Chapter 12

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Ich wachte auf weil mein Handy nicht aufhörte zu vibrieren. Ich wollte aufstehen und nachschauen aber Jamal zog mich zurück und drückte mich fest an seinen Oberkörper. Ich fühlte mich wohl, trotzdem musste ich irgendwie an mein Handy kommen. „Ich bin gleich wieder da, versprochen!", dann befreite ich mich und hob mein Hand vom Boden auf. Wie auch immer es da wieder hin gekommen war. Ich wollte mich wieder zurück in Bett legen aber als ich sah von wem die ganzen Nachrichten und Anrufe kamen erinnerte ich mich auch wieder an letzte Nacht. Bestimmt 25 Screenshots von Amelie, als würde das nicht genügen hatte sie mich 8 mal angerufen und mir fast 60 Nachrichten geschrieben. Schockiert setzte ich mich auf die Bett kannte. Und spürte wie Jamals Hand über meinen Rücken streichelte. „Wir haben ein ganz großes Problem!", stotterte ich. Jetzt war auch er wach. „Was meinst du?" „Amelie! Sie hat mich total zu getextet!"

Dann überflog ich erstmal die Nachrichten. Matthijs hatte sich bestimmt hundertmal bei ihr entschuldigt, er hatte ihr Romane geschrieben wie leid es ihm tut und Amelie wusste nicht was sie tun soll. Wieder rief sie an. Total verheult hörte sich ihre Stimme an.

Sophia? Wir müssen heute was machen

Gerne doch Süße, hast du Ideen?

Können wir bitte mit Mathea an den See fahren? Achso, mein Auto steht noch am Restaurant.
Können wir das auch holen?

Jap, sag Bescheid wann ich dich abholen soll. Ich mache mich dann gleich fertig.
Und kaufe noch ein paar Sachen ein.

Danke, so gegen halb 4?

Passt perfekt bis später

Es war erst halb 1 also hatten Jamal und ich noch ein bisschen Zeit zu zweit bevor er ich los musste. Ich fand es aber eigentlich ziemlich gut, denn wir hatten uns vorgenommen zusammen spazieren zu gehen und über den geplanten Ausflug zum Ferienhaus seiner Mama zu sprechen. Also schaffte auch Jamal es aus dem Bett und wir machten uns gleichzeitig fertig. Jetzt hatten wir zwar keine Zeit weiter weg zu fahren, aber die unzähligen Parks in München taten es auch. Zumindest wenn Jamal sich einen Kapuzenpulli tief ins Gesicht zog. Er wollte möglichst unerkannt bleiben um nicht direkt eine Medienwelle zu starten mit wem er denn unterwegs wäre.
Schließlich entscheiden wir uns für den Englischen Garten und liefen eine große Runde. Der Urlaub war Thema Nummer eins, ab und zu wichen wir aber auf Amelie und Matthijs ab. Jamal war genauso enttäuscht von ihm wie ich und ich kannte ihn nicht mal wirklich. „Würde ein Typ mir jemals so etwas antun, der hätte den letzten Tag in meinem Leben verbracht!", ich wurde wieder sauer. Wie konnte Matthijs Amelie sowas nur antun. „Gut, dass ich dir sowas niemals antun würde!", Jamal flüsterte in mein Ohr und nahm meine Hand. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und lief weiter. „Und jetzt denk an was adneres, du wirst Amelie gleich ablenken müssen und sie nicht über das Thema ausfragen sollen." Damit hatte er recht und ein Blick auf die Uhr verirrt mir, dass wir uns jetzt ein bisschen beeilen musste. Jamal musste mich erst nachhause fahren, damit ich an mein Auto kam und Amelie überhaupt abholen konnte. Das mit dem einkaufen könnte dann allerdings knapp werden also bestand Jamal darauf mich dort auch noch zu begleiten. Er kannte Amelie auch schon lange und war der Meinung zu wissen was sie braucht, wenn es ihr schlecht ging.

Wir gingen mit einer vollen Tasche aus dem Laden. Gummibärchen in 4 verschiedene Varianten, 7 Arten von Keksen und einen Haufen Schokolade. Dazu hatte Jamal einen Tragbaren Schokobrunnen entdeckt und ihn mitgenommen. „Damit ihr die Schokolade auch richtig nutzen könnt!", hatte er gesagt und mir zu gezwinkert. Amelie liebte Erdbeeren also nahm ich davon auch nich welche mit, außerdem noch anderes Obst. Und letztendlich war unser Einkauf ein bisschen aus dem Ruder gelaufen. Aber Jamal war der Meinung, dass ich ja alles was übrig bleiben würde später mit zu ihm bringen könnte. Wer weiß wann ich wieder da sein würde, aber das war ihm egal. Er meinte er bleibt wach, da er morgen sowieso noch frei hatte.

Amelie stieg in mein Auto ein, Mathea war schon bei ihr und lächelte mir zu. „An welchen See soll es denn gehen?" „Am besten einen der nah an meinem Auto ist.", Amelie hörte sich zögernd an. „Wie wärs wenn wir erst dein Auto holen und dann zum Starnbergersee fahren?", schlug ich vor, denn das erschien mir irgendwie am logischsten. Amelie nickte. Also ging es erst zu Amelies Auto und dann zum See.

Auf dem Weg hörten wir laut Musik und sangen alle mit, ich hatte das Gefühl, dass Amelie gut abgelenkt war. Auch am See schien alles gut zu sein. Doch ab und zu schaute sie auf ihr Handy und man sah ihr an, dass sie sich ihre Tränen unterdrückte. Irgendwann hielt sie mir Handy hin. Sie hatte einen Text an Matthijs geschrieben.

Also erstmal, ist es super, dass du einsiehst, dass du scheiße gebaut hast. Aber ich kann dir nicht verzeihen, zumindest nicht einfach so. Ich weiß ja nicht mal, ob du es mir gesagt hättest, wenn Sophia und ich es nicht mitbekommen hätten. Ich liebe dich und ich war immer glücklich mit dir, das Stimmt. Aber ich kann diesen Vorfall jetzt nicht einfach so ignorieren. Ich wünsche mir wirklich, dass es vielleicht wieder gut werden könnte, aber dazu brauche ich Zeit um alles zu verarbeiten. Ich werde dir auf jeden Fall Bescheid geben, wenn ich weiß wie es weiter gehen wird. Aber jetzt bitte ich dich einfach erstmal mich in Ruhe zu lassen.

„Ich hätte es nicht besser in Worte fassen können", ich umarmte Amelie, sie tat mir so leid. Auch Mathea lag einen Arm um uns beide und flüsterte „Jungs sind oft richtige Hurensöhne", dabei musste Amelie ein bisschen kichern, „Aber wir dürfen uns von denen nicht den Spaß nehmen lassen!" Sie löste sich aus unserer Umarmung drehte die Musik voll auf und begann zu tanzen. Ich machte es ihr nach, denn für mich gab es keine schöneren Stressabbau als tanzen. Ich hielt Amelie meine Hände hin. Sie zögerte aber stand schließlich auch auf und sprang mit uns durch den Sand.

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt