Chapter 20

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„Guten Morgen, Darling", Jamals Stimme riss mich aus dem Schlaf. Er stand bereist fertig angezogen im Zimmer und sah mich erwartungsvoll an. „Willst du dich nicht nochmal hin legen?", ich war noch total verschlafen und streckte meine Arme in seine Richtung. Er kam ein paar Schritte auf mich zu, doch anstatt sich zu mir zu legen zog er mich an den Armen in eine Umarmung und hob mich hoch. Ich versuchte mich zu wehren. Vergebens. „Wir haben viel vor, Sweetheart", er setzte mich wieder zu Boden und sah mich ernst an. Ich nickte nur und wollte mich zurück ins Bett fallen lassen. Doch Jamal hielt mich an meiner Hüfte fest. „So nicht, zieh dich an jetzt, es ist schon spät!", er drehte sich um und ich hörte wie er die Treppenstufen nach unten lief. Ich suchte lange etwas passendes zum Anziehen. Es war zwar schon Herbst aber hier war es trotzdem noch unfassbar heiß. Also wurde es ein weißer Tennisrock mit schwarzem Top. Ich band meine Haare zu einem Zopf zusammen und lief ebenfalls nach unten.
Jamal sahs am Tisch und vor ihm befand sich ein gedeckter Tisch. Haufenweise Essen stand dort. „Wer soll denn das alles essen?", fragend sah ich ihn an. „Wenn wir jetzt mal anfangen kann ich dir sagen ob noch was übrig bleibt, ich bin wirklich hungry okay?", er lächelte. Ich setzte mich ebenfalls an den Tisch und schmierte mir ein Brötchen. Ich war nicht so der Mensch, der morgens viel essen konnte. Jamal allerdings reichte es Morgens ein ganzes Buffet zu essen und brauchte dann für den restlichen Tag fast nichts mehr.
Ich schaffte heute tatsächlich mal 2 Brötchen, was für mich wirklich viel ist. Dazu gab es frisch gepressten Orangensaft. „Ich bin satt Schatz", ich sah in einen Jamal der sich immernoch voll stopfte. „Noch eine Hälfte, dann können wir los!", ich schüttelte den Kopf, geduldete mich aber. So spät war es dann doch noch nicht. „Was hast du überhaupt vor?", fragend sah ich über den Tisch. „Überraschung", Jamal zwinkerte mir zu. Ich hasste Überraschungen und das weiß er genau. „Nein, du weist was ich von Überraschungen halte!", böse funkelte ich ihn an. „Erwarte einfach nichts dann kannst du auch nicht enttäuscht werden", lächelte er provokant. Eigentlich war genau das immer meine Einstellung gewesen, aber seit ich Jamal kenne sind meine Standards irgendwie gestiegen. Er ist ganz anders als die Typen vorher waren. Er ist so viel einfühlsamer und gibt sich so viel Mühe. Trotzdem finde ich Überraschungen blöd. Genervt rollte ich mit den Augen. Doch Jamal war von seinem grinsen nicht weg zu bekommen.
Als er endlich fertig gegessen hat begann ich ungeduldig zu werden. Wir spazierten Hand in Hand zum Auto und er öffnete mir sogar die Autotür. Die fahrt fühlte sich ewig an und schien auch kein Ende zu nehmen, aber wir fuhren in Richtung Berge und genau das gefiel mir. Jamal wusste wie sehr ich in die Berge verliebt war. „Wie lange noch?", ich wusste dass ihn diese Frage besonders nervte. Also bekam ich keine Antwort, nur einen leicht genervten Blick.
Endlich bogen wir in eine Straße ein und er hielt an. „Sind da", er lächelte mich an, „komm steig aus!"
Er nahm meine Hand und führte mich eine Treppe nach unten, irgendwie wirkte dieser Ort magisch auf mich. Er gab mir ein total gutes Gefühl, alles hier war so einheimisch und wunderschön. Ich kann es nicht beschreiben aber es sieht eben genauso aus wie in Italien, wenn man durch die Einheimischen Gassen spaziert. „Es gefällt dir oder?", er sah mir tief in die Augen. Ich nickte und fiel ihm um den Hals. „wusste ichs doch", lächelnd drückte er mir einen Kuss auf den Ansatz. Wir liefen ewig durch die Gassen dieses Dorfes und irgendwann kamen wir an einem kleinen verwinkelten Haus an. Es war babyrosa gestrichen und hatte wunderschöne weiße Fenster. Ein kleiner Balkon mit verschnörkelten Balken ragte in Richtung Sonne. Es war alt und trotzdem wunderschön. „Hübsch oder?", Jamal blieb stehen. Ich nickte hektisch. „Genau so wollte ich früher eine Wohnung in Italien. So klein und süß, unbeschreiblich", ich analysierte das Haus ganz genau.
Ich war total abgelenkt und merkte nicht wie Jamal einen Schlüssel aus seiner Hosentasche zog. Dann hielt er ihn mir direkt ins Gesicht. „Nur mal anschauen ok?", ich schaute ihn verwirrt an.
Er nahm meine Hand und zog mich ins Haus hinein.
Es war alles farblich abgestimmt, weiß/rosa. Irgendwie altmodisch aber auch modern eingerichtet. Es war die perfekte Mischung, so dass es mir genau gefiel. „Irgendwie sieht es hier aus wie in meinen Träumen", die ersten Worte die ich raus brachte. „Ich wusste dass es dir gefallen würde!", Jamal freute sich und ich spürte seinen Blick die ganze Zeit auf mir. Ich lief durch dieses Haus und sah mir alles ganz genau an. Jede Ecke jedes Detail. Ich musste über beide Ohren strahlen, so sehr gefiel es mir hier. „Willst du nicht mal auf den Balkon?", Jamal zeigte auf die Treppe. Ich rannte sofort nach oben und stand vor einer wunderschönen Balkontür. Weiß mit super schönen Verschnörkelungen. Ich öffnete die Tür und stand auf einem kleinen aber unfassbar schönen Balkon. Von hier konnte ich bis zum See schauen. Links und rechts waren die Berge. Es war der perfekte Ausblick für mich. Sogar ein kleiner Garten war unter mir zu sehen. Ich war in dieses Haus verliebt und wusste wirklich nicht, was Jamal mir hiermit mitteilen wollte.

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt