letzte Kraft aufgezehrt. Ich werde ihreinen Trunk bereiten, der hilft das Fieber zu senken. Sie sollte dienächsten Tage auf keinen Fall das Bett verlassen. Am besten bleibtimmer jemand bei ihr um sicherzustellen, dass sie sich an dieBettruhe hält und um zu überprüfen, ob das Fieber sinkt oderweiter steigt." meinte Aragorn und der Heiler stimmte mit ihmüberein. „Außerdem sollte sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen."fügte der Heiler noch hinzu. Und obwohl Éowyn am heutigen Tage nochviel zu erledigen gehabt hätte, verließ sie ihre Freundin nicht. Solegte sie der Schildmaid immer wieder kühle Tücher auf die Stirnoder flößte ihr entweder Wasser oder den Kräutersud, den Aragornzubereitet hatte, ein.

Das Fieber war aber den ganzen Tag noch nicht gesunken, jedoch auch nichtweiter gestiegen.


Der Mond hatte schon lange die Sonne abgelöst und Éowyn wurdeallmählich müde, als es an der Tür klopfte.

Ohne eine Antwort abzuwarten, betrat Éomer den Raum. Überrascht schauteseine Schwester ihn an und wollte ihn gerade fragen, was er denn hierwollte, als er ihr zuvor kam. „Éowyn, du solltest dich nun etwasausruhen. Geh in mein Gemach und schlafe dort. Ich werde die übrige Nacht an ihrer Seite wachen." Éowyn die wusste, dass ihr Bruderkeinen Widerspruch dulden würde und selbst wirklich unglaublich müdewar, nickte nur dankbar. Besorgt sah sie noch einmal auf ihreFreundin, ehe sie das Zimmer verließ.

Wie das Leben so spielt - Herr der Ringe - Éomer ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt