Chapter 14

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....hast du noch Sprudelwasser?", Latisha stand neben dem Sofa. Jamal sah sie wütend an wobei sie ja nun wirklich nicht viel dafür konnte, dass wir all das auf dem Sofa veranstalten mussten. „Ich hol dir was", genervt stand er auf und ging in die Küche. „Du bist also die Freundin von meinem Bruder?", fragte sie mich. „So würde ich das jetzt nicht nennen.", erwiederte ich kopfschüttelnd. „Also bist du die Sexfreundin?", sie sah mich ernst an. Sie meinte es wohl auch ernst. Ich musste kichern und wollte auch das wieder verneinen. Aber genau in dem Moment kam Jamal wieder rein und schrie sie an. „Sag mal spinnst du? Hier ist dein Wasser, wir reden morgen!", er hielt ihr ein Glas Wasser hin und scheuchte sie aus dem Wohnzimmer. „Es tut mir wirklich leid!", er gab mir die Hand und zog mich vom Sofa. „Jamal, ich bin nicht sauer oder so auf sie. Ich fand das eher lustig. Aber ich bin jetzt wirklich müde", dabei blickte ich auf die Uhr und war schockiert, es war bereits halb 4. „Ich auch, lass uns schlafen gehen." Er schloss seine Zimmertür hinter uns und warf sich auf sein Bett. Ich machte es ihm nach und kuschelte mich dann an ihn. Sein Herzschlag beruhigte mich so schnell, dass ich innerhalb kürzester Zeit einschlief.

Als ich am nächsten morgen aufwachte suchte ich mit meiner Hand das Bett ab. Doch Jamal war nicht da. Vielleicht war er schon aufgestanden und in der Küche, dachte ich zumindest. Als ich mich aus dem Bett quälte und die Treppen hinunter lief war die einzig anwesende Latisha. „Morgen", nuschelte ich. Sie drehte sich total erschrocken um. „Wer bist du denn?", sah sie mich total schockiert an. „Eine Freundin von Jamal?", ich war verwirrt. Sie konnte doch nicht so besoffen gewesen sein und alles vergessen haben was passiert ist. Obwohl das wahrscheinlich besser wäre. „Ich mach nur Spaß", sie musste kichern. „Sehr witzig", lachte ich sie ironisch an „weißt du wo Jamal ist?" „Mama hat ihn eben angerufen und er ist sofort hin gefahren. Ich bin aber besser hier geblieben die Frau muss sich erstmal beruhigen bevor ich da wieder auftauche. Meinst du ich kann solange hier bleiben?", fragte sie mich. Als könnte ich das entscheiden. Aber Jamal und ich wollten doch die Tage weg fahren. In dieses Haus seiner Mama. „Wie alt bist du nochmal?", ich weiß ja nicht ob sie schon alt genug wäre, alleine in der Wohnung ihres Bruders zu leben. „15, aber bald 16!", antworte sie stolz. Ich war mit 15 aber genauso. Mein 16ter Geburtstag war für mich zu dem Zeitpunkt der wichtigste Tag des Jahres. „Also ich weiß nicht, frag deinen Bruder, aber wir wollten demnächst in Urlaub fahren", dabei mahlte ich mit der Hand Anführungsstriche in die Luft. Urlaub konnte man rasen mähen und putzen wohl kaum nennen. „Wo denn?", ihre Frage klang ziemlich neugierig. „In dieses Haus, dass Jamal wohl eurer Mama geschenkt hat, wie heißt sie überhaupt?", diese Frage stellte ich mir schon lange und ich wollte ein bisschen vom Thema ablenken, weil ich nicht wusste ob Jamal ihr schon davon erzählt hatte. „Carolin. In ihr Ferienhaus also. Ohne mich? Das ist wirklich gemein!", sie verschränkte ihre Arme vor der Brust. Ich wusste nicht wirklich was ich dazu jetzt sagen sollte. Also war das einzige was mein Kopf zusammen bekam ob sie was frühstücken will. „Schon, aber das könnte schwer werden", dabei öffnete sie den Kühlschrank und zeigte auf lauter leere Fächer. „Jamal hat wirklich nichts zu essen zuhause, wovon lebt der?" „Oh man", ich drückte die Kühlschranktür zu und hatte einen Einfall, „Wie wäre es wenn wir uns was holen, oder wir setzten uns in ein Café, geht auch auf mich." Latisha lächelte mich an. „Okey, aber ich esse viel", sie zwinkerte mir zu und rannte ins Gästezimmer. Ich machte es ihr nach und rannte die Treppen hoch um mich umzuziehen. Leider war meine Auswahl nicht groß weshalb es eine graue Jogginghose wurde. Weil es langsam kälter wurde und heute sogar stürmen sollte erlaubte ich mir einen Hoodie von Jamal zu klauen. Ich würde ihn natürlich zurück geben. Also war mein Outfit mit einem babyblauen Hoodie komplett. An der Tür schlüpfte ich in die weißen basic Airforce und wartete auf Latisha. Es dauerte nicht lange, dann kam auch sie aus der Tür. „Kennst du ein Café in der Nähe?", fragte ich sie, denn mir viel auf die schnelle keins ein. „In der Nähe nicht, aber ich kenne eins, da war ich mit Mama früher immer. Sind vielleicht 10 Minuten fahrt.", sie öffnete die Tür und verließ das Haus. Ich folgte ihr. Eigentlich wollte ich mein Auto hier stehen lassen und mit der U-Bahn fahren aber diese Idee hatte sich somit erledigt.

Latisha war kein gutes Navi und wir verfuhren uns auf dem Weg bestimmt 4 mal trotzdem kamen wir irgendwann an. Da kam aber die nächste Überraschung, denn Café hatte Sonntags geschlossen. Also musste ein neues her. Ganz in der Nähe fand Latisha eins mit guter Bewertung und so setzten wir unsere fahrt fort. Ich war wirklich froh als ich hier Menschen sitzen sah. Denn ich hatte mittlerweile wirklich Hunger und meine Geduld war langsam am Ende. Zum Glück war ein schöner Platz frei an den wir uns setzten konnte. Von hier aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht einen Park mit Fluss. Die Kellnerinnen waren schnell und so bekam ich mein Stück Käsekuchen ziemlich schnell gebracht. Dazu trank ich einen Himbeersaft welcher wirklich unfassbar gut schmeckte. Latisha bestellte sich gleich 2 Waffeln mit Obst. Dazu auch einen Himbeersaft. Sie bot mir ein bisschen von ihrer Waffel an was ich jedoch ablehnte. „Iss du erstmal auf. Vielleicht bleibt dann was übrig", ich klang genau wie mein Vater und das bemerkte auch Latisha. „Genau das hätte mein Papa jetzt auch gesagt.", sie kicherte.
Unsere Unterhaltung wurde durch mein vibrierendes Handy unterbrochen. Es war Jamal der mich anrief.

Soph? Wo seid ihr hin?

Oh sorry, vergessen Bescheid zu geben. Wir sind in ein Café frühstücken gefahren weil dein Kühlschrank irgendwie leer war

Breakfast um halb 3? Egal, wo ist das Café?

Ich schicke dir den Standort

Bis gleich

Dann legte er auf. „Was wollte der denn?", fragend sah Latisha mich an. „Wissen wo wir sind, hat ja keiner Bescheid gesagt", erwiderte ich und teilte mit meiner Gabel ein Stück Kuchen ab. Ich muss ehrlich sagen, der Kuchen hat fast so gut geschmeckt wie da wo ich mit Amelie immer hin ging. Amelie? Wie ging es ihr eigentlich? Nochmal zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche um ihr eine Nachricht zu schicken.
„Das Handy am Tisch ist aber unhöflich, Miss Leone", hörte ich eine vertraute Stimme sagen.

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt