Love at first sight?

Kapitel 45

Thomas Sicht
Ein pipen hörte ich nun in meinem Kopf. Dieses pipen war unerträglich. Es brachte mich förmlich um den verstand. Ein grelles licht war dazu zu sehen und Schmerzen machten sich in mir breit. Ich spürte wie meine Fingerspitzen langsam auftauten, als würden sie Eiskalt sein und im heißen Wasser auftauen. Meine Füße fingen an zu kribbeln, was sich anfühlte, wie eine Art Krampf. Ich merkte, wie es hinauf zog, in meine Beine, zu meiner Hüfte, über meinen Bauch hinauf zur Brust und zu meinen Armen. Im Allgemeinen fühlt es sich an, als ob mein Körper aus einem tiefen Schlaf erwacht. Das grelle Licht wurde nun immer heller, was mich meine Augen zu kneifen ließ.Meine Gedanken kamen langsam zurück. Die einzige Stimme, die ich hörte, war ihre, welche die ganze Zeit über in meinen Gedanken schwebte. Wie sie mir sagte, dass sie mich liebt, dass ich nicht gehen soll, dass ich für immer bei ihr bleiben soll. Was ist nur passiert und vor allem, wie?

Meine Lieder fingen an zu zittern, was in der Angst ausbreitete. In meiner Brust machte sich ein Ziehen breit, und ein stechen kam zum Vorschein. Ich spürte, wie meine trockene Kehle sich nichts anderes wünschte, als auch nur einen Schluck Wasser zu bekommen. Meine Augen sind langsam an zu öffnen, was aber ein gewaltiger Fehler war. Das grelle Licht war direkt über mir. Ich lag also in einem Krankenbett. Bestimmt war es eines der vielen in diesem Gebäude. Vielleicht hatte ich sogar einen Nachbarn, aber meine Gedanken schweiften wieder zu ihr. Gott, wie sich ihr hübsches Gesicht vermisse. Meine Augen öffnete ich nun wieder und war bereit, in dieses Licht zu sehen war nur, wenn sie hier war. Ich wollte sie sehen, ihre weichen Haare zwischen meinen Fingern herum wickeln, mein Daumen über ihre zarte Haut fahren lassen, ihre Lippen auf meinen zu spüren. Das war es nach was ich mich am meisten sehnte. Nicht nur diese wunderschönen Augen, welche mich in dem Moment mit so viel Schmerz, Angst und Besorgnis ansahen oder welche sich schon vor lust nach hinten drehten. Ich wollte sie einfach bei mir haben, in meinen Armen, und das für immer.

Als sich meine Augen an das Licht gewöhnten, konnte ich mich etwas umsehen. Das Zimmer war recht groß. Es gab nur das Bett von mir hier drinnen, eine Couch mit einem Couchtisch und einem Fernseher waren mir gegenüber. Ein kleiner Tisch mit Stuhl war neben meinem Bett und Blumen und Geschenke waren darauf. Aber auch ein Bilderrahmen war zu sehen. Das Bild zog mich in einen Bann. Auf dem Bild von meiner Schwester zu sehen, zusammen mit Dylan und Bellamy, aber auch Cleo war darauf. Was die ganze Sache jedoch verschönerte, war Lia. Sie lachten alle zusammen und schienen glücklich zu sein. Doch ich sah es in ihren Augen, auch wenn es nur ein Bild war. Sie war nicht glücklich. Nein, sie war alles andere als glücklich. Sie war traurig, besorgt, wütend und noch so viele andere Emotionen, welche ich gar nicht erst aufziehen möchte. Sie so zu sehen zu sehen, was für ein Schmerz sie hat, machte mich traurig. Auch wenn ich das nicht gerne zugeben möchte, aber diese Frau hat etwas mit mir getan, was nicht viele können. Und das nur weil ich sie entführte, weil ich sie gegen Geld und Waffen umtauschen wollte, zurückgeben wollte. Doch, ich glaube, ich bereue die ganze Sache. Ich will sie nicht mehr loslassen. Am liebsten würde ich sie packen, in mein Auto zerren und irgendwo in ein leeres Gebäude bringen, wo ich sicher sein kann, dass niemand sie findet und sie erst recht nicht fliehen kann.

Ich hörte nur zwei Stimmen, und ich sah, wie die Türe aufging. Sofort soll ich die Person an mein kleines Lächeln zierte mein Gesicht, denn das war meine Schwester zusammen mit meinem besten Freund. Ich weiß nicht wieso, doch ich spüre, dass etwas nicht stimmte, dass etwas in diesem Raum mich glauben ließ, dass meine Schwester mir etwas verheimlicht. „Thomas", rief meine Schwester nun und lief auf mein Bett zu. Ihre Augen wurden glasig und leichte Tränen zierten ihr Gesicht. Ich wusste nicht was sie fühlt und ich will es mir gar nicht vorstellen. Sie lächeln zu sehen, allein das erwärmt mein Herz. Doch mir schwirrte eine Frage im Kopf herum. „Wo ist Lia?"...