9. Kapitel

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Mein Vater lag reggungslos auf dem Boden. Ich entlas einen kleinen Schrei, während Edward den Krankenwagen schnell rief. Alles ging so schnell - zu schnell. In der Intensivstation stand ich nun, alleine mit ein paar Ärzten neben dem Bett meines Vaters. Das Herzschlag Gerät pipte in gleichen Abständen. Aber jetzt immer langsamer. Die Ärzte baten mich draußen zu warten.
Bevor ich die Tür öffnete um raus zu gehen, schaute ich mir meinen noch lebenden Vater an. Er hatte die Augen geschlossen, ob er mich hören würde? Ich sprach zu ihm:" Dad! Bitte lass mich nicht alleine! Ich liebe dich doch und ich möchte dass du bei uns bleibst. Ich habe dich doch gerade erst wieder kennengelernt. Du darfst jetzt einfach nicht gehen!" Ich gab ihm einem Kuss auf die Stirn und ging schluchzend aus der Tür, wo Edward mit seinen Armen geöffnet stand, sodass ich ihn in die Arme viel und ihn fest drückte.
Ich hatte noch nie so lange und laut geweint. Er durfte jetzt einfach nicht fortgehen. Nach gefühlten Stunden kamen die Ärzte raus. "Es gibt eine schlechte und eine gute Nachricht. Welche zuerst?"sagte ein jüngerer Arzt. "Die Schle.. chte." stotterte ich.
"Ihr Vater liegt im Koma. Das gute ist, sein Herzschlag ist wieder normal." Ich weinte. Noch mehr. Aber ein bisschen Hoffnung hatte ich auch.
"Er hat 2 Monate aufzuwachen, sonst.. . Sie wissen schon. Es tut mir leid." "Was?! Nur zwei Monate?!?" In mir brannte Wut und Trauer. Ich ging auf eine Toilette und sah mich in einem Spiegel an. Ich sah schrecklich aus. Meine Schminke war total verschmiert und ich hatte dunkle große Augenringe. Meine Augen waren rot und immer wieder kullerte eine Tränen meine Wange hinunter. Ich wischte mit ein bisschen Wasser unter meinen Augen hin und her, sodass ich nicht mehr so stark verschmiert war und atmete dann noch einmal tief ein und aus. Ich machte mich auf den Weg zu Edward, der aber schon vor der Frauentoilette auf mich wartete. "Hey"sagte er und versuchte mich mit einem Lächeln aufzuheitern. Aber es brachte nichts. Ich fiel ihm in die Arme und er streichelte Sanft meinen Rücken. Ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Betonung liegt auf VERSUCHTE, denn mir kullerte eine Träne hinunter, dann noch eine und dann hätte ich einen Swimmingpool auf dem Boden mit Tränen aufbauen können. "Komm, wir gehen an die frische Luft. Das tut dir bestimmt gut." sagte er und ich nickte. "Danke das du für mich da bist." sagte ich und wir gingen Hand in Hand in den Park, der neben dem Krankenhaus stand. "Ich gib dir ein Eis aus, okay?"sagte er, als ein Eiswagen an uns vorbei kam. Ich nickte und lächelte ihn an. Als wir an der Theke standen sagte ich:" Einmal Amarena und einmal Straziatella." Edward sagte danach:"Ich nehme Cookie und Moka." Der Mann mit einer Zitronenfarbenen Schürze gab uns beiden unser Eis und Edward bezahlte es. "Vielleicht heitert es dich ein wenig auf."sagte Edward während wir im Park spazieren gingen und zwinkerte mir zu. "Ich denke schon. Aber lass bitte nicht daran denken, sondern uns ablenken, sonst bin ich die ganze Zeit traurig." Sagte ich und küsste ihn auf die Wange. Er grinste vor sich her.
"Edward, erzähl eigentlich mal über deine Familie. Ich weiß du redest nicht gerne darüber. Aber ich möchte auch mal was über deine Familie wissen." Das Grinsen verschwand in einen ernsten Blick auf den Boden.
"Meine Mutter nahm Drogen und war Alkoholikerin. Sie schlug uns immer und regte sich über alles auf. Mein Vater verließ deswegen meine Mutter mit meinem Bruder, meiner Schwester und mir. Ein paar Jahre später erfuhren wir, dass Mum wegen den Drogen und so gestorben sei. Danach starben noch meine Schwester und mein Vater bei einem Autounfall. Mein Bruder und ich waren schwer verletzt, aber ich überlebte. Mein Bruder starb im Krankenhaus, weil er zu viel Blut verloren hatte. Seit dem wohnte und arbeitete ich bei meinem Opa und meiner Oma, die leider immer noch im Krankenhaus ist. Aber jetzt gehörst du zu meiner Familie." Er schaute vom Boden auf zu mir und lächelte mich an.
"Oh, das tut mir leid. Mein Beileid. Ich werde immer für dich da sein." Wir lächelten und Edward gab mir einen Kuss.
Plötzlich klingelte mein Handy und es war die Nummer vom Krankenhaus.

Die Suche nach meinem Vater Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt