Memories- Yungmon ff

15

,,Lu?"
,,Tino"
,,Ich wollte etwas zu essen bestellen, magst du auch?"
,,Ne danke."
So saß ich schon den ganzen Tag in meinem Bett und zeichnete etwas auf meinem iPad. Am liebsten würde ich gerade niemanden sehen. Einfach allein sein. Irgendwas produktives musste ich jedoch machen. Wieder hatte ich Tinos Zipper an, an dem ich unbewusst immer wieder roch.
Schnell schnