24. Du bist dieser Jemand für mich

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In den letzten Tagen ihres Urlaubs im Hinterland saßen Niall und Harry dicht beieinander, nachdem sie sich ausgiebig gewaschen und eine frische Uniform angezogen hatten.
Während Harry sich eine Zigarette drehte, zündete Niall die seine an und beobachtete seinen Freund einen Moment lang, wie er dort im Gras saß und der Wind seine schulterlangen Haare umspielte.
Der junge Soldat hob den Blick und grinste. „Was siehst du mich so an?"
Ein Seufzen drängte sich aus der Brust des jungen Offiziers. „Ich muss mit dir über etwas reden."
Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. „Ist etwas passiert?"
Niall schüttelte den Kopf. „Nein", antwortete er. „Aber ich mache mir wirklich Sorgen um dich."
Harry sah seinen Freund verwirrt an. „Wieso das denn?"
Niall zögerte einen Moment, dann erzählte er Harry von der Begegnung mit Liam und dass er ihn gerade noch rechtzeitig davon abhalten hatte können, in die Hütte zu spazieren und Louis und ihn eng aneinander gekuschelt und nackt unter einer Decke zu finden.
„Das war ziemlich eindeutig", fügte er schließlich hinzu.
Harry schwieg einen Moment lang und hing seinen Gedanken nach. „Das darf auf gar keinen Fall irgendjemand erfahren."
Niall nickte zustimmend. „Genau deswegen habe ich doch gesagt, du sollst verdammt nochmal vorsichtig sein, wenn du schon einen Deutschen vögelst."
Misstrauisch sah Harry zu seinem Freund. „Was machst du überhaupt dort? Spionierst du mir nach?"
Niall verdrehte entnervt die Augen. „Halt die Klappe. Wäre ich nicht dort gewesen, wärt ihr erwischt worden."
„Ich kann auf mich selbst aufpassen", antwortete er und zündete sich seine Zigarette an.
„Offensichtlich nicht", entgegnete Niall und senkte seine Stimme. „Verdammt, sucht euch für euer Schäferstündchen einen neuen Platz. Louis soll zusehen, dass er sich davonschleicht, wenn Liam beschäftigt ist."
Harry seufzte. „Er macht sich doch auch nur Sorgen", gab er zu bedenken. „Genau wie du."
Niall zog an seiner Zigarette und blies den Rauch in Richtung des Himmels. „Mag sein. Aber ich bezweifle, dass er der Typ Mensch ist, der diese ... Beziehung, oder was auch immer es sein soll, gutheißen würde."
Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden Männern.
Dann sah Harry seinen Freund hilfesuchend an. „Und was soll ich jetzt deiner Meinung nach tun?"
Niall dachte kurz über die Möglichkeiten nach, die Harry hatte.
Schließlich sah er Harry mit einem Ausdruck im Gesicht an, den der junge Soldat kaum deuten konnte.
In ihm mischten sich Sorge und Zweifel. „Rede mit Louis", schlug er vor, „Und denkt gemeinsam über einen neuen Treffpunkt nach."
Harry nickte und lächelte seinen Freund schwach an. „Niall?"
„Hm?"
„Danke", sagte er schließlich. „Für alles. Du bist der beste Freund, den man sich vorstellen kann. Jeder braucht jemanden, der einen bedingungslos versteht, jemanden, auf den man sich verlassen kann. Und du bist dieser Jemand für mich."
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Schönes Wochenende meine Lieben!🩷
Na, wie geht's euch? Seid ihr alle gut durch die Woche gekommen?
Was sagt ihr zu dem Kapitel?

All the love,
Helena xx

The Great WarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt