Teil 18

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Einige Wochen vergingen, in denen Lina jeden Tag zu der schwächelnden Stute. Harun nannte die Stute hinter ihrem Rücken ihren neuen Liebling. Die Eifersucht in ihm regte sich. Sie verbrachte mehr Zeit mit diesem Tier als mit sonst jemanden. Wenn er sie dann in dem Strohhaufen sitzen sah, wie sie ruhig auf das Pferd einsprach, welches ihr zuhören zu schien, konnte er es ihr nicht verübeln.

HAFEN

"Und hier finden wir meine Tochter? In diesem verarmten Land? Bist du dir sicher Reinhard?", fragte Alexander als er von Bord des Schiffes kletterte. "Ja. Hier in diesem Hafen wurde deine Tochter entführt", antwortete Reinhard. "Seit ihr beide die europäischen Gäste Scheich Haruns?", sprach ein Mann in dunklen Gewand die beiden an. Die beiden nickten. "Ich bin Fahir, der Chef der Leibwache des Scheichs und ich soll euch zu seinem Anwesen begleiten", stellte sich der fremde vor. "Was ist mit meiner Tochter?", wollte Alexander wissen. "Dient Ihre Tochter dem Scheich?", war die Gegenfrage. "Sie müssen doch wissen, dass der Scheich uns hierherbestellt hat", Alexander schien verwirrt. "Guter Mann ich führe lediglich Befehle aus. Aber wenn sie ihre Tochter suchen, dann wird sie sicher im Harem meines Herrn untergebracht sein", antwortete Fahir. Alle Farbe wich aus dem Gesicht von Linas Vaters. "Mein Mädchen, das Freudenmädchen irgendeines widerlichen Scheichs?", stammelte er. Reinhard stieß ihm in die Seiten und zischte: "Hüte deine Zunge. Wir sind bereits in der Gewalt dieses Mannes." Es gab Reinhard ein seltsames Gefühl der Befriedigung, dass das aufdringliche Weib, das ihm so übel mitgespielt hatte nun in einem Harem ihren Dienst tun musste, dass sie so gedemütigt wurde wie sie ihn gedemütigt hatte. Es fiel Reinhard schwer seine Schadenfreude zu verbergen. Neben ihm schimpfte Alexander unablässig.

PALAST

Bald würden seine Gäste ankommen. Harun hatte einen Plan, denn er hatte nicht vor diese Verbrecher so einfach durchkommen zu lassen. Er hörte bereits das Schnauben der Pferde als sie in den Hof ritten. Wenig später brachte Fahir die Europäer zu dem Scheich.
"Wo ist meine tochter?", platzte es aus alexander heraus. "Bei uns spricht man nicht über die Frauen des Harems", antwortete Harun. "Mein Mädchen, mein armes Mädchen", jammerte Alexander. Harun tat überrascht: "Aber Ihr habt sie doch verkauft?" "Was? Wie? Verkauft?", der besorgte Vater verstand die Welt nicht mehr. "Ja doch. Dieser nette Herr neben Ihnen hat sie doch am Hafen verkauft. Gleich nachdem sie eingelaufen waren", meinte Harun. "Glaub diesem Mann kein Wort!", rief Reinhard. Harun gab Fahir einen Wink. Dieser führte einen Mann herein. "Ja, das ist er!", der Sklavenhändler erkannte den Mann der ihm diese wertvolle Sklavin verkauft hatte sofort wieder. "Reinhard ist das war?", wollte Alexander wissen. "Ja, zum teufel. Ich hab das elendige miststück verkauft. Sie hat mich vor meiner ganzen mannschaft lächerlich gemacht! Geschieht ihr schon recht, dass sie jetzt die gespielin dieses mannes ist!", brach es aus reinhard heraus. "Meine tochter, verkauft in einen harem", jammerte der vater und funkelte seinen ehemaligen freund böse an, "und alles nur wegen dir du mieser verräter." "Ihr braucht euch nicht zu sorgen. Ich bin sehr zufrieden mit ihr und mittlerweile glaube ich, dass ich ihr temprament ganz gut im griff habe", harun lächelte anzüglich und goss damit noch mehr öl ins feuer. "Alles deine schuld!", schrie der vater und griff reinhard an. Dieser versuchte sich gegen die zwei fäuste zu wehren die nun auf ihn niederprasselten, aber gegen den zorn des angreifers hatte er keine chance. Harun gebot dem ganzen einhalt indem er fahir den sklavenhändler und reinhard abführen ließ. "Das wirst du bereuen scheich!", rief dieser voller hass als er von fahir durch die tür gezerrt wurde, "das wird dir noch leid tun." Niemand hatte lina bemerkt die heimlich hinter der tür gelauscht hatte. Als fahir die mànner abführen sollte machte sie sich aus dem staub. Sie fühlte sich noch nicht bereit ihrem vater gegenüber zu treten. Außerdem hatte die aussage haruns über ihr temprament sie aus der bahn geworfen. Dieser mistkerl schien tatsächlich nur mit ihr zu spielen. Widersprüchliche gedanken kreisten durch ihren kopf. Wieso hätte er alle anderen entlassen sollen, wenn ihm nichts an ihr lag?
"Lasst mich zu meiner tochter", bat unterdessen alexander. "Du wirst sie noch früh genug zu gesicht bekommen. Ich will nicht das du ihr weh tust. Alles was ich gerade über sie gesagt habe war fassade um deinen lieben freund zu täuschen. Die wahrheit ist, dass ich deine tochter liebe und ihretwegen alle anderen mädche hinausgeworfen habe." "Das sind viele informationen auf einmal. Aber warum solltest du mich belügen wollen?", stellte alexander fest. "Wir sehen uns heute abend beim essen", brach harun das treffen aprupt ab, "Fahir bring den mann auf sein zimmer."
Als es still in der halle war, hörte er es wieder dieses leise schluchzen. Harun erhob sich, das konnte nur aus seinem gemach kommen. Und es konnte nzr von lina stammen. Was wohl geschehen war? Als er die tür hinter sich geschlossen hatte begann er zu laufen. Er fand sie weinend auf dem bett liegen.
"Lina was ist denn?", wollte er besorgt wissen.

Scheich Haruns Sklavin #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt