-Band I-
»Ein wahrer Anführer stellt sich weder über, noch unter seine Katzen. Er ist eine von ihnen!«
Ginsterpfote wird von seinem Vater Glutstern zum Heilerschüler ernannt, doch als der SturmClan-Kater versucht einer Katze zu helfen...
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6. Kapitel | Belauschtes Gespräch
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ALS GINSTERPFOTE sich gerade eine Wühlmaus vom von kalten Sonnenstrahlen beschienenen Frischbeutehaufen genommen hatte, stürmte Muschelfrost aus dem Heilerbau. Panisch rannte er bis zu Glutstern, der sich soeben neben seinem Sohn niedergelassen hatte, um sich die Maus zu teilen.
»Glutstern! Glutstern!« Keuchend bremste Muschelfrost ab und wirbelte dabei eine kleine Staubwolke auf. Er brauchte einen Moment um zu Atem zu kommen, dann versuchte er ruhig die Situation zu erklären.
»Ich habe Blaubeere untersucht. So wie sie berichtet hat, stammen all ihre Verletzungen von Hunden, die sie über das Moor gejagt haben! Sie haben ihre Spur verloren, aber vielleicht sind sie noch auf dem Territorium!«
Glutstern schnaubte. »Niemand hat auf den Grenzpatrouillen etwas wie einen Hund gesehen. Ich glaube nicht, dass wir uns sorgen müssen.«
»Und was, wenn sie auf das RegenClan- Territorium gelaufen sind? Es waren drei!« Entrüstet schaute Muschelfrost seinen Anführer an.
Aufmerksam beobachtete Ginsterpfote die zwei älteren Kater. Muschelfrost peitschte wütend mit dem Schweif, während Glutstern versuchte entspannt zu bleiben, doch langsam richtete sich sein Nackenfell auf. Ginsterpfote bemerkte, dass er komplett vergessen hatte, ihnen von seinem Traum zu berichten. Allerdings hatte er keine Idee wie er ihnen hätte erklären können, dass er wohl mehr oder weniger eine Vision einer Einzelläuferin gehabt hatte, die ihm selbst normal vorkam und es keinen Grund gab sie besonders zu behandeln.
»In zwei Sonnenaufgängen ist die Versammlung an der Klippe. Ich kann Kleestern dort bescheid geben.«
Muschelfrost murmelte etwas wie »Ist gut« und trat den Rückweg zum Heilerbau an. Beunruhigt musterte Ginsterpfote seinen Vater, dessen sonst so warme Bernsteinaugen kühl glänzten. »Heilerkatzen und ihre Beziehungen zu anderen Clans...«, murmelte er, doch sein Sohn konnte es hören. Er wusste nicht warum er sich angegriffen fühlte, vermutlich weil es abschätzig geklungen hatte. »Iss allein«, teilte der Anführer noch mit. Er hatte sich abrupt aufgerichtet, ohne auch nur einen Bissen zu essen. Seine Muskeln spielten während des Laufens unter seinem Fell und die Narben an seiner Flanke kamen zum Vorschein. Wieder wurde Ginsterpfote von dem Gefühl gepackt, ein Krieger werden zu wollen. Er wollte klettern, jagen und kämpfen und nicht nur nutzlos dasitzen um Kräuter auswendig zu lernen. Er wusste nicht mehr genau was oder vielmehr wer er war.
Ist es falsch wenn ich so etwas denke?, fragte er sich. Er wollte endlich Antwort auf die Frage was er tun sollte. Der falsche Pfad, hatten die Geisterkatzen seiner Vision gemeint. War es wirklich eine Vision gewesen? Oder war es reine Einbildung gewesen? Schließlich war es danach nicht nochmal passiert.
Ginsterpfote musste weg. Einfach kurz weg von allem was hier im Lager auf ihn einprasselte. Weg aus dem Lager. Weg von den Katzen die vielleicht Erwartungen in ihn setzten, die er nicht erfüllen konnte. Zumindest hatte er den Eindruck, er könne es nicht.