Das einst hellbraun gestrichene Tor knarzte, als ich es öffnete und so den Weg zur Haustür einschlug. Eine weitere Böe erfasste die Kapuze des dunkelgrauen Hoodys, welcher Klamm an mir klebte. Brachte meine durchnässten braunen Strähnen zum Vorschein. Bis auf die Knochen war alles tiefend. Sollte ich mich hier nicht Erkälten Grenze es an ein Wunder. Der Steinweg bis hin zur Tür schien ewig. Auch wenn es noch nicht sonderlich spät war, so bedeckten den Himmel dunkle Wolken, die die Welt in Dunkelheit tauchten. Einzig das Licht der Stube zeigt mir den Weg die Stufen hinauf. Stark schlug meine Hand gegen die Tür, in der Hoffnung mein Bruder würde das Klopfen hören. Einen Schlüssel hatte ich natürlich mal wieder nicht dabei. Und auch Klingeln würde ich sicher nicht. Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie erfahren würden, dass ich mich schon wieder im Regen herum trieb. Noch dazu ohne vernünftige Kleidung. Quälende Minuten des Wartens liesen mich zittern in der feuchten Kleidung und in der Kälte dieser Herbstnacht. Doch an diesem Tag sollte ich Glück haben. Ich sah die, eindeutig meinem Bruder zuzuordnende, Statur zur Tür treten. In diesem Moment war er mein Schutzengel für mich. Unendlich froh ihn zu sehen vergaß ich sogar für eine Millisekunde wie heikel meine Situation war. Stieß erleichtert die Luft aus, welche ich nervös angehalten hatte. Er öffnete sie und ich schlüpfte hinein. „Mike, das muss aufhören." , sprach er mahnend und schaute traurig aber auch erzürnt auf mich herab. Dabei glitten seine Augen über meinen Körper, als suche er nach Verletzungen oder blauen Flecken. „Mir geht's gut." , versicherte ich schnell und wollte bereits verschwinden, als er nach meinem Arm griff. Genau dem Falschen. Vor Schmerz schrie ich auf. Sofort zuckte er zusammen, ergriff allerdings in gleichen Augenblick erneut nach diesem, nur näher an der unverletzten Hand. Durch den Schmerz erstarrt stand ich kurz da, bevor ich mich losreißen wollte, aber es ging nicht. Zu fest war sein Griff, der mich hielt. Und zu stark waren die Impulse, die seine Finger auf meiner Haut durch meinen Körper schießen ließen. „Mike, was ist hier los." Ich wollte frei kommen. Ich wollte der Situation entfliehen, aber es war zu spät. Warum musste er auch genau den verletzten Arm ergreifen. Vorsichtig zog Max mich in sein Zimmer. Buzierte mich auf das Sofa. In ihm tobte eine Welle an Wut und durch zügelte er sich. Wollte mir scheinbar ehrlich zuhören.
In dem Licht des Zimmers sah man erst richtig den Dreck auf meiner Kleidung. Man könnte meinen ich hätte mich in einer Pfütze gesuhlt, würde man mich nicht besser kennen, aber das tat mein älterer Bruder. Deswegen jener den Ärmel des durchnässten Hoodys hochschob und das Tattoo sah, welches seit heute meine Haut schmückte. Es war vieles, aber nicht sauber gestochen. Eine Tatsache, die es nur noch schmerzhafter machte. Es zeigte ein Symbol für Schutz und Freiheit. Das geflügelte Wesen mit unschuldig großen Augen und dem friedlichen Keks schien das Gegenteil seiner Bedeutung für mich zu bringen. Den die Situation schien eine andere Sprache zu sprechen. Ich wusste nicht welche Reaktion ich erwartete hatte, aber definitiv nicht jene, die Norisk zeigte beim Anblick des Allays. Er ging aus dem Raum, ohne irgendetwas zu sagen, und ich dachte schon er würde unsere Eltern holen, oder mich einfach allein lassen, aber er kam bereits nach wenigen Minuten wieder. Die Hände vollgepackt mit einer Schale Wasser, sowie einem Lappen und Verbandmaterial. Schweigsam, wie ich es eben so blieb, wusch Max erst die Wunde aus, bevor er eine brennende Creme auftrug und zuletzt erst eine Kompresse auf das Tattoo gelegte und diese mit einer Mullbinde umwickelte. Die ganze Prozedur über gab ich Schmerzenslaute von mir, aber auch das kommentiere er nicht. Kein selbst schuld. Kein was soll der Mist. Stumm versorgte er die Wunde. „Glaub nicht, dass ich das gut heiße." Einzig bei diesen Worten beließ er es, bevor er aufstand und sein Zimmer verlies. Kein Blick zurück zu mir. Er ging einfach. Ließ mich allein zurück. Immer noch durchnässt -auch wenn inzwischen dies auch für das Möbelstück meines Bruders unter mir galt- und fröstelnd. Er hatte von mir verlangt den Hoody auszuziehen, damit der Ärmel ihn nicht störte. Hatte auch geschwiegen, als er die Blauenflecke auf meinem Oberkörper sah. Und doch hatte er mir gezeigt, was er davon hielt, was ich tat. Und das ohne viele Worte. Ich wollte weinen, so sehr tat es weh allein gelassen zu werden in diesem Moment. Die Tür stand offen, er hatte sie nicht einmal angelehnt, und doch fühlte ich mich so unendlich allein. Wenn ich mit meinen neuen Freunden unterwegs war fühlte ich mich so unglaublich dazugehörig. In einer großen Gruppe, die zusammen Dinge tat, die man nicht machte. Illegales, was für uns kein Hindernis darstellte, aber jetzt hier allein sorgte die Verbindung zu ihnen dazu, dass ich so einsam war. Mein Arm schmerzte, genauso wie mein gesamter Oberkörper und mir unendlich kalt war. Alles in mir sträubte sich dagegen aufzustehen, aber ich konnte unmöglich hier bleiben und darauf warten, dass meine Eltern hineinschauen würden. So raffte ich mich schwerfällig auf und beeilte mich in mein Zimmer zu kommen. Oberkörperfrei um die Salbe auf meiner Haut einziehen zu lassen. Meinen Hoody vergaß ich dabei in meiner Eile im Zimmer meines Bruders. Ich konnte von Glück reden, dass ich keinem meiner Elternteile begegnete. Wo mein Max so ruhig reagiert hatte, da würden sie es nicht tun. Über die Konsequenzen wollte ich mir gar nicht erst Gedanken machen. Ich sollte duschen um mich aufzuwärmen, aber allein als ich die Decke meines Bettes über die Wunden legte schmerzte es so schrecklich, dass ich leidend zischte. Ich dachte an meinen Bruder. Was ging durch seinen Kopf, wenn er daran dachte, was die Bedeutung meines Tattoos mit sich brachte. Keine Fragte er wusste, wie jeder hier in der Stadt, um seine Bedeutung, aber was dachte er über die, welche ich meine Freunde nannte und die braven und feinen der Abschaum der Gesellschaft? Er unterstützte es nicht, das hatte er vorhin deutlich gemacht, aber würde Norisk mich doch verraten? Nicht einmal unbedingt an unsere Eltern. Mit dieser Information über mich konnte man vieles beeinflussen. Und zwar nicht zum positiven. Oh fuck wo war ich hier hinein geraten? Erstmals wurden mir mögliche Folgen bewusst, die einher gehen könnten mit dem publizieren gewisser Informationen.
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Schutz des Allays // Wichtiger FF
FanficManchmal, da ist die Welt nicht so rosig. Das müssen auch Mikes Eltern, sowie sein älterer Bruder Max bemerken. Die Lösung? Ein Internat in einem anderen Bundesland um alles zu zerschießen, was die ach so rosige Zukunft ihres jüngeren Sprösslings ge...