Chapter 9

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Ich spürte seine Hand an meinem Arm. „Meinst du das ernst Soph?" Ich konnte ihm aber nicht antworten, der Name Soph verwirrte mich so. Er gab mir Flashbacks von früher. Gute Flashbacks. Außerdem wurde die stelle an der er mich berührte heiß und kribbelte. „Soph?", nochmal versuchte er es. Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte irgendwie nichts sagen. In meinem Kopf war zu viel los gerade und ich musste erstmal alles sortieren. Aber was ich wusste war, dass ich bei ihm sein wollte. Nur bei ihm. „Jamal? Können wir noch irgendwas machen?", ich schaute zu ihm rüber. Er nickte und fuhr los. Er fuhr aus der Stadt raus und ich fragte mich wo wir hinfahren. Aber ich konnte nicht fragen, in meinem Kopf war immer noch alles durcheinander.

Irgendwann hielten wir an, mitten auf einer Wiese von der man einen See von oben sehen konnte. Dahinter waren die Berge, ich liebte Berge. Irgendwas zog mich immer wieder zu den Bergen. Ich würde am liebsten jeden Tag in den Alpen verbringen. München war aber ein guter Deal für mich gewesen, da wir so nah an ihnen dran waren. Jamal holte irgendwas aus seinem Kofferraum. Er breitete eine Decke auf der Wiese aus und setzte sich. „Komm Soph, heute Nacht solls viele Sternschnuppen geben!", rief er. Ich zögerte nicht, ich liebte Sterne und die Berge und dieser Platz war perfekt. Ich war von allem umgeben, dass ich liebte. Und von Jamal. Ich glaube ich war wirklich auf dem Weg mich auch in ihn zu verlieben. Ich setzte mich neben ihn und er legte seinen Arm um mich. Mir wurde heiß und ich wusste, hier würde ich gerne für immer bleiben. „Wann hast du Ferien?", brach er die Stille. „Dauert nicht mehr lange 1/2 Wochen glaub ich", ich zuckte mit den Schultern. „darf ich dich dann mal ein paar Tage mitnehmen?" „Mitnehmen wohin?", schon wieder war ich verwirrt, dieser Junge schaffte es jedes mal meinen Kopf total durcheinander zu bringen. „Ich habe meiner Mama zum letzten Geburtstag ein kleines Haus am See geschenkt, sie wollte sowas immer haben. Sie muss leider viel arbeiten und kann deshalb nur selten hin. Aber ich soll demnächst mal schauen ob alles in Ordnung da ist, willst du mir?", ich merkte wie er mich direkt ansah.
Ich nickte nur und sah weiter nach oben. Ein Haus am See. Für seine Mama, dieser Junge war wirklich Gold wert. Und mich wollte er mit hin nehmen.
„Hast du das gesehen?", Jamal zeigte nach oben. Eine Sternschnuppe. „Hast du dir was gewünscht?", ich sah ihn fragend an. „Ja aber das sage ich dir erst wenn es in Erfüllung gegangen ist.", er hatte recht. Keine Wünsche verraten, sonst gehen sie nicht in Erfüllung.
Wir saßen noch lange so auf der Wiese. Jamals Arm um mich. Ich legte irgendwann meinen Kopf auf seine Schulter und musste eingeschlafen sein. Denn ich wurde wach als er mir ins Ohr flüsterte. „Soph? Wir müssen langsam nachhause.", damit hatte er recht, die Sonne began aufzugehen und der Himmel färbte sich schon orange. „Können wir uns ein bisschen den Sonnenuntergang ansehen?", ich sah ihn bettelnd an. Er nickte, „aber im auto okey?" Damit war ich einverstanden. Ich hüpfte auf die Beine und hielt mir seine Hand hin. Dann zog er mich ebenfalls auf die Beine. Ich lief zum Auto während er die Decke in den Kofferraum legte. Im Auto war es warm und der Sonnenuntergang ließ sich super anschauen. Die Kulisse war perfekt. Die Berge wurden bestrahlt und der See spiegelte die Sonnenstrahlen. Es war das schönste was ich seit langem gesehen habe. Und dann auch noch mit diesem Jungen. Es war irgendwie alles Perfekt.

Jamal fuhr mich nicht nachhause, da mein Vater dachte ich wäre bei Amelie. Also nahm er mich mit zu sich und wir schliefen beide nochmal ein. Ich lag in seinem Arm und fühlte mich so wohl. Ich schlief schnell ein und träumte von diesem perfekten Abend. Leider wurde ich von einem Klopfen an der Tür aus dem schlaf gerissen. „Jamal, ich habe dir Kuchen von Lathisha vorbei gebracht! Sie hat gestern gebacken!", eine Frauen Stimme ertönte über den Flur. Jamal sprang aus dem Bett und öffnete die Tür schloss sie aber auch schnell wieder hinter sich. Dann unterhielt er sich ein wenig mit dieser Frau. Aber die Stimmen wurden leiser und verstummten irgendwann ganz. Dann kam er zurück zu mir. „Wer war das?", ich sah ihn fragend an. „Meine Mama, willst du Kuchen? Hat meine Schwester wohl gestern gebacken! Sieht echt lecker aus.", er stand wieder auf ohne auf eine Antwort zu warten. „Komm einfach runter falls du welchen willst, oder irgendwas anderes!", dann flitzte er in die Küche. Ich war noch so müde, ich musste erstmal klar kommen. Also stand ich langsam auf und lief erstmal ins Bad. Ich wusch mir mein Gesicht und zog eine Jogginghose an die Jamal mir gestern noch gegeben hatte. Dann war ich bereit in die Küche zu laufen.

Dort war der Tisch gedeckt mit 1000 verschiedenen Dingen. „Ich wusste nicht was du magst also hab ich alles raus geholt was ich habe!", ein bisschen unsicher sah er mich an. „Oder Frühstückst du überhaupt?" Ich nickte, „ich liebe Frühstück, habe nur nie Zeit dazu.", dann setzte ich mich hin und wir begannen zu essen. Dabei unterhielten wir uns über Jamals nächstes Spiel, dass es weiter weg war und sie hinfliegen mussten. Dass wir uns dann erstmal ein paar Tage nicht sehen würden und sowas. Aber er bestand darauf, dass ich das Spiel mit Amelie und Mathea im Fernsehen schauen sollte. Amelie und Mathea gucken sonst wohl immer zusammen. Ein anderes Thema war das Haus am See zu dem er mich mitnehmen wollte. Ich fand raus das das Ding wohl fast in Italien stehen sollte. An der Grenze zumindest. Er wollte für ungefähr eine Woche hin. Ausgerechnet ich sollte mit. Aber ich machte das gerne. Einfach nur für die Landschaft die ich so liebte. Wenn es nicht die Berge sind, dann ist es Italien. So unterhielten wir uns noch fast den ganzen Tag bis er mich nachhause fuhr.
Ich wusste nur nicht, dass ich ihn jetzt wohl lange nicht zu Gesicht bekam.

the right way / jamal musialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt