Teil 10

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Gewidmet Celi_1300

Abal wusste nicht wohin sie gebracht wurde. Doch irgendwann hielt ihr entführer das pferd. Verband ihr die augen und hob die zappelnte über die schulter.
Grob wurde sie zu boden geworfen. Da sie gefesselt war konnte sie den sturz nicht abfangen und sie fiel sehr unsanft. "Hier ist sie", hörte sie die stimme die ihrem entführer gehören musste. "Gut gemacht, Omar. Lass dir deinen sold auszahlen und geh", vernahm sie eine zweite stimme. Schritte entfernten sich. Dann nahm ihr jemand die augenbinde ab und den knebel aus dem mund. Abal musterte den mann der vor ihr in die hocke gegangen war. Sein gesicht war von narben entstellt und sein linkes augenlid zuckte unkontrolliert. "So so. Du bist also die wilde rose von der sich alle erzählen", bemerkte der mann. "Und wer seid ihr?", wollte sie wissen. "Jetzt da du ja schon in meiner gewalt bist kann ich es dir ja verraten. Ich bin Scheich Mohammed Omar!", antwortete er. Ihre Augen weiteten sich. "Aber mein herr hat euch doch besiegt", stotterte sie. "Er ist nicht mehr dein herr, du verdammtes weibsstück", die niederlage gegen harun lag mohammed omar ordentlich im magen. In seinem wutanfall verpasste er ihr einen tritt in den bauch. Sie schrie vor schmerz und krümmte sich. "Mein kind", schoss es ihr durch den kopf und tränen traten in ihre augen. Er lachte höhnisch und ergötzte sich an ihrem schmerz. "Dein herr wird viel dafür geben, damit er dich wieder bekommt", mohammed omar grinste böse. "Warum sollte mein herr etwas geben für eine sklavin die er durch eine andere ersetzen kann?", fragte sie. Abal wollte nicht, dass sie als druckmittel gegen den vater ihres kindes eingesetzt wurde. Wieder folgte ein tritt in den unterleib als folge ihrer worte. "Du hässliches miststück, ich bin jetzt dein herr und bei allah und seinen propheten ich prügle dir das herz aus dem leib, wenn du es nicht akzeptierst!", jedesmal wenn die sprache auf harun fiel wurde mohammed omar zu einem monster. Abal wusste genau, dass er seine worte ernst meinte. "Ich bin besser informiert als du, miststück! Meine informantin hat mir gesagt, dass er keine andere frau mehr anfasst seid du in seinem harem lebst. Er wird also grund genug haben, dich zurück zu wollen", wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihm sein schadenfrohes lachen aus dem gesicht geschlagen. "Und wer soll diese informantin sein, die euch solche unwahrheiten erzählt?", wollte abal wissen. "Bezeichne mein täubchen nie wieder als lügnerin", tobte mohammed und verpasste abal einen weiteren tritt.
Eine tür öffnete sich. "Mein Engel", rief mohammed omar aus. Eine frau trat in abals blickfeld und sie erkannte in ihr, die welche sich am ersten tag in ihr gespräch mit aisha eingemischt hatte. Sie wusste, dass sie sich kein wort mehr erlauben durfte. Sie konnte spüren das ihr kind fürchterlich unter den tritten des scheiches litt. Grimmig starrte sie die verräterin an. "Das ist ja die lieblingsgespielin", lachte die andere. "Komm mein täubchen, lass uns gehen. Ich muss noch einen brief an meinem freund harun aufsetzen", meinte mohammed omar und seine gefährtin hakte sich bei ihm unter. Sie verließen den raum und abal blieb allein zurück. Die tränen liefen ihr unaufhaltsam übers gesicht. Die angst um das ungeborene schnürte ihr die kehle zu und das atmen viel ihr schwer. Irgendwann übermannte sie ein schlaf der erschöpfung.

Wie hatte er bloß so dumm sein können und das zimmer unverschlossen lassen? Harun ärgerte sich maßlos über das unverschämte weib, welches er zur frau nehmen wollte. Er hatte die tür zu seinem zimmer sperrangelweit offen vorgefunden und abal war verschwunden gewesen. Mittlerweile hatten seine leute den ganzen palast und alle umliegenden dörfer nach ihr abgesucht. Keine spur. Niemand hatte sie gesehen. Sie konnte doch nicht weit gekommen sein und außerdem war es ihm ein rätsel wie sie an seinen wachen hatte vorbei schlüpfen können. "Herr", sprach ihn einer seiner diener an. "Was willst du?", wollte harun gereizt wissen. "Ein brief für euch", der diener hielt ihm einen umschlag hin. Ungeduldig riss harun das papier an sich faltete es auf und las:
Ich habe deine kleine sklavin. Um sie lebendig wieder zu sehen würde ich dir raten auf meinen deal ein zu gehen. Du gibst mir das zehnfache von dem was du mir genommen hast und die hälfte deiner ländereien. Dann wird der kleinen nichts geschehen.
Mohammed omar
"Er wagt es!", schrie harun außer sich vor wut. "Sammle die krieger, unterrichte scheich ali und mach auch du dich zum aufbruch bereit!", befahl harun dem diener. Dieser nickte und eilte davon. Diesesmal würde ihm dieser mistkerl nicht davonkommen. Er hatte eine grenze überschritten.

Es war mitten in der nacht als abal durch das geräusch einer sich öffnenden tür geweckt wurde. Im schein einer laterne näherte sich eine frau. Es war die verräterin. "Erkennst du mich?", fragte sie spöttisch, "Ich bin sarai." Sie beugte sich zu abal nieder und strich deren kleid soweit zurück, dass es die kleine rundung ihres bauches freigab. "Ich wusste es", sprach sie mehr zu sich selbst, "als ich von ihm schwanger war da hat er mich auch in sein zimmer geholt. Aber heiraten wollte er mich nicht und als ich das kind verlor zeigte er kein interesse mehr an mir. Und gerade du, die unbedeutende kleine europärin sollst seine frau werde und sein kind austragen dürfen? Ich würde dich töten. Aber mohammed hat es mir verboten." Gedankenverloren streichelte sie über abals bauch. "Aber er hat mir nicht verboten das hier zu töten!", mit einer unglaublichen kraft sauste ihre faust auf abals babybauch. Diese schrie und krümmte sich. "Ich werde sein leben vernichten!", wieder ein schlag. "Du hast es nicht verdient mutter seines kindes zu sein!" Schlag. "Endlich bekomme ich meine rache!" Schlag. "Du bist nichts weiter als seine sklavin, du miststück!" Schlag. "Im" schlag "gegensatz" schlag "zu dir" schlag "habe ich" schlag "ihn" schlag "geliebt!" Schlag. Abal schrie, krümmte sich und versuchte den schlägen zu entgehen, sie flehte sarai an damit aufzuhören, doch diese hatte völlig den verstand verloren und drosch unentwegt auf abal ein. Irgendwann verlor diese das bewusstsein. Mit heftigen krämpfen im unterleib erwachte abal. "Mein kind", schoss es ihr durch den kopf. Sie spürte etwas warmes zwischen ihren schenkeln. Zwischen ihren tränen bekam sie mit wie die tür aufgestoßen wurde. "Da ist sie!", rief jemand. Einige augenblicke später erschien scheich harun in ihrem blickfeld. Seine miene wirkt äußerst besorgt. "Was hat dieser dreckskerl dir angetan?", wollte er von ihr wissen. Sie konnte ihm nicht antworten, denn sie schluchzte haltlos. Sie war gerettet. Harun sah das blut zwischen ihren schenkeln und sein blick verdüsterte sich. "Der arzt soll sofort herkommen!", schrie er seinen leuten zu, ehe er abal von ihren fesseln befreite und sie in der obhut des herbei eilendes mediziners zurückließ. Prüfend sah dieser sie an, während eine erneute schmerzwelle ihren körper erfasste. Er kniete sich zu ihr. "Du musst jetzt tapfer sein, mein kind", sprach der doktor, "du erleidest eine fehlgeburt."
Abals schreie mischten sich mit denen der kämpfenden. Ihr letzter gedanke, ehe sie das bewusstsein verlor, galt harun.

Scheich Haruns Sklavin #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt