-Band I-
»Ein wahrer Anführer stellt sich weder über, noch unter seine Katzen. Er ist eine von ihnen!«
Ginsterpfote wird von seinem Vater Glutstern zum Heilerschüler ernannt, doch als der SturmClan-Kater versucht einer Katze zu helfen...
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17. Kapitel | Wahnsinnig
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DER ÄTZENDE Geruch von Mäusegalle stach in Himbeerpfotes Nase. Sie trug den darin getränkten Moosball über das Lager bis zu Wasserohrs und Sonnensprungs Nestern unter den dichtesten Pflanzen am Lagerrand. Alle drei Tage hatten jeweils zwei Schüler die Pflicht, Nester zu säubern, den Heilern zu helfen oder waren, wir sie jetzt, zum Ältestendienst eingeteilt, welcher die Entfernung von Zecken, ewiges Geplapper und unendlich viel Langeweile beinhaltete. Doch wenn die beiden Glück hatten, würde sie wie in vergangenen Jungentagen eine spannende Geschichte erwarten. Voller mutiger und loyaler Katzen, die einst die Clans verteidigt hatten.
Als sie unter die kahlen Zweige geschlüpft waren, durch die das fahle Sonnenlicht in tanzende Flecken auf dem Boden verwandelt wurde, ließ Rotpfote ihr Moosbündel in den Staub fallen, der zu Teilen mit Schnee überzogen war. Himbeerpfote tat ihr nach und verzog angeekelt das Gesicht als sie mit der Zunge kurz über die Schnauze fuhr. Die Mäusegalle klebte dort in ihrem Fell. Sie schüttelte sich.
»Endlich«, knurrte Sonnensprung. Der alte Kater war wohl schlecht gelaunt und warf dem anderen Ältesten von seiner Hälfte des Baus unter dem Busch vernichtende Blicke zu. Dieser fauchte entrüstet.
»Dieser Flohpelz soll sich gefälligst woanders von euch absuchen lassen! Er stört mich unerträglich.«
»Wer ist hier unerträglich! Du ja wohl! Was erwartest du, wenn du schlecht über meine Familie redest?!« Sonnensprung hatte seine Krallen ausgefahren, während er sich gegen sein Gegenüber verteidigte.
»Eine Familie aus Ratten und Verrätern hast du da!«
Die beiden Kater standen sich mit peitschenden Schweifen und angelegten Ohren gegenüber. Zaghaft erhob Rotpfote ihre Stimme. »Wir können einen von euch ruhig draußen untersuchen, da ist es eh ein bisschen wärmer«, versuchte sie einen der Streitenden hoffnungsvoll zu überzeugen.
Himbeerpfote nickte schnell, sagte jedoch nichts.
»Ich werde hinausgehen. Wasserrohr kann hier bleiben bis er stirbt. Und das hoffentlich bald«, meldete sich Sonnensprung zu Wort und verließ schnell seinen Schlafplatz. Er humpelte leicht und fauchte leise boshafte Verwünschungen, unmissverständlich an Wasserohr gerichtet.
»Bis später«, miaute Rotpfote noch, bevor sie den ältesten Kater des Clans einholte und sich hinausschob.
Himbeerpfote wandte sich an Wasserohr, der sie abschätzig musterte. Sein sanft-grauer Pelz war verfilzt und schmutzig, an manchen Stellen klebten ganze Blätter darin.
»Das Reden hast du wohl deiner Freundin überlassen, was? Alleine wärst du aufgeschmissen.«
»Äh...«, machte Himbeerpfote unbeholfen. Was genau meinte er? Hätte sie gerade auch etwas tun müssen um die Kater zu beruhigen? Aber alleine hatte Rotpfote es doch auch sehr gut geschafft.