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Inzwischen sind 3 Wochen vergangen und ich bin immer noch fix und fertig. Ich esse, trinke und schlafe kaum, ich habe einfach keinen Antrieb mehr. Nicht mehr Matts Stimme zu hören killt mich. Ich will noch einmal seine Stimme, sein Lachen hören oder seine Finger auf meiner Haut spüren.

Ich sitze jeden gottverdammten Tag im Krankenhaus und kontrolliere seine Werte.
Ja er lebt aber er liegt bereits seit 3 Wochen im Koma und wacht einfach nicht auf. Ich bin 24 Std im Krankenhaus erst mache ich meinen Dienst und danach gehe ich ohne Umweg direkt zu ihm. Da ich als Assistenzarzt hier arbeite muss ich mich auch nicht an die Besuchszeiten halten. Meine Eltern sehen alle 2 bis 3 Tage nach mir und bringen mir frische Kleidung, am Anfang haben sie noch versucht mich nach Hause zu bringen aber inzwischen haben sie sich damit abgefunden.
Ich saß schon die ganze Zeit an Matts Bett aber es tut sich nichts. Gleich geht meine Nachtschicht los und ich besorge mir wie immer noch schnell meinen Kaffee. In der Küche grüße ich wie automatisiert meine Kollegen und fülle meinen Becher mit dem lebensnotwendigen Elixier. Dann Verabschiede ich mich schon wieder von meinem Kollegen ohne ein Gespräch. Auf dem Flur begrüße ich höflich die Patienten oder die Besucher die mir entgegen kommen, als ich Laute Schritte hinter mir höre. Anscheinend wieder ein Notfall…. Um nicht im Weg zu stehen trete ich einen Schritt zur Seite.
„Dr. De la Crux! Schnell sie müssen kommen!“ Brüllt hektisch die Krankenschwester
„Hey Manu“ Sage ich lächelnd „Ist es dringend ? Mein Dienstbeginn ist erst in einer halben Stunde.“ Kläre ich sie auf denn hier im Krankenhaus hat man immer Stress und man fragt einfach den jenigen den man gerade trifft.
„Ja.“ Keucht sie und ringt nach atem. „Ich habe sie schon gesucht… es geht um Zimmer 228…“ und holt noch mal Luft.

Zimmer 228. Das ist Matts Zimmer! Ist was passiert?

„Was?! Was ist passiert Manu!“ fordere ich sie dringlicher und renn schon Richtung Zimmer 228.
Manu läuft neben mir her wie ich an ihren Schritten hören kann.
„Er wacht auf. Die Vitalfunktionen haben sich verändert.“ Ich stoppe. Genau wie mein Herz und lasse aus Schock mein Kaffeebecher fallen. Mein ganzer Körper zittert und ehe ich weiter über irgendetwas nachdenken kann renne ich auch schon wieder.
An der Zimmertür angekommen atme noch noch einmal tief durch und betrete den Raum.

Ich überblicke schnell die Vitalfunktionen, im nächsten Moment schießt mein Blick zu Matts Gesicht und entferne das Beatmungsgerät.
Die Lider bewegen sich und zucken und dann passiert es. Er schlägt die Augen auf und mir versagen die Kräfte und meine Beine geben nach.

Oh Gott danke! Danke lieber Gott.

Ich hocke am Bett halte aber seine Hand und mein Kopf ist an seinem Unterarm gelehnt und ich weine. Ich bin so unendlich erleichtert das kann man sich nicht vorstellen.
„…Prinzessin?“  seine Stimme ist Kratzig aber es ist das schönste was ich bisher gehört habe. Und ich weine mehr, inzwischen gucke ich auch hektisch jeden cm seines Gesicht an.
„Was ist …passiert? Wo bin ich?“
„Du bist im Krankenhaus. Du wurdest Angeschossen und lagst 3 Wochen im Koma.“ Erkläre ich wirr. Ja ich weiß durch meine berufliche Erfahrung sollte ich cool in so einer Situation sein aber wenn das sein Partner ist, hilft einem auch keine Erfahrung, kein Studium und keine Ausbildung der Welt.
„Tom… ich erinnere mich. Geht es dir gut?“ mit Tränen überströmten Gesicht kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen.
„Du wurdest Angeschossen, lebensgefährlich verletzt und lagst 3 Wochen im Koma und du fragst mich ob es mir gut geht?“
Auch er versuchte zu lachen hat aber stöhnend aufgehört und versucht sich aufzusetzen. Als ich das sehe helfe ich im schnell.
„Danke. Was ist mit Tom passiert…? Du hast geschossen!“ entkommt es ihm. „Fuck! wir sagen ich war es. Tom und ich haben uns gegenseitig abgeknallt.“  Meine Augen werden groß.

Das würde er wirklich für mich tun ?

„Shh… beruhige dich, du darfst dich nicht aufregen. Es ist alles gut. Es ist….alles geklärt.“
„Was meinst du da mit? Shit Sophia was hast du gemacht?“
„Gar nichts. Nachdem ich den Krankenwagen gerufen habe, habe ich völlig verzweifelt meinen Vater angerufen weil ich nicht wusste was ich machen soll. Ich weiß nicht wie, aber während ich immer weiter die Herz-Lungen-Massage durchgeführt habe hat mein Vater sich um alles gekümmert. Als du dann hier im Krankenhaus lagst und alles erledigt war wollte er Antworten also habe ich ihm alles erzählt worauf er nur genickt hat und meinte dass das niemand außer und drei wissen darf was wirklich passiert ist. Gott ich hatte so eine angst um dich. Du lagst da und plötzlich hörte dein Herz auf zu schlagen.“ Ende ich mit meiner Erklärung und versuche krampfhaft die Tränen zurück zuhalten.
„Shh. Alles gut ich bin ja da.“ Beruhigt er nun mich und zieht mich zu sich auf sein Bett sodass wir jetzt nebeneinander liegen.
„Also….ähm….ist jetzt wieder alles ok zwischen uns ? Also sind wir wieder ein Paar? Denn ganz ehrlich mehr als mich für dich niederschießen zu lassen fällt mir nicht ein.“ Sagt er mit einem Lächeln und krault gleichzeitig meinen Kopf, was mich ungemein entspannt.
„Ja. Ich habe gemerkt das ich nicht ohne dich leben kann. Aber du musst mir versprechen das du mir wirklich treu bist und ich werde versuchen dir zu vertrauen wenn du sagst dass da nichts war.“ Sage ich lächelnd. „Ich liebe dich, auch wenn du nicht das gleiche….“
„Ich liebe dich auch.“ Lässt er die Bombe platzen und schaut mir fest in die Augen was kein Platz für Spekulationen lässt.
Ich blinzle ihn nur Verständnislos an aber irgendwann scheint mein Gehirn wieder zu arbeiten.
„Was?!“ ich bin so schockiert.
„Was tust du so überrascht? Das ist nicht das erste Mal das ich dir das sage.“
„Hää?“ Gebe ich eloquent wie eh und je von mir.
„ Prinzessin ist alles ok bei dir ? Vielleicht sollten wir lieber tauschen und du bist Patient? Ich habe es dir gesagt nachdem ich Angeschossen wurde und du Tom. Bevor ich ….naja du weißt schon.“ Umschreibt er das er da kurzzeitig klinisch tot war.
„Das …das habe ich wohl nicht mitbekommen. Das war eine Ausnahmesituation!“ rechtfertige ich mich.
„Ja da hast du recht, großmütig wie ich bin verzeihe ich dir. Und über Treue musst du dir keine Sorgen machen, mein Schwanz gehört ganz allein dir.“ Zwinkert er mir zu.

So meine lieben.

Das war das letzte Kapitel ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlässt mir einen Kommentar oder vorher 😁

LG Dani 😘

Für Immer Dein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt