(12) Wir müssen reden!

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Die Bahn, mit der Megumi fährt ist an Sonntagen glücklicherweise nicht voll. So konnte er ohne Probleme einen Sitzplatz ergattern.
Für Ihr Treffen hatte Sukuna ein Kaffee ausgewählt, was auf der anderen Seite der Stadt ist.
Er wollte vermeiden, dass jemand sie erkennt und dann Gerüchte entstehen, warum der größte Rowdy der Schule sich mit einen aus der Ersten an solch einen Ort trifft.
Megumi ist es recht.
Er ist erleichtert, dass Sukuna immerhin keine zu frühe Uhrzeit genannt hatte. Megumi war gestern noch lange wach und als ihn dann doch endlich der Schlaf geholt hatte, wollte er nicht mehr aufstehen.
Die Bahn kommt langsam zum stehen. Megumi steigt aus und macht sich auf den Weg zum Kaffee.

Das Kaffee befindet sich in einer Seitenstraße. Als Megumi es betritt, sieht er sich um und erblickt Sukuna bereits an einen der Tische an der Seite weiter hinten sitzen.
Sofort kommen die Bilder von gestern Abend wieder hoch, was Megumis Beine weich werden lässt.
Sukuna hat ihn noch nicht bemerkt.
Stattdessen stützt er seinen Kopf auf seiner Hand ab und blickt auf seine Tasse gefüllt mit Kaffee.
Als Megumi an den Tisch zum stehen kommt, sieht Sukuna endlich auf.
,,Bin ich zu spät?"
Fragt Megumi. Er hatte nämlich damit gerechnet, dass er zuerst da wäre, da Sukuna nicht gerade für Pünktlichkeit oder überhaupt zu erscheinen bekannt ist.
Sukuna tippt ein paar Mal auf das schwarze Display seines Handys, welches neben ihn auf den Tisch liegt, um auf die Uhr zu schauen.
,,Du bist 3 Minuten zu früh."
Megumi nimmt auf der Bank gegenüber von Sukuna Platz.
,,Wie lange bist du dann schon hier?"
Sukuna zuckt nur mit den Schultern.
,,Herzlich Willkommen. Möchten Sie etwas bestellen?"
Eine Kellnerin, vielleicht Mitte 20 hat sich zu ihnen an den Tisch gestellt.
,,Einen Kaffee."
Ist das erst beste was den Schwarzhaarigen einfällt.
,,In Ordnung. Sonst noch etwas?"
,,Nein Danke."
Die Kellnerin sieht zu Sukuna.
,,Für sie noch etwas?"
,,Hab noch."
,,Bin gleich wieder da."

Die Kellnerin verschwindet und taucht kurz danach wieder mit einen Kaffee auf, den sie vor Megumi abstellt.

Obwohl die Beiden miteinander reden wollten, sagt nun keiner etwas.
Megumi unterbricht als erster die Stille.
,,Ich wünschte du hättest mir nie geschrieben."
Sukuna sieht ihn mit kalten Augen an. Keine Reaktion. Er hat ein völliges Poker Face. Megumi kennt diesen Blick. Er ist einer der vielen Blicke, die er an Sukuna nicht leiden kann. Gibt es überhaupt einen Blick, den Megumi an Sukuna mag?
Die Art, wie er mich ansieht, wenn er kurz davor ist mich zu Küssen.
,,Seit ich dich kenne kann ich dich nicht leiden. Du bist eingebildet, Schadenfroh und ein totales Arschloch." Jetzt wo Megumi angefangen hat, kann er nicht mehr aufhören. Viel zu lange haben diese Worte auf seinen Lippen gelegen, doch für Yuji hatte er sich immer zurück gehalten.
,,Ich hatte nie vorgehabt dich zu mögen und es kotzt mich an jetzt doch wegen der ganzen, falschen Nummer Sache, Gefühle für dich entwickelt zu haben."

Sukuna sieht ihn einen Moment einfach nur an.
,,Ist das ein Liebesgeständnis?"
,,Ich kann jemanden wie dich nicht lieben."
,,Kannst oder willst nicht?"
,,Ist doch das selbe."

Nun da Megumi soweit alles gesagt hat, ist Sukuna dran die Karten auf den Tisch zu legen.
,,Glaubst du ich will etwas für dich empfinden? Ich konnte dich nie leiden und hab nicht verstanden, warum Yuji dich so toll findet. Und was Yuji betrifft. Das du der beste Freund meines kleinen Bruders bist macht das ganze nur noch schlimmer."

,,Wir hätten uns im Auto nicht küssen dürfen. Das war ein Fehler."
Spricht Megumi leise.
Sukuna fährt sich müde durch die Haare.
,,Megumi-"
,,Sagen wir das war das letzte Mal. Aber dieses Mal wirklich. Wir müssen damit abschließen. Wir werden uns wieder aus den Weg gehen."
Sukuna lehnt sich mit verschränkten Armen zurück.
,,Völlig aus den Weg zu gehen ist nicht möglich, da du immer mit Yuji abhängst."
,,Dann eben so gut wie es geht, damit alles wieder normal wird."
Sukuna sieht Megumi eindringlich an, stimmt dann jedoch zu.
,,Okay."

Da sie nicht länger als nötig in diesen Kaffee sitzen wollen, bezahlen sie und verlassen den Laden.
,,Soll ich dich fahren?"
Fragt Sukuna, doch Megumi schüttelt den Kopf.
,,Nicht nötig. Ich nehme die Bahn."
Sukuna schnalzt genervt mit der Zunge. ,,Wir können uns auch nach den heutigen Tag ignorieren. Also komm mit! Ich hab dich immerhin soweit hier her kommen lassen."
Megumi denkt einen Moment darüber nach.
,,Lieber nicht."
Megumi möchte nicht Riskieren, dass es so endet wie beim letzten Mal. Also verabschiedet er sich von Sukuna und geht zum Bahnhof.

Sukuna setzt sich derweil in sein Auto. Für einen Moment ist er reglos. Dann schlägt er wütend gegen das Lenkrad. ,,Scheiße!"
Er weiß, dass Megumi recht hat.
Aber andererseits weiß er, dass er es nicht schaffen wird ihn zu ignorieren. Er mag ihn. Er mag ihn sogar sehr. Und er mag das Gefühl ihn zu küssen.
Doch er ist der beste Freund seines Bruders und eigentlich kann er ihn nicht leiden. Gut er hatte ihn vorher auch nicht sonderlich viel Beachtung geschenkt. Doch im Freizeitpark hatte er gerne mit ihn geredet. Es war fast so, wie als wenn sie miteinander schreiben.
,,Wieso soll ich mich jetzt von dir Fernhalten, wenn ich das gar nicht will?"
Redet Sukuna zu sich selbst.
Er tut doch sonst auch was er will. Er nimmt sich, was er will.
Warum sollte er jetzt bei Megumi es anders machen?
Nur weil er der beste Freund seines Bruders ist?
Er will Megumi besser kennenlernen und das nicht nur über das Handy.
Er will ihn mehr küssen.
Doch jetzt hat er zugestimmt, dass sie sich ignorieren.

Ob Sukuna sich daran halten wird ist eine andere Sache.

Wrong Number / Sukuna x MegumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt