Kapitel 4

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Meine Arbeit war nun komplett vergessen. Ich würde Lügen, wenn ich sage, dass ich es schade finde. Ich hatte ohnehin wenig Bock all den Papier scheiß zu unterschreiben und dicken alten Männern die Hand zu schütteln. Dank meiner Mate, hatte ich nun die perfekte Ausrede.

Ich fuhr sofort zu meinem Rudel. Alle sollen helfen sie zu finden.
Ich sprintete aus meinem Wagen, schloss ihn sogar nicht ab. Es kam mir quälend langsam vor zum Rudelhaus zu gelangen.
Als ich endlich da war riss ich die Tür mit einem ruck aus den Angeln. Die halten auch echt nichts mehr aus.

"ALLE SOFORT RUNTER KOMMEN" schrie ich quer durch das aus. Mit einem Schlag roch ich die Angst der anderen.
Soll mir doch egal sein. Ich wollte unbedingt zu meiner Mate. Sie soll mich glücklich machen.

Wenige Sekunden später standen auch schon alle unten.
"Ein Mädchen aus Boston wird vermisst. Das kam vor etwa 10 Minuten in den Nachrichten. Sucht sie umgehend. Ich will sie bis spätestens heute Abend hier haben! Wenn ihr versagt, habt ihr ein großes Problem mit dem Alpha höchst persönlich"
"Alpha, wenn ich fragen darf, warum sie? Ich meine..."
"NEIN, du darfst nicht fragen. Hab ich dir erlaubt überhaupt zu reden, kleiner? Hast du Todessehnsucht?" motzte ich ihn an.

Ich sah, wie er vor Angst zitterte und direkt neben mir in Ohnmacht viel. Was ein Schwächling. Sowas kann ich echt nicht in meinem Rudel gebrauchen.
Wie soll ich sie schützen, wenn sie zu nichts zu gebrauchen sind?

"Michael" wandte ich mich an meinen Beta
"Du leitest ab jetzt die Mission. Ich dulde keine Fehler" auch er sah verängstigt und unsicher aus.
Alle sind für nichts zu gebrauchen. Ich hoffe doch sehr für meine Mate, dass sie mehr zu bieten hat als diese flach Wichser.

Ich stampfte auf, wie ein kleines Kind es tun würde wenn es das Lieblingsspiel nicht bekam.
"Bewegt eure Ärsche man. Ihr habt jetzt schon kostbare Zeit vergeudet. Stellt keine verfickten Fragen, sondern macht einfach"

Auf der Stelle ersetze Michael mein Gebrüll. Er rief den anderen, wenn auch netter als ich, Befehle zu. Sie führten diese auch sofort aus.
Das ist ein Anblick der mir gefällt. Vielleicht schaffen es die Hohlbirnen doch noch bis zum Sonnenuntergang.

Ganz hinten in der Ecke stand meine Mom. Sie sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
"Ist sie es?" fragte sie mich atemlos. Sie musste nicht einmal den Begriff der Mate sagen und ich verstand was sie meinte.
Ich drehte ihr meinen Rücken zu. Ich habe jetzt echt keine Zeit für Gefühle.
In mir tobte ein Sturm aus allen Gefühlen die ich je wahrgenommen hätte und mehr.
Ich brauchte nun echt nicht die tröstenden Worte meiner Mom.
Das einzige was ich bräuchte war sie. Jetzt, sofort!

"Du wirst immer mehr wie dein Vater" sagte Mom leise, doch ich verstand sie.
Ich drehte mich ruckartig um, durchquerte den Raum mit nicht Mal drei Schritten und drängte sie in die nächste Ecke.
"Erwähne mich nicht in einem Satz mit diesem Bastard. Er hat es nicht verdient, dass du überhaupt über ihn nachdenkst." knurrte ich sie in meiner Alphastimme an.
Ich sah Tränen in den Augen meiner Mom glitzern. Ich sah, wie sie mit sich kämpfte, dass diese nicht ihre Augen verlassen.

"Keine Tränen" befahl ich ihr. Sie senkte den Kopf, unterwarf sich mir.

Scheiße, Nathan, sie ist deine Mom. Die, die dich vor dem Bastard beschützte. Und jetzt ziehst du so ein Mist ab?
Ich schnaufte verächtlich, verletzt von meinem eigenen Verhalten und verließ das Rudelhaus.
Ich hielt es nicht mehr in diesem engen Raum aus.
Ich brauche Luft.

The Evil - Stay with me little MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt