Chapter 7

1.4K 29 2
                                    

Ein lautes klingeln riss mich aus meinem Traum. Ich lag mit meinem Kopf auf Jamals Brust und immer noch auf dem Sofa. Er war also auch eingeschlafen. Na super. Schnell rannte ich in mein Zimmer um mich umzuziehen. Schließlich musste ich in die Schule. Weil Jamal mich in die Schule fahren wollte hatte ich ein bisschen mehr Zeit als sonst. Trotzdem schaffe ich es immer nur knapp vor Stunden Anfang, also sollte ich nicht mit zu viel extra Zeit rechnen.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?", Jamal stand plötzlich in meiner Zimmertür und ich zuckte vor schreck zusammen. „Super und du?", ich packte meinen Rucksack. „Auch, wann müssen wir los?", ich sah auf die Uhr und dann wieder zum ihm. „5 Minuten!", und rannte an ihm vorbei in die Küche. Schnappte mir mein Frühstück und lief in den Flur. Jamal stand schon da. Schuhe an und abfahrtbereit.

„Vielen dank!", diesmal drückte ich ihm eine kurze Umarmung und hüpfte aus dem Auto. Ich habe gehofft Amelie hätte uns nicht gesehen, sie stand aber vorm Schulgebäude und sah mich skeptisch an. „Was war denn das?", wir liefen zusammen ins Schulgebäude. „Wir waren im Zoo, danach haben wir uns essen geholt und bei mir gegessen und sind dann eben beide eingeschlafen.", wir hetzten uns über den Flur. „Ahja sonst nichts?", sie hielt mich an der Hand fest und wir standen mitten im Gang. „Ja Amelie sonst war nichts", ich wollte weiter laufen. „Du lügst" „Och, ja ich bin heute auf seiner Brust aufgewacht und? Sonst war nichts", jetzt zog ich sie hinter mir her. „Na geht doch", sie hüpfte fast und dann rannten wir weiter. Ganz knapp schafften wir es vor dem Läuten in den Klassenraum.

„Kommst du heute mit mir ins Stadion?", Amelie hatte mich das nun wirklich schon oft gefragt aber ich hatte nie Lust. Ich steh auch wirklich nicht so auf Fußball, aber heute wollte ich irgendwie mit. Wahrscheinlich wollte ich Jamal sehen aber irgendwie will ich mir das nicht eingestehen. Ich find Gefühle und Liebe und sowas irgendwie echt blöd. Aber vielleicht auch weil ich nur negative Erfahrungen gemacht habe. Aber ich sagte Amelie zu und sie meinte Matthijs würde uns um halb 6 abholen. Solange wollten wir noch was essen gehen. In unserem Lieblings Café, da waren wir jetzt jede Woche mindestens einmal.
Ich bestellte einen Kaffee und ein Stück Käsekuchen, der schmeckte hier einfach am besten. Amelie probiert die ganze Karte einmal durch. Heute wurde es ein Granatapfelsmoothie und und Bagel mit Avocado. „Du hast ja gar kein Trikot", schmatze Amelie. „Da hast du recht, aber brauche doch nicht unbedingt eins oder?" „Kannst eins von mir, hab mehr als genug.", das Stimmt. Amelie hat fast einen ganzen Kleiderschrank voll mit Trikots von Matthijs. Wenn ich nein gesagt hätte würde sie mich sowieso dazu zwingen also zuckte ich mit den Schultern und nickte.

Um 6 waren wir an der Allianz Arena angekommen und liefen mit Matthijs durch den Spielereingang. Als er aber Richtung Kabine lief zog Amelie mich am Arm irgendwohin. Bis wir auf der Tribüne gelandet waren. Sie kannte sich hier gut aus, aber mit Sicherheit nur weil sie bestimmt schon 50 mal hier war.
Amelie drückte mir ein Bier in die Hand und wir setzten uns in die erste Reihe nah an den Auswechselspielern. „Hier sitze ich immer, normal mit Mathea", wer war den Mathea, fragend sah ich sie an. „Leons Freundin aber die ist krankgeschrieben", sie muss meinem Blick verstanden haben. Dann widmeten wir uns dem Bier und es dauerte nicht lange bis die Jungs rein kamen um sich aufzuwärmen. Jamal sah mich und winkte mir kurz, ich lächelte ihm zu. Amelie stieß mir in die Seite und kicherte. „Ist er nicht schnuckelig?" Ich zuckte nur mit den Schultern und trank einen großen Schluck Bier. Als ich es leer getrunken hatte lief Amelie direkt los um noch mehr zu holen. Ich hasste Bier aber war mir sicher, dass ich das hier nüchtern nicht aushalten würde.
Ich hatte schon 4 Bier getrunken als das Spiel endlich los ging. Zwischendurch stellte Amelie mich immer mehr Spielerfrauen vor die nacheinander auf die Tribüne gelaufen kamen. Ich hatte mir keinen Namen gemerkt, Jamal hatte meine Aufmerksamkeit. Ich verfolgte jeden seiner Schritte. Amelie schien das ausnahmsweise mal nicht zu bemerken, da sie selbst auf Matthijs konzentriert war oder mit irgendwem sprach. Das Spiel gestaltete sich dann doch spannender als ich es erwartet hätte. Vielleicht aber auch nur weil ich mir immer mehr Bier rein geschüttet hatte. Am Ende wusste ich nicht mehr viele ich getrunken habe aber ich spürte ordentlich was. Jamal und Matthijs kamen auf uns zu und Jamal umarmte mich und drückte mir sein Trikot in die Hand. Ich lallte nur ein Danke und er sah mich verwirrt an. Amelie war zum Glück auf einem ähnlichen Pegel wie ich, da ich sie immer wieder gezwungen habe mit mir zu trinken. Jamal und Matthijs musste uns beim laufen ein bisschen unterstützen. Sie stellten uns neben die Kabine und meinten wir sollen warten bis sie wieder kommen. Ich sollte dann mit Jamal nachhause fahren weil er anscheinend näher an mir wohnen würde.

Ich habe ihn die ganze Autofahrt voll geredet damit, dass ich dachte Fußball wäre viel interessanter als ich gedacht hätte und dass er super gespielt hat und sowas. Im Nachhinein ist mir das doch ein bisschen peinlich. Aber er hat mich bis in mein Bett begleitet und noch gewartet bis ich eingeschlafen bin. Zumindest ist es das letzte an dass ich mich erinnern kann.
Das nächste was ich weiß, ist mein Vater der an meiner Tür klopft. „Warum bist du nicht in der Schule?", er klingt streng. Scheiße, er ist ja heute von der Geschäftsreise wieder nachhause gekommen. Na super und ich liege mit Kater im Bett und habe auch noch verschlafen. „Ich habe mich heute morgen total krank gefühlt.", log ich ihn an. Er tat aber wenigstens so als würde er es verstehen und verließ dass Zimmer. „Wenn du etwas brauchst sag Bescheid.", dann schloss sich die Tür

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt