23:29 Uhr
Annika hat vor ein paar Stunden mir auf WhatsApp geschrieben, dass ich mich bei ihr melden soll. Das habe ich auch getan, weil ich so endgültig die Schnauze voll hatte von ihren ständigen Versuchen, mich anzurufen oder mir Nachrichten zu schreiben.
Der Groll, den ich gegen sie hegte, seit sie mir von ihrer neuen Freundin erzählte und so von ihr schwärmte, brachte mich dazu, meine gesamte Wut herauszuschreiben.
Ich hatte es satt. Ich hatte es so satt.
Nach allem, was wir so durchgemacht haben, ließ sie mich einfach so im Stich?
Ich war wütend, und verletzt.
Pah! Soll sie doch! Mir soll es es recht sein! Ich brauche sie nicht. Ich brauche niemanden!
________________________________________
Rückblick
Freitag, 22. November 2019
Es ist schon eine Weile her, dass ich mit Annika geredet habe. Ich bin extrem sauer, weil sie mich durch eine andere, neue Freundin ersetzt hat, die sie auf der Berufsschule kennengelernt hat. Annika hat so von ihr geschwärmt und sah so begeistert aus. Und je mehr sie über ihre neue Freundin redete, wie unglaublich toll und super sie doch sei, und was sie alles kann, fühlte ich mich immer grässlicher und grässlicher. Ich fühlte mich wie ein Kleidungsstück, als wäre ich bloß ein kleiner, belangloser Stofffetzen, den man einfach irgendwann aussortiert und sich nicht mehr länger drum kümmert. Den man einfach irgendwann durch etwas neues, etwas besseres, ersetzt. Weil es einem nicht mehr gefällt.
Annika redete und redete und schien nicht zu merken, wie weh mir ihre Worte taten.
Ich ließ es mir aber nicht anmerken, und ertrug meinen Zorn ganz leise und still in meinem Inneren, wo niemand ihn hören konnte.
Ich verbrachte die allerletzte Stunde mit Annika und als schließlich Papa kam, um mich wieder abzuholen, verabschiedete ich mich von ihr, wobei allerdings nur ich wusste, dass es ein Abschied für immer sein wird.
Ich ging zum Auto, drehte mich zu mir um und winkte.
Dann sah Annika mich zum allerletzten Mal.
____________________________________
Wenn Annika meint, ich bin ihr nicht länger wichtig und mich nicht länger mehr gern hat und dieses Mädchen so viel besser sei als ich, tja, dann ist es halt so.
Annika ist nicht die einzige Freundin, die mich im Stich gelassen hat.
Ich bin eine Einzelgängerin und Einzelgänger brauchen keine Freunde. Ich komm auch allein zurecht.
Alleine bin ich besser dran.
Ich brauche niemanden.
DU LIEST GERADE
Vom Finden, Lieben und Verlieren 🥀 (Teil 1)
Abenteuer✧TEIL 1✧ "Manchmal wissen wir nicht, was wir brauchen, bis wir es finden." Dieses Buch enthält eine Sammlung alter Tagebucheinträge von mir bis hin zum aktuellsten. Tagebücher sind privat, insbesondere dieses hier, aber wer es findet, der hat meine...
