Kapitel 17

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Nathan

Ich redete mir immer wieder ein ruhig zu bleiben, nicht meine Aggression an die Oberfläche zu lassen. Ich war es nicht gewöhnt, dass jemand sich gegen mich stellt. Vorallem nicht als Alpha. Mein Werwolf schrie mich innerlich an ausbrechen zu dürfen.

"Nathan" kam sie zu mir und legte mir ihre zarte Hand auf den Rücken. Sie wollte es sehen.
"Okay, ich zeige es dir. Aber bitte du musst mich erklären lassen." sie sah mich verwirrt an.
"Ich werde mich gleich in ein Werwolf verwandeln. Bitte verhalte dich nicht laut. Das verwirrt meinen Werwolf und lässt ihn durchdrehen. Auch wenn du mich dann berührst wird es schwer mich unter Kontrolle zu halten. Bitte, Abigail, du musst mir vertrauen."

"Ein Werwolf? Hast du ein fetisch? War es das was du mit dem Hund meintest? Sorry, aber ich bin keine Sexsklavin."
"Abigail. Halte jetzt deinen süßen Mund." schnautzte ich sie an, so nett wie nur möglich. Sie würde gleich schon genug durchdrehen.
"Na, wenn du meinst."

Ich hielt ihre Hände und ging vor ihr auf die Knie. Ich überließ meinem Wolf langsam die Macht, jedoch so langsam, dass auch die Verwandlung am meisten von mir gesteuert wird und sie somit umso schmerzvoller wird. In diesem Moment konnte ich mich nicht auf Abi konzentrieren.

Als meine Verwandlung abgeschlossen war, sah ich Abigail zusammengekauert in einer Ecke hocken. Sie zitterte wie nie zuvor und mein Wolf verstand es, als wenn sie frieren würde. Er wollte schon auf sie zulaufen und sie mit ihrem Körper wärmen als sie noch mehr in Panik verfiel.
"Nein, bleib weg." flehte sie mich an.
Nur mit mühe erklärte ich meinem Wolf, auf sie zu warten. Darauf zu warten, dass sie auf uns zukommt. Er wollte sie einhüllen, sie vor allem Beschützen und für sie da sein. Und noch weiter zu warten war schlimm für ihn.


Abigail

Ich wusste nicht was ich fühlte. Geschockt war ich nicht, weil er mich ja eigentlich vorgewarnt hatte. Er hatte mir gesagt er würde sich in einen Werwolf verwandeln. Erstens schockierte mich, dass es Anatomisch möglich war ein Wolf zu werden. Das es möglich ist Fell aus seiner Haut sprießen zu lassen. Bei der Erinnerung an seine Verwandlung wurde mir wieder schlecht. Die Art wie er schmerzen hatte und ich die Knochen einzeln brechen hörte drehten mir den Magen um.

Was ich aber sagen musste, ich hatte nie zuvor einen Wolf gesehen. Nathan, oder der Wolf oder ich wusste auch nicht wie ich es nennen sollte, sah umwerfend aus. Das schwarz-graue Fell sah majestätisch aus. Wenn die Sonne auf ihn fiel, wurde es heller und schien das Licht zu absobieren. Aus der Schnauze bildeten sich kleine Wölkchen von seinem Atem. Und die größe des Wolfes war überwältigend. Er war bestimmt drei Meter groß. Nun verstand ich auch warum die Wände von Nathans Haus so hoch waren.

Ich setzte mich langsam auf, damit ich nicht so schmächtig neben ihm Aussah. Nathans Statur war sowieso schon nicht schmal, aber wenn ich mir ihn neben dem Wolf vorstellte, würde er auch nicht größer als ich neben der Menschlichen Form von ihm aussehen.

Er hatte sich mitlerweile hingelegt, jedoch sah er mich durch die Honig Braunen Augen die ganze Zeit an. Als ich mich langsam aufsetzte, hob er seinen Kopf. Seine Schnauze wakelte wie wild und suchte meinen Duft. Langsam kroch ich auf ihn zu. Anscheinend zu langsam für ihn, denn sein Schwanz klopfte ungeduldig auf den Boden.

