AN: Rechts--> LIED! ♥ Viel Spaß mit dem Kapitel:)
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Ich habe erwartet, dass er mich jetzt anschreit, dass er mich wegen dieser verletzenden Frage, oder Anschuldigung schlagen wird, dass er fassungslos ist. Ich habe alles andere erwartet, nur nicht, dass er ruhig und gelassen bleibt.
Er starrt selbstgefällig auf den Boden. In seinen Augen pure Schadenfreude. Seine feuchten Lippen formen sich zu dem teuflischsten Lächeln, das ich je gesehen habe. Schockiert reiße ich die Augen auf. Es wäre mir lieber gewesen, wenn er mich für diese abscheuliche Frage geschlagen hätte. Wenn er zur Bestrafung das Spiel mit mir gespielt hätte. Dieses unheimliche Lächeln jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken.
,,Ha-...Hast du?..." Ich breche ab. Nein. Nein, das kann nicht sein. Er...Was ist hier eigentlich los? ,,Würdest du mir so etwas denn zutrauen?" Fragt er mit einer süffisanten Stimme. Ich habe es ihm nie zugetraut. Nicht nachdem er sich nach Mummys Tod so verändert hat. Nicht, nachdem er sein Spiel mit mir gespielt hat. Auch nicht, nachdem er mich hier eingesperrt hat. Sogar jetzt würde ich es nicht für möglich halten...das...das…das er...egal.
,,Nein." Sage ich sofort, fest davon überzeugt, dass es auch so ist. Langsam steht er auf und setzt mich auf seinen Schoß. Ich will diese Nähe einfach nicht mehr haben. Ich wehre mich, aber er sieht mich mit warnendem Blick an.
Wütend packt er meine Handgelenke und hält sie schmerzhaft fest. ,,Ich denke, ich habe dir schon Mal erzählt, dass eine gute Tochter nicht vor ihrem Vater zurückweicht." Belehrt er mich ein zweites Mal.
Er lässt meine, jetzt rot angeschwollenen Hände los und zieht mich näher zu sich. Ich schlucke. ,,Du würdest es mir wirklich nicht zutrauen? " Fragt er mich noch einmal mit flüsternder Stimme, als er mit seinen Fingern meine Wange streichelt. Ich nicke und er bricht in schallendes Gelächter aus. So laut, dass ich mir schon die Ohren zu halten muss um den dröhnenden Geräuschen zu entkommen.
Nach ein paar Minuten beruhigt er sich wieder und hebt mich unerwartet von seinem Schoß. Keine Sekunde später lasse ich mich wieder auf mein Bett fallen und beobachte ihn. Er geht zum Fenster, steckt beide Hände in die Hosentaschen und schaut in die Ferne.
,,Oh Cathy, du bist so naiv. So gutgläubig." Er dreht sich um und sieht mich mit einem wahnsinnigen Blick an. ,,Ja. Ja ich bin schuld daran, dass deine Mutter nicht mehr lebt."
Fassungslos halte ich mir die Hände vor meinem geöffneten Mund. Heiße Tränen rennen mir die Wangen hinunter und tropfen auf die schneeweiße Matratze, bis eine kleine Pfütze entsteht. Er hat meine Mummy umgebracht. Er hat sie auf dem Gewissen. Er hat mein Leben zerstört.
,,Warum...Warum hast du das getan?" Schreie ich ihn aufgebracht an.
,,Warum ich das getan habe?" Schreit er genauso wütend und verletzt, wie ich zurück. ,,Weil Philippa mich betrogen hat! Mit irgend so einem Dreckssack namens Bryan. Sie gehörte nur mir, keinem anderen! Sie wollte das alleinige Sorgerecht für dich, sie wollte mich verlassen! Mich, der ihr den Himmel auf Erden gegeben hat!" Er schmettert frustriert seine Fäuste in die Wand, sodass sie leichte Risse bekommt. Ängstlich beobachte ich das Geschehen. ,,Wenn sie schon nicht mir gehören konnte, sollte sie auch kein anderer haben." Flüstert er kaum hörbar vor sich hin.
,,Du hast sie umgebracht! Du hast mir das Wichtigste genommen, was ich noch hatte!" Brülle ich mit Tränen in den Augen. Ich kann das alles nicht fassen. ,,Ich… ich verstehe das nicht...In der Zeitung stand, dass ein älterer Mann sie überfahr-"
,,Es war ein Beauftragter von mir. Ich habe ihm Geld gegeben. Eine Menge Geld." Sagt er unbeeindruckt. Er hat Was? Ich fange an zu weinen. Ich weine und weine und das ohne Pause. Wie kann man nur so grausam sein?
Der Teufel kommt zu mir und will mich in den Arm nehmen, aber ich weiche angewidert zurück und starre ihn hasserfüllt an. ,,Es ist die Schuld deiner Mutter, nicht meine. Hätte sie mich nicht betrogen, hätte ich sie nicht...hätte ich nicht zu anderen Mitteln greifen müssen. Du bist das Letzte, was mir geblieben ist. Ich werde dich nicht gehen lassen, Cathy. Du gehörst nicht zu Dennis und Miriam. Du gehörst mir."
Er sieht mich erwartend an. ,,Ich hasse dich." Sage ich jedes Wort langsam und betont. Und ich meine es auch so. Seine Augen verengen sich unmittelbar nachdem ich die drei Wörter ausgesprochen hatte. ,,So etwas will ich nie wieder hören!" Ermahnt er mich, während er seine Hände auf meine Schulter legt. Ich schüttle mich und gehe einen Schritt nach hinten. ,,Ich hasse dich!" Wiederhole ich mich. Dieses Mal lauter. Dieses Mal mit mehr Kraft.
Bedrohend fletscht er seine Zähne, aber ich habe jegliches Gefühl von Angst abgelegt.
,,Du solltest lieber aufpassen was du sagst, Tochter." Bringt er durch zusammengebissene Zähne hervor. Ich zwinge mich dazu, die drei Wörter nicht noch einmal zu wiederholen.
Er hat mir alles genommen. Alles. Aus seiner Jackentasche zieht er einen Schlüsselbund hervor. Ohne auch nur einen weiteren Blick an mich zu verschwenden, nimmt er seine Aktentasche und verlässt das Zimmer. Ich höre, wie er zuschließt und mit lauten Schritten davon geht.
Er ist wütend.
Wieder wird mein Gesicht von Tränen überflutet. Erst jetzt wird mir klar, was hier gerade geschehen ist. Was gesagt wurde. Was er getan hat.
Er hält mich hier eingesperrt und alle halten mich für tot. Sogar die Polizei. Er hat Mummy...Er hat sie...Er hat...Er ist einfach der Teufel. Er hat eine neue Freundin. Er will mit mir nach Australien ziehen.
Ich streiche mir ein paar Haarsträhnen aus dem nassen Gesicht und stelle mich aufrecht hin. Dann bin ich jetzt eben auf mich allein gestellt. Dann werde ich eben alleine versuchen, hier raus zu kommen.
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Ein weiterer Schicksalsschlag für Cathy, jedoch ist ihr Ehrgeiz geweckt. Was wohl noch alles auf sie zu kommt? Ihr dürft gespannt sein! *.*
Das Kapitel geht an @i_am_ammy, weil sie immer votet und Kommentare da lässt, die mich zum Schmunzeln bringen. (Und mich, vor allem beim letzten Kapitel, angetrieben hat, weiter zu schreiben :D Das brauch ich manchmal^.^)
Viele Grüße,
hate_spiders :x
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Bleeding Wings
Horror"Als Papa sagte: Ich liebe dich so wie Mama, wusste ich nicht, dass es so weh tun würde." Cathy ist noch ein kleines Mädchen als ihre Mutter stirbt. Jetzt hat sie nur noch ihren Daddy, der sich zu verändern scheint. Er erfindet ein neues Spiel, vo...