-Band I-
»Ein wahrer Anführer stellt sich weder über, noch unter seine Katzen. Er ist eine von ihnen!«
Ginsterpfote wird von seinem Vater Glutstern zum Heilerschüler ernannt, doch als der SturmClan-Kater versucht einer Katze zu helfen...
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5. Kapitel | Blaubeere
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UNRUHIGES FLÜSTERN breitete sich im Lager aus, als Ginsterpfote, Federpfote, Feuerpfote und Rindenfeder mit der rot gemusterten Kätzin über die glitschigen Moossteine sprangen. Fast alle Katzen waren noch dort, ein paar standen zusammen mit Mooswolke, der zweiten Anführerin, vor dem Anführerbau. Sie hatten sich wahrscheinlich gerade für eine Jagdpatrouille vorbereitet.
Abwartend starrten diese nun die fünf Katzen an, hofften auf eine Erklärung. Ginsterpfote hing noch in den verschleierten Wolken seiner Gedanken. Es war klar, die Kriegerahnen hatten ihm den Traum der letzten Nacht geschickt, um der Einzelläuferin zu helfen. Ihr Fell, hatte er bemerkt, trug einen starken Geruch nach Hund und Infektion. Sie hatte sich versteckt und war dabei unwissend auf das Territorium des SturmClans geraten. Der Schüler musterte sie genau. Die Kätzin besaß einen Pelz in der Farbe der Blattfallblätter, nur an manchen stellen konnte man kleine Flecken und Streifen in einer dunkleren Farbe erkennen. Ihre Pfoten waren hell und auch um ihre kleine, rosafarbene Nase befand sich ein weißer Kreis, als wäre sie in den Schnee gefallen. Aus einem ihm nicht klaren Grund hoffte Ginsterpfote, dass ihre Augen grün waren, doch stattdessen leuchteten diese in einem matten, braungelben Ton. Die Haltung der Roten war leicht gekrümmt vor Angst. Auch die Haare an ihrem Rückgrat waren in Furcht aufgestellt. Ihr Schweif peitschte angespannt hin und her, bis plötzlich ein kleiner, grauer Fellball auf sie zugeschossen kam und eben diesen attackierte.
»Grasjunges! Komm sofort zurück!« Eine wütende Lavendelfell lief mit eiligen Schritten auf ihren Sohn zu und sah die angegriffene Kätzin entschuldigend an. »Tut mir sehr leid.«
»A-Alles gut.« Der Schrecken stand der Einzelläuferin ins Gesicht geschrieben, doch als sie den kleinen Kater ansah, der sie gerade mit seinen winzigen Pfötchen bombardiert hatte, schmolz ihr Blick.
»Wie heißt du?«, fragte Grasjunges aus dem nichts heraus.
»Blaubeere. Du bist Grasjunges, richtig?«, schnurrte Blaubeere. Es war als hätte eine Windbö ihre Unsicherheit gepackt, durch die Luft geschleudert und weit über die Berge hinweggeweht.
Grasjunges lächelte leicht und schaute seine beiden Geschwister an, die hinter ihm aufgetaucht waren. Ginsterpfote musterte das Geschehen belustigt, bis man immer lauter werdende Stimmen hinter den Katzen bei den Moossteinen hören konnte.
»Was ist hier los?« Glutstern schritt bedächtig um seine Clangefährten und sprang geschickt auf den großen Steinhaufen, unter dem der Heilerbau lag. Seine Bernsteinaugen fuhren über die Menge, sein dunkelroter Pelz lag glatt an seinem muskulösen Körper. »Mooswolke, erkläre mir alles, was du weißt.«
Die hellgraue Kätzin mit den weißen Tupfen räusperte sich kurz. »Rindenfeder ist mit den drei Schülern und der Einzelläuferin vor Kurzem in Lager zurückgekehrt. Vielleicht können sie es dir besser erläutern.«
