F I F T E E N

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Gehobenes Reich

Der Himmel ist ein weites Feld, das ich so gern betrachte.
Und sagt mein Herr mir, Zeit ist Gold.
Ich freute mich so unendlich, auf das Bike war ich gesprungen mit Mikey, keiner hat bis jetzt etwas gesagt. Stillschweigend, doch noch Trauer ruht in mir, wenn ich bedenke, was alles geschehen war. Sein und mein Haar wehten im Wind.
Ich müsse schaffen in der Welt, dann denk ich: Nun mal sachte.
Ich bin noch lange nicht so weit alles aufzugeben. Dass Mikey sich geöffnet hat hat mein Herz geöffnet und zum schweben gebracht.
Ich wusste nicht, ob ich mit Absicht hier angehalten hatte, an diesem Ort, dieser Ort, der zeigt und weckt Erinnerungen in mir. Gefühle krochen hinauf.
Ja, das war die Straße, in der alles angefangen hat. Zumindest mit meinen durcheinander wirbelnden Gefühlen.

Ich hatte das Bike zum Stopfen gebracht, es lässt ein quietschen von sich als ich den Ständer mit dem Fuß hinauf zog und das Bike steht. Ich bleibe jedoch still sitzen, die Arme sanken von dem Lenkrad und legen sich auf meine Oberschenkel. Keiner sagt etwas. Wie die letzte halbe Stunde auch, einfach stille. Es scheint, als wollten wir beide ein ruhigen ort finden, an dem wir sprechen konnten. Die halbe Stunde fahrt, hat uns im dunklen durch Tokyo geführt bis hin zu Shibuya und schließlich konnte ich nachdenken. Ich schätzte, nein, er tat es. Er hat ebenfalls scharf nachgedacht, denn er wusste, was gleich kommen würde. Anders ging es nicht. Gleichzeitig trat Wut in mir auf, doch gleichzeitig war ich so über glücklich. Mein Herz pocht schnell vor Nervosität.
Ich presste meine Lippen zusammen, wollte etwas sagen, sie öffnen sich, doch schlossen sich wieder und erneut Presse ich meine Lippen zusammen. Plötzlich legt sich Gewicht auf meiner Schulter ab. Sein Kopf ruht auf meiner Schulter. Ich drehe meinen Kopf leicht um, um ihn zu sehen. Doch ich sah bloß sein helles kurzes Haar, dass erneut im klaren frischen Abend Wind am Hafen weht.

»Es tut mir leid...«,murmelt er, jedoch hörbar. Ich schlucke steif. Dann stehe ich vom Bike auf, er zuckt leicht und entfernt sich von meiner Schulter, dann stand ich schließlich vor ihm und hebe meine Hand. Ein praller Aufschlag gegen seine Wange merklich zu hören. Er scheint es erwartet zu haben, denn er hatte einen klaren Blick auf seinem Gesicht. Er dreht seinen zurückgeschlagenen Kopf zu mir und sieht mich an. Er hat rote Augen, noch immer vom weinen.
»Idiot!«,zischte ich.
»Wie konntest du uns das alles antun?!«,schrie ich.
»Bist du lebensmüde?!«Ich hebe die Hände diskutierend und schrie. Seine Augen weiterten sich leicht, er weicht meinem Gesicht aus, dass ihm nah stand und ihn mit einem wütenden Ausdruck im Gesicht ansieht.
Doch gerade ollste er etwas sagen, schlug ich ihn nochmal. Er hatte sich auf die Lippen gebissen. Doch ich schrie weiter:»Wie kannst du dir selbst so einen Schaden zufügen, Manjirō! Wir sind doch deine Freunde! Wir sind für dich da, all die Jahre war ich doch bei dir!«Er presst die Lippen zusammen.
»Du warst weg.«,murmelt er und eine ganz kleine merkliche Blutspur—ein Tropfen läuft an seinem Mundwinkel entlang. Er steht von dem Bike auf, wischt sich das Blut mit dem Ärmel weg und läuft an mir vorbei.
Meine Lippen öffneten sich erneut:»Manjirō. Wie lange willst du noch diese Sachen tun?«,frage ich und er stoppt am stein, springt darunter und kommt an der Wiese zum stehen. Diese weite Wiese liegt knapp vor dem Hafen, der uns eine wunderschöne helle Sicht bereitet. Ich sehe ihn still an, folge ihm und setzte mich auf den Stein, der Straße von grüner wiese und weitem Wasser trennt. Das Wasser glitzert und bietet mir denselben Ausdruck sie Führer. Nur, dass wir älter geworden waren.
»Hast du es nicht jetzt satt? Was ist der Sinn dahinter?«Er dreht sich leicht um. Doch wie erwartet, er lächelt mich nicht so an, wie damals.

Er lächelte gar nicht.
»Es gibt keinen Sinn.«,meint er kalt.
Er wiederholt:»Egal, was ich tue, es gibt keinen Sinn.«Ich sehe ihm in die Augen. Der Wind weht. Das Wasser rauscht, vernahm ich von weitem.
»Jemand, der in der Lage ist, neu anzufangen, wird das vermutlich nicht verstehen.«Er steckt die Hände in die Taschen.
Ich sank den Blick. »Zu hören..., dass du das sagst...Ich weiß, dass es jeden deiner Freunde und Familie traurig machen würde.«
»Ich weiß. Ich habe darüber schon oft nachgedacht. Aber ich habe noch immer Gefühle, die mit diesem Argument alleine nicht gelöst werden können. Obwohl ich weiß, dass ich alles falsch gemacht habe, kann ich nicht neu anfangen.«Ich runzelte meine Stirn vor Schmerz, meine brauen zogen sich zusammen, und der Kloß in meiner Kehle macht es nicht besser.
»Als ich damals neben meiner Mutter saß, die tag für Tag dünner wurde und sich wohl drauf vorbereitete, diese Welt zu verlassen...Die Dinge, die ich in allen Jahren gedachte habe...du könntest sie...unmöglich...verstehen.«

FROM »I DIE FOR YOU« TO »HEARTLESS«TOKYO REVENGERSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt