Nachdem die Schildmaid ihre Pläne vor den Beratern des Königs offen gelegt hatte, entbrannte eine kurze, aber laute Diskussion. Außer Frumtor,dem obersten Berater, war niemand sonderlich angetan von den Ideen der jungen Frau. Doch Alred brachte sie mit seiner lauten Stimme zum schweigen. Und so begannen sie noch am gleichen Tag, die Pläne derSchildmaid umzusetzen.
Die kräftigsten Männer der Stadt begannen damit, lange Pfähle anzuspitzen und diese fest in den Boden um die Stadt herum zubefestigen. Zwar wäre ein Graben besser gewesen, doch wusste Háwena, dass dieses Vorhaben zu langwierig sein würde. Doch ließ sie um dieStadt eine Furche ziehen, die etwa Handbreit und genauso tief war und diese mit alten Leinen und Lumpen auslegen. Sollte ein Angriff bevorstehen, würden diese Leinen mit Öl getränkt werden. Somit würde ein Feuerkreis entstehen, der die Angreifer entweder ganz abhalten oder aber die ersten von nachrückenden trennen würde.
Außerdem wurden sämtliche Lebensmittel in die goldene Halle gebracht, um einer möglichen Belagerung möglichst lange Stand zu halten.
Doch was die Menschen am meisten wunderte war, als Háwena alle Frauen zu den Waffen rief.
„Ihr Frauen Rohans!" sprach sie mit lauter Stimme, als sich die Menschen vor den Hallen versammelt hatten. „Eure Männer zogen in die Schlacht. Sie zogen aus, um Minas Tirith im Kampf zu unterstützen.Doch auch Edoras, unsere Heimat, kann ein Angriff treffen. Sagt mir, wer soll unsere Stadt verteidigen? Wer soll unsere Freunde, unsere Kinder, und all jene die wir lieben verteidigen? Ich sage euch, greift zu den Waffen! Lernt das Schwert zu führen, wie eure Männer es tun. Treibt die Klingen in die Körper unserer Feinde, so wie auch ich es tat und es wieder tun werde, wenn der Feind erneut vor uns steht. Denn der Feind macht keinen Unterschied zwischen Mann, Frau oder Kind. Es ist ihm egal, ob ihr stark oder schwach seid. Er wird versuchen Euch zu töten. Es liegt nun an euch, euch und jene die ihr liebt zu verteidigen. So sagt mir nun. Werdet ihr, Schildmaiden Rohans, an meiner Seite sein? Werdet ihr an meiner Seite leben und sterben? Werdet ihr mit mir kämpfen?"
Damit endete Háwena ihre Rede und wartete gespannt. Die Anspannung warbeinahe greifbar und sie befürchtete schon, dass die Frauen sich gegen den Kampf entscheiden würden.
„Heil Schildmaid Háwena! Ich werde an Eurer Seite kämpfen!" kam dererste und damit entscheidende Ausruf, aus der ersten Reihe. Sie gehörte zu einer Frau, an deren Seite zwei Kinder standen.
„Heil Schildmaid Háwena!" Erklang es wieder und wieder in der Menge. Es wurde immer lauter und die Menge begann zu jubeln.
Noch am selben Tag versammelten sich jene Frauen die Kämpfen wollten aufdem Übungsplatz. Es wurden Schwerter und andere Waffen ausgeteiltund den Frauen wurde der Umgang mit ihnen gelehrt. Zum erstaunen der Männer, welche die Frauen unterrichten sollten, lernten die Frauenschnell. Sie alle waren entschlossen zu kämpfen. Háwena sah es in ihren Augen.
Alledie nicht kämpfen wollten oder konnten würden dabei helfen die Holzpfähle anzuspitzen und die Furche zu graben. Die alten undschwachen kümmerten sich währenddessen um die Kinder.
Alleleisteten ihren Beitrag. Am Tage wurde gearbeitet und das kämpfen gelernt und am Abend versammelten sich die Menschen und aßen gemeinsam.
Und schon Bald, war die Stadt besser denn je gerüstet.
Da Háwena noch immer nicht ganz genesen war, hielt sie sich, sehr zu Alreds erstaunen zurück. Sie hielt sich überwiegend auf demÜbungsplatz auf, redete mit den Frauen und sprach ihnen Mut zu.
Die Frauen waren unermüdlich und machten kaum pausen, wussten sie doch wie wichtig es war, sich jetzt verteidigen zu können. Würden sie jetzt angegriffen werden, würde ihnen niemand zu Hilfe eilen.
Auch die übrigen Männer und vor allem die Berater waren überrascht, wasso alles in den Frauen Rohans steckte.
Die Tage vergingen, ohne dass eine Nachricht sie erreichte. Weder wussten sie, ob die Schlacht noch tobte, noch wie es um die Menschheit stand. Würden sie siegen oder würden die Menschen untergehen?
Doch in diesen Tagen kam auch Háwena immer mehr zu Kräften. Schon längst brauchte sie keine Stütze mehr, auch wenn das Bein noch manchmal schmerzte. Dies gab auch den Menschen in Edoras Hoffnung.
Nach weiteren Tagen spürten die Menschen in Edoras, wie ein leichtes beben durch die Erde ging. In dem Glauben, dass es ein Zeichen füreinen bevorstehenden Angriff war, machten sie sich bereit sich zuverteidigen. Hätten sie geahnt, dass dies das Zeichen ihres Siegesund dass Sauron für immer vernichtet war, hätten sie gejubelt und auch gefeiert. So jedoch, waren sie mehr denn je auf der Hut. Und das sollte ihnen Bald schon das Leben retten.
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Drei Tage waren nun seit ihrem Sieg über Sauron vergangen und seit drei Tagen feierten nun die Menschen in Minas Tirith. Auch Éomer feierte mit ihnen. Auch wenn der Tod Théodens und die Sorge um seine Schwester ihn etwas betrübte. Doch Éowyn würde genesen. Schonlängst hatte sie ihr Krankenlager verlassen. Trotzdem würde sie noch einige Zeit in den Häusern der Heilung verweilen. Er hatteschon längst einen Boten nach Edoras geschickt, welcher die freudige Nachricht überbringen sollte. Immer öfter schlich sich auch einegewissen Schildmaid in seine Gedanken. Er hoffte, dass es ihr besserging und sie sich weiterhin gut erholte. Als sie nach der FeierFieber bekam hatte er schreckliche Angst um sie gehabt. Ob der Bote schon die freudige Nachricht überbracht hat?
In seinen Gedanken vertieft bemerkte er nicht, wie eine Person die königlichen Hallen betrat. Erst, als Éomer angesprochen wurde,schreckte er aus seinen Gedanken.
Verwirrt musterte der Feldherr den Mann, der dort vor ihm stand. War das nichtder Bote, den er nach Edoras geschickt hatte?
„Mein Herr. Leider komme ich mit schlechten Nachrichten zu Euch. Ich hatte etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ich eine Streitmacht sah. Da es dunkel war, konnte ich nicht erkennen, um wie viele es sich handelte, aber ich konnte sehen, dass sie geradewegs nach Edoras marschierten. Ich hielt es für besser sofort kehrt zu machen undEuch davon zu berichten." damit endete der Bote seinen Bericht,neigte seinen Kopf und sah zu Boden. Éomer erbleichte als er denSinn der Worte erfasste. Schnell sprang er auf und suchte nachAragorn. Als er ihn erkannte, machte er sich auf den Weg zu ihm.
„Aragorn.Edoras wird in kürze angegriffen. Der Bote den ich aussandte kehrte gerade zurück um davon zu berichten." kurz unterbrach er sich, um seine Emotionen und Gedanken zu ordnen. Edoras war schutzlos. Es waren keine Männer in der Stadt, um diese zu verteidigen. Háwena war noch immer verletzt. Doch auch sie alleine würde einer Streitmacht, so klein sie auch sein mochte, nicht standhalten. „Sie sind der Streitmacht schutzlos ausgeliefert. Ich werde noch heute mit meinen Männern aufbrechen." Damit wandte er sich zum gehen, umalles in die Wege zu leiten, wurde aber noch einmal von Aragornaufgehalten.
„Mein Freund. Ihr werdet nicht alleine gehen. Gebt mir zwei Stunden, dann werde ich dich mit meinen Männern begleiten." Und so verließensie die Festlichkeiten um noch einmal in die Schlacht zu ziehen.
Noch ehe die zwei Stunden um waren, brachen sie auf. Éomer ritt mit den Gefährten an der Spitze des Zuges. Auch Merry und Pippin ließen sich nicht davon abhalten mitzukommen. Machten sich auch doch auch die Hobbits sorgen. Pippin ritt erneut bei Gandalf und Merry bei Éomer mit.
Sie spornten ihre Pferde zur Höchstleistung an und machten nur rast, um diesen eine Pause zu gönnen. So kamen sie zwar schnell voran, doch konnten sie bereits zu spät sein. Niemand wusste, wie viele Orks aufdem Weg nach Edoras waren. Niemand konnte sagen, wann sie dort eintreffen würden. Nach etwa zweieinhalb Tagen, die Dunkelheit wurdeganz allmählich von dem Licht des neuen Tages verdrängt, hatten sieEdoras schon fast erreicht. Auf einem Hügel kamen sie zum stehen.Und was sie dort sahen, ließ sie alle erblassen.
Edorasstand in Flammen. Die Stadt brannte. Sie waren zu spät. Er würde Háwena nicht mehr retten können. Er würde sie nie wieder in seine Arme schließen können.
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Wie das Leben so spielt - Herr der Ringe - Éomer ff
أدب الهواةEs ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint. Ein junger Krieger, welcher sein Gesicht vor allen verbirgt, wahrt seit Jahren ein großes Geheimnis. Doch bald schon wird dieses Geheimnis gelüftet. Begleitet Éomer dabei, wie er die...