Ich wich an die Wand hinter mir zurück. Ich konnte das Etwas vor der Tür atmen hören. Ein rasselndes Atmen. Ich schaute mich um, doch es war kein Ausweg zu sehen. Natürlich nicht, das hier war eine Zelle und keine dieser riesigen Behausungen, die die Menschen bauten, um mit ihrem Reichtum anzugeben.
Ich hörte das Kratzen von Metall auf Holz. Ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Langsam, beinahe provozierend öffnete sich die Tür. Ich huschte an die Wand neben ihr und zog den Bauch ein. Nur ein paar Zentimeter vor meinem Nase stoppte das schwarze Holz. Ich wagte es nicht zu atmen.
Eine Gestalt schleppte sich in den Raum. Sie war blutüberströmt und roch nach Moder. Ich erkannte blondes Haar. Ein Mensch? Doch dann drehte sich die Person um und ich starrte durch das Schlüsselloch in schwarze, ausdruckslose Augen. Ein Vampir. Er hatte mich noch nicht gesehen, öffnete aber den Mund und entblößte spitze Eckzähne, an denen ebenfalls Blut klebte. Der Vampir musste in meinem Alter sein. Zumindest äußerlich, denn nach der Länge seiner Eckzähne nach zu urteilen, war er bestimmt drei Mal so alt wie ich.
Der Vampir legte den Kopf in den Nacken und stieß ein lautes Brüllen hervor. Seine Augen wanderten durch den leeren Raum und er bleckte frustriert die Zähne. Ein irrer Ausdruck trat in sein Gesicht. Dann blickte er mich direkt an.
Langsam schlich er auf mich zu. Er ballte die Hände mit den langen, dürren Fingern zu Fäusten und brüllte erneut. Als er die Tür packte und aus den Angeln riss, kam ein schwacher Schrei aus meinem Mund.
Der Vampir stand einfach nur da. Ich zog den Kragen meines Mantels hoch und mein Blick huschte von ihm, zur Tür und wieder zu ihm. Er machte zwei kleine Schritte und versperrte die Tür. Ich wich zurück, eine Hand vor meinem Gesicht, die andere in Abwehrstellung. Ich spürte etwas kaltes hinter mir. Die Wand. Weiter konnte ich nicht. Der Vampir stand direkt vor meiner einzigen Fluchtmöglichkeit. Die Tür konnte ich also vergessen. In menschlicher Gestalt kam ich nicht gegen den Vampir an, der grinsend die Arme vor der Brust verschränkte. Er machte einen Schritt auf mich zu. Dann noch einen. Und noch einen.
Er blieb stehen. Und dann begann er zu sprechen.
Ich weiß nicht, wie oft ich mich schon dafür entschuldigt habe, dass ich ziemlich spät geupdatet habe. Wirklich. Keine Ahnung. Das hier ist auch definitiv nicht das letzte Mal, ich entschuldige mich schonmal im Voraus. Bis zum nächsten Kapitel,
Colourfance🎨
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Wenn der Mond scheint
WerewolfEin Werwolf. Ein Vampir. Eine Jagd. Die Jagd. Als Werwölfin Nova bei Vollmond im Wald einem Vampir begegnet, der sie nicht in tausend Stücke zerfetzen will, ist sie zuerst misstrauisch. Doch als er sie vor den anderen seiner Gruppe rettet, nimmt si...