Sechs

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Der Regen war allmählich abgeklungen und die Windböen hielten sich auch immer mehr und mehr zurück. Deine Großeltern hingegen waren krank vor Sorge, da du immer noch nicht zu Hause warst. Mit der neuen Technik kam deine Großmutter immer noch nicht so klar, obwohl deine Mutter ihr es unzählige Male erklärt hatte. Dennoch bestand sie darauf, ein Smartphone zu besitzen. Sie verstand nicht, wie sie die Nummer zurückrufen konnte..

Du sahst entspannt aus dem Fenster und wolltest dich langsam auf den Heimweg machen.

„Wohin willst du?", fragte dich Kuroo, als du die durchnässte Jacke überziehen wolltest, die trotz Heizung immer noch nicht ganz trocken war.

„Nach Hause", gabst du wie selbstverständlich von dir und ein kleines Lächeln huschte dir über die Lippen.

„W-Warte.."

Hastig stand er auf. Er wusste nicht wieso er dich aufhielt. Doch eins war sicher. Er wollte nicht, dass du gehst. Er hatte die Zeit mit dir genossen. Mit dir konnte er reden und lachen. Egal ob es tiefgründig war oder lächerlich. Wieso konntest du nicht einfach bleiben?

Erwartungsvoll sahst du ihn an und fragtest dich, was er noch von dir wollte.

„Ich werde dich begleiten", er lief auf seinen Schrank zu und nahm sich eine seiner Trainingsjacken heraus, die er dir zuschmiss. Verdutzt sahst du diese an und verzweifelt suchtest du seinen Blick. Doch er wirkte nachdenklich, somit ließt du es dabei und zogst sie dir einfach über.

„Du musst mich wirklich nicht begleiten.. es ist doch nicht wei-"

„Natürlich wird er dich begleiten. Tetsu-Liebling, schau dass sie sicher daheim ankommt, verstanden?!", ernst sah euch seine Großmutter an und auch wenn du nicht so begeistert über die Situation schienst, musstest du dennoch leicht schmunzeln.

Vor deiner Haustüre angekommen, drehtest du dich zu ihm. Er war die ganze Zeit ungewöhnlich still. Keine neckenden Sprüche, kein dämliches Grinsen. Er war nicht wie sonst.

„Kuroo?", fragtest du ihn etwas bedrückt.
Aus den Gedanken gerissen, sah er dich etwas benommen an.

„Ist alles in Ordnung?", du sahst ihn besorgt an.
Er nickte mit dem Kopf und zwang sich ein Lächeln auf.
„Nein, nein. Alles gut!"

Du seufzt auf. Wenn er es dir nicht sagen wollte, dann war das in Ordnung.
Doch dir fiel noch etwas ein, was du bereits eine ganze Weile von der Brust haben wolltest.

„Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen, wegen meinem Verhalten anfangs", beschämt riebst du dir den Hinterkopf. Du warst sonst nicht so zickig und arrogant gegenüber anderen. Doch du hast deinen Frust an ihm ausgelassen.

Seine Augen weiteten sich und er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Eure erste Begegnung hatte er bereits verdrängt und dachte schon gar nicht mehr an deine abweisende Art. Dass du dich entschuldigst, ließ sein Herz erwärmen und ein leichtes Lächeln glitt auf seine Lippen.

„Schon gut", gluckste er leicht. Doch du schütteltest den Kopf.
„Nein, ist es nicht. Du wolltest nur nett sein und ich hab dich behandelt, wie sonst was.. Die Wut auf meine Eltern, hatte ich an dir ausgelassen.. also bitte verzeih mir Kuroo, ja?", lieblich lächeltest du ihn an und auf Kuroo's Wangen schlich sich ein dezenter Rotschimmer.
Er schämte sich einerseits, da er dich nicht angesprochen hatte um nett zu sein. Doch er musste zugeben, dass er dich umwerfend fand. Äußerlich, sowohl auch innerlich.

„Hm.. wenn das so ist..", fing er an und hielt sich gespielt das Kinn.
„Dafür gehst du morgen mit mir Essen", er grinste breit, doch dir wich die Gesichtsfarbe davon und die Blässe nahm stattdessen seinen Platz ein.
Er konnte deine Panik erkennen und fügte schnell etwas hinzu.
„Wir können ja Kenma fragen, ob er auch mit möchte", erleichtert atmetest du aus. Und Kuroo war sich nun sicher.. du wärst definitiv nicht mit ihm ausgegangen.

Etwas enttäuscht sah er auf den Boden. Wie dämlich er sich gerade fühlte, wollte er sich nicht eingestehen.

„Dann sehen wir uns morgen?", dein sanfter Blick suchte seinen.

„Ja, bis morgen", teilte er dir mit und in der Zwischenzeit hatte deine Großmutter bereits die Tür geöffnet und war bereit dir eine Standpauke zu halten.

Kuroo klingelte an eurer Haustüre und wurde herzlich von deiner Großmutter begrüßt.
„Sie ist im Garten", teilte sie ihm mit und er lief durch die Terrassentüre. Den Blick den ihm deine Großmutter zuwarf, bemerkte er gar nicht.

„Du musst tiefer in die Knie", tadelte dich dein Großvater und schmiss dir erneut den Ball zu. Kuroo beobachtete euch schmunzelnd, während er sich am Türrahmen anlehnte.

„Hey du!", rief dein Großvater in seine Richtung. „Hör auf meine Enkeltochter anzuschmachten und komm lieber her", ertappt zuckte Kuroo zusammen und gesellte sich langsam zu euch.
„Du bist groß, hast du Ahnung von Volleyball?", fragte er ihn ernst und Kuroo musste daraufhin breit grinsen.
„Ich denke schon", gluckste er leicht und du verdrehtest deine Augen.
„Ist Kenma denn gar nicht mitgekommen?", du sahst in Richtung Türe, doch da stand niemand. Er schüttelte den Kopf. „Seine Familie ist heute zum Essen eingeladen, da muss er leider mit", unsicher kratzte er sich den Hinterkopf. Verstehend nicktest du.

„Also spielst du jetzt mit uns?"

„Dein Großvater ist ja wirklich gnadenlos", lachte er auf und hielt sich die Wasserflasche an den Mund. Du musstest Grinsen. Dein Großvater konnte wirklich streng sein, doch du kanntest es nicht anders und hattest auch keinen Vergleich.

„Sag bloß, du bist schon schlapp", lachte dein alter Herr, während er sich wieder zu euch gesellte.

Kuroo musste Glucksen.
„Es war ziemlich intensiv, aber mein Trainer in der Schule geht auch nicht besonders sanft mit uns um", lachte er und musste dämlich Grinsen, als er an den alten Nekomata dachte.

„Ach, das heißt du spielst im Team der Nekoma?", begeistert funkelten die Augen deines Großvaters und du wohntest dem Gespräch einfach nur körperlich bei.
„Ich bin der Teamkapitän. Sie hatten ebenfalls gespielt? Das hatte mir zumindest Uchida erzählt", er warf dir kurz einen liebevollen Blick zu und ließ damit dein Herz flattern.

„Ist der alte Greis immer noch so dämonisch bei seinem Training", lachte dein Großvater gehässig auf und Kuroo runzelte verwirrt die Stirn.
„Meinen sie etwa Coach Nekomata?"
„Genau den alten Sack", spottend lachte er.
„Sie kennen den Coach?", Kuroo schien verwundert und dennoch blitzen seine Iriden freudig auf. Du sahst dem ganzen einfach nur belustigt zu und wartetest auf die Aufklärung deines Großvaters.

„Weißt du mein Junge, auch ich war mal Kapitän des Nekomavolleyballteams und Yasufumi war mein Vize. Er war unberechenbar, ein wahres Monster. Und ob du es glaubst oder nicht, er ist der Grund weshalb Kazuko auf die Nekoma geht. Ihre Mutter bestand eigentlich auf eine Privatschule. Doch die Kinder unter meinem Dach, gehen nur bei den Katzen zur Schule!"

Bet - Kuroo & OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt