Abigail
Ich wurde auf den Rücksitz von Joe's Auto geschmissen und rammte mir heftig den Schädel ein. Er ließ sich neben mir auf die Lederüberzogenen Sitze nieder.
"Du kleine Hure, kaum bin ich weg, wirfst du dich schon dem nächsten an dem Hals."
Ich antwortete erst gar nicht darauf. Ich wusste, dass er es nur wieder nutzen würde um mich zu schlagen.
"Was wirst du mit Nathan machen?" fragte ich ihn kleinlaut.
"Wen?"
"Der Mann, der bei deinem Deal mitgekommen ist." Er lachte wieder schrill auf
"Den nennst du Mann? Der konnte ja nicht mal aufrecht stehen.""Weil du ihn hast anschießen lassen. Du weißt nicht wie viele verschissene Kugeln er jetzt in seinem Körper hat, du Bastard."
Er fuhr wie eine Furie herrum, drückte meinen Kiefer unangenehm zusammen.
"Wen nennst du hier Bastard. Er hat es ja wohl verdient. Sich einfach das zu nehmen, was mir gehört. Was ich bezahlt habe.""Ich bin nicht deine Nutte, wenn dann bin ich höchsten deine Frau." spuckte ich ihn an.
Angewiedert wischte er sich meine Spucke aus dem Gesicht.
"Deine Eltern haben sich große Sorgen gemacht."
"Bezweifle ich, aber danke."
"Nein ehrlich, sie waren ganz außer sich, als sie erfuhren, dass du entführt wurdest. Und dann auch noch von solchen Barbaren." er rutschte immer näher zu mir und sein Atem welcher nach billigen Pfefferminzdrops roch legte sich kalt über meine Haut. Ich musste mich schütteln."Ich werde sichergehen, dass du diese, und vor allem ihn, nie wieder sehen musst, mein Weib."
ich schloss verkrampft meine Augen unter seinem Blick. Die Worte von ihm hatten mich schon längst nicht mehr verletzten können. Ich wurde von seiner Bezeichnung für mich und seiner puren Anwesenheit geeckelt.Seine Zunge legte sich glitschig auf meinen Hals. Er leckte über meine Halsschlagader bis hinunter in mein Dekolte. Die schleimige Spuckespur zog sich über meine Haut und ich musste an mich halten mich nicht gleich zu übergeben.
Sein stöhnen, die Art wie er mich berührte und dabei Vergnügen empfand, alles wollte mich von ihm weg laufen lassen.In seiner Villa angekommen stieg ich Blitzschnell aus dem Auto.
"Ich zeige dir..." blieb sein Satz in der Luft hängen, da ich ihn bereits mit "Ich kenne mich hier aus." unterbrochen hatte.Mein Ziel war gerade das Bad, wo ich mich auch wenige Sekunden später vor der Toilette wiederfand und meinen kargen Mageninhalt ausleerte.
Ich war so aufgewühlt, machte mir so große Sorgen um Nathan und war einfach nur angewiedert von Joe.Ich kauerte mich auf dem Boden zusammen und ließ die kleinen Schluchtzer, welche aus meiner Kehle entflohen, stumm in meiner Handfläche verklingen.
Es war genau dieses Leben, vor welchem ich floh, und genau dieses Leben welches ich verabscheute.
Die Entführung war sicher nicht Teil meines Fluchtplanes gewesen, doch damals hatte ich sie sogar noch besser als das Leben bei Joe empfunden.Doch Nathan, oh Nathan. Das Leben mit ihm war besser als alles. Nichts konnte ihm das Wasser reichen. Und zu wissen, dass er sein ganzes Leben für mich aufgegeben hat, dass er sein Rudel für mich verraten und verlassen hat und nun auf dem kalten Kellerboden an die Wand angekettet hing, wo ich schon so viele Nächte einsam vor mich hin gesiecht habe, zerbrach mir das Herz.
Zu wissen, dass er leidet, aber ich ihm nicht helfen kann. Zu wissen, dass er für mich leidet und zu wissen, dass er da ist, aber ich ihn nicht sehen kann.
Es ist alles zu viel.
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The Evil - Stay with me little Mate
Lupi mannari"Als ich dich das erste Mal gesehen habe war ich schon verliebt. Und du hast so süß gelächelt, weil du es wusstest." Seelen wandeln verloren auf der Erde herum, suchen nach ihrer anderen Hälfte. Manche haben das Glück sie zu finden und werden dadurc...