"Gib mir Zeit" befahl ich ihn. Er knurrte mich nur leise an und platzierte seinen Kopf erneut auf seinen Vorderpfoten. Die Augen dabei immer noch fest auf mich fixiert.

"Beobachtest du mich?" fragte ich ihn. Er schnaubte, höchst wahrscheinlich als Zustimmung.
"Wie ist das Möglich?" fragte ich, jetzt schon nicht mehr so weit von ihm entfernt.
Er legte den Kopf leicht schief, als wollte er mich fragen 'Was ist Möglich?'.
"Wie kann aus Haut, Knochen und Muskeln ein Tier werden?" er sah mich nur abwartend an. Konzentrierte sich wieder voll und ganz auf mich. Er sah auch etwas angestrengt aus. Verwirrt sah er mich an.
"Schon klar, ich kann dir nur ja und nein Fragen stellen."

"Beobachtest du mich, damit ich dir nichts tue?" fragte ich. Er schnaubte verächtlich.
"Nein?" er nickte
"Warum beobachtest du mich dann?" Er stupste mich leicht mit seiner Nase an. Vielleicht leicht für ihn, jedoch war es wie ein harter Ball in den Magen für mich. Ich viel leicht nach hinten und hielt mir den Bauch. Er legte sich wieder flach hin und winselte entschuldigend.
"Kannst du deine Kraft nicht einschätzen?" fragte ich ruhig. Er nickte, wie auch immer man nicken in einer Werwolf gestallt sehen kann.

"Kannst du was cooles machen in diesem Werwolf ding?" wieder Schnaubte er, doch es hörte sich ein bisschen wie lachen an.
'Ich kann ganz viele coole Sachen' hörte ich plötzlich die Stimme von Nathan in meinem Kopf.
"Du kannst in meinen Kopf reden?"
'Ja.'
"Warum hast du das nicht schon eher gemacht?"
'Man sagt, es ist anstrengend für Menschen Mindlink, so heißt das, zu hören. Es raubt dir deine Kraft. Und ich wusste nicht wie du reagierst, nachdem du schon so verängstigt in der Ecke saßt'
"Das ist so krass. Kannst du noch was anderes?"
'Klar, typisches Kämpfen und anderes. Ich möchte aber ungern weiter reden. Du siehst blass aus'
"Nein, es ist alles gut. Bitte rede weiter. Ich will deine Stimme hören, sie beruhigt mich." er grinste und schüttelte leicht den Kopf. Sein Kopf kam so langsam wie nur möglich auf mich zu und hielt ihn tief vor mir. Ich hob langsam meine Hand und grub sie in das Fell von dem Wolf. Es war weich, ganz anders als ich erwartet hatte.

"Benutzt du etwas Konditioner?" fragte ich ihn spielerisch. Er schnaubte lachend und schüttelte seinen Kopf.
"Du redest nicht mehr." stellte ich fest.
Er deutete nur mit seiner Schnautze auf seine Seite. Er legte sich flach auf die Seite.
"Soll ich mich zu dir legen." er nickte leicht und schleckte mir durchs Gesicht.
"Ihh, ist das eckelig. Jetzt hab ich voll den Sabber im Gesicht" schimpfte ich und wischte es an meinem Shirt ab. Er knurrte leicht und unzufrieden.
Jedoch merkte ich, dass ich wirklich müde war durch die ganzen neuen Eindrücke und vielleicht auf ein bisschen durch dieses Gedanken Telefon und sein Bauch stellte das perfekte Kissen dar.

Als ich mich an ihn legte wurde ich von seinem ganzen Körper eingerollt. Es gab beinahe keine Stelle die nicht im Kontakt mit diesem weichen und wohlduftenden Fell nach Zimt, Moschus und Zitronen war. Zufrieden schnurrte er vor sich hin und ich versuchte nicht daran zu denken, dass ich gerade an einem Wolf gelehnt schlief.

The Evil - Stay with me little MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt