Chapter 10

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Ich habe Jamal fast 2 Wochen nicht gesehen, ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn so vermissen würde. Ich meine es lief nichts zwischen uns, wir verstanden uns einfach nur gut. Trotzdem war da das Gefühl von vermissen in mir. Ich hatte auch das Gefühl diese zwei Wochen nichts unternommen zu haben. Sie fühlten sich an wie 2 Monate.
Ich meine ich habe das Fußballspiel mit Amelie und Mathea geschaut und ich verstand mich auch wirklich gut mit ihr. Aber ansonsten habe ich nicht wirklich viel unternommen. Nach dem Spiel haben Jamal und ich einmal telefoniert und ein paar mal geschrieben. Aber irgendwie war es komisch. Ich würde ihn einfach gerne wieder sehen und mit ihm sprechen. Und vorallem Zeit mit ihm verbringen. Aber bis zu den Ferien sind noch 4 Tage und ich muss viel lernen. Außer lernen habe ich aber tatsächlich die letzte Zeit nichts gemacht. Auf Dauer wurde das wirklich langweilig und das regte mich ein bisschen auf. Trotzdem gingen die restlichen 4 Tage bis zu den Ferien schnell um.

Trotzdem saß heute an meiner Deutschhausarbeit die wir über die Ferien schreiben mussten. Plötzlich klingelte es an der Tür. Ich hatte wenig Lust auf zumachen, also ignorierte ich es einfach. Wenn es ein Postbote war, könnte er das Paket ja einfach bei den Nachbarn abgeben. Aber es klingelte immer wieder und auch immer aggressiver. Also entschloss ich mich doch mal dazu runter zu gehen. Vor der Tür stand Amelie.
„Komm schnell mit, wir haben so lange nix gemacht, wir gehen jetzt was essen!", rief sie übertrieben gestresst. „Warum schreibst du mir denn nicht einfach?", ich lief schnell in mein Zimmer um mir etwas anderes anzuziehen, weil ich nicht in Jogginghose essen gehen wollte. Aber es würde mich vom lernen abhalten und genau das brauchte ich jetzt. Denn ich hatte wirklich keine Lust mehr.
Amelie war mit dem Auto hier, sie fuhr normal nicht viel Auto obwohl Matthijs hier zum 3 Jährigen einen süßen neuen Audi A1 geschenkt hatte. Früher hab ich mich gefragt wie er bitte das geschafft hat. Ich habe mich aber nicht mit ihm beschäftigt, weil es mich dann doch nicht so sehr interessiert hatte. Mittlerweile war mir aber sehr klar wie er an das Geld für so ein Auto ganz einfach ran kommt. „Wohin gehts denn?", fragte ich Amelie als wir im Auto saßen. „Lass dich überraschen", dabei lächelte sie irgendwie komisch. Aber ich fragte nicht weiter und wir fuhren los. Auf dem Weg sangen wir so gut wie jedes Lied, das lief, laut mit. Es war Stau in der Stadt weshalb unsere Fahrt fast 45 dauerte. Aber als wir angekommen waren spürte ich schon die Schmetterlinge in meinem Bauch. Jamals Auto stand ebenfalls hier, ich denke nicht, dass das Zufall war. „Was macht Jamal hier?", ich zeigte auf sein Auto. Amelie zuckt mit den Schultern. „Keine Ahnung ich wusste nicht, dass er hier ist", sie wusste es genau, sie konnte nämlich nicht Lügen. Aber ich nahm es jetzt einfach mal so hin und stieg aus.
Mir war aber nicht aufgefallen, dass auf dem Parkplatz sonst auch nur fette Audis standen. Das realisierte ich erst, als wir an ihnen vorbei in Richtung Restaurant Eingang liefen. „Amelie was ist hier?", ich hielt sie am Arm fest. Sie hatte ein Kleid an, auch dass war mir bis jetzt nicht aufgefallen. Zum Glück hatte ich eine Art Anzugshose an, ich sah also neben ihr nicht ganz under dressed aus. „Siehst du gleich", dabei zog sie mich durch die Tür. Wir standen mitten in einem richtig hübsch geschmückten Raum. „Was ist das hier?", ich flüsterte ihr ins Ohr. „Och, ja ok, Leon will Mathea einen Antrag machen heute! Und er wollte alle seine Fußballkollegen mit Freundin dabei haben, weil die meisten ja auch mit Methea befreundet waren irgendwie. Auf jeden Fall bist du ja irgendwie die Freundin von Jamal.", ich sah sie verwirrt an und bei ihren letzten Worten stieß ich ihr in die Seite. „Das ist garnicht wahr!", zischte ich ihr ins Ohr. „Ja und, jetzt bist du hier, Jamal wird sich auch freuen dich zu sehen!", dann zog sie mich am Arm durch eine Tür. Dort stand die ganze Fußballmannschaft und als Jamal mich sah musste er lächeln. Dann nickte er mir zu. Ich wollte zu ihm und ihn am besten ganz fest umarmen aber Amelie zog mich weiter und dann standen wir zwischen den ganzen Spielerfrauen. Lina hatte alles organisiert, dann erklärte sie uns kurz wie alles ablaufen sollte. Anscheinend hat Leon sich sogar um Matheas Lieblingsband gekümmert. Somit soll Revolverheld hier gleich auftauchen. Ich kann mit denen nicht viel anfangen aber die Geste von Leon war wirklich süß.

Wir mussten wirklich lange warten und Amelie musste bestimmt alle 5 Minuten raus gehen um eine zu rauchen, sie war wirklich aufgeregt. Normalerweise raucht sie 1-2 mal am Tag, aber heute war sie so gestresst. Und ich konnte es wirklich verstehen, Mathea war eine ihrer besten Freundinnen. Nach mir natürlich. Um 18 Uhr war es dann so weit, Revolverheld spielte Matheas Lieblingslied während Mathea mit Leon zusammen den Raum betrat, in dem alles dekoriert war. Überall hingen weiße Blümchen. Es war wirklich süß. Wir mussten hinter der Tür warten bis sich alles fertig abgespielt hatte. Wir waren quasi also nur zum feiern und beglückwünschen da. Ein paar der Jungs hatten Konfettikanonen. Joshua lauschte an der Tür und als er das „Ja" von Mathea hörte riss er die Tür auf und war der erste der raus rannte, alle anderen folgten ihm. Tausend Glitzer Stückchen flogen durch die Luft. Mathea hatte Tränen in den Augen und hing an Leons Hals. Alle beglückwünschten die beiden. Es war wirklich ein süßer Anblick.
Plötzlich spürte ich wie mich jemand von hinten umarmte. Jamal, endlich. Ich hatte dieses Gefühl so vermisst. Ich hatte IHN so vermisst. Er zog mich raus aus der Menschen Menge nach draußen. Und dann passierte es, er kam meinen Lippen immer näher. Ich schloss die Augen und spürte seinen Atem auf meiner Haut. Dann endlich berührten sich unsere Lippen. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig und ich spürte wie mein ganzer Körper begann zu kribbeln. Seine Zunge bannte sich den Weg durch meine Lippen und ich ließ alles zu. Er schmeckte nach Alkohol, aber es machte mir nichts aus. Seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und zogen mich noch näher an ihn ran. Kein Millimeter platzt war zwischen uns. Dieser Kuss fühlte sich so wunderschön und richtig an. Alles war perfekt, ich hatte mich noch nie in meinem Leben so gefühlt wie bei ihm. Trotzdem lösten wir uns irgendwann von einander. „Ich habe dich vermisst Soph", flüsterte er mir ins Ohr. Ich bekam Gänsehaut von seinem Atem auf meiner Halsbeuge. „Ich dich auch!, wir standen lange draußen und umarmten uns. Ich wünschte mir dieses Gefühl würde nie zu ende gehen. Aber Jamal fragte plötzlich ob ich schon was getrunken hätte. Ich verneinte das und dann kam eine Frage mit der ich nicht gerecht habe. „Kannst du vielleicht mein Auto nachhause fahren? Also mich und mein Auto, ich habe schon getrunken und möchte nichts riskieren!", er sah mich verlegen an. Ich nickte nur, drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen und zog ihn an an seinem Arm hinter mir her. Ich musste Amelie jetzt erzählen was passiert war bevor Jamal es Matthijs erzählt und ich mir dann was von ihr anhören kann.

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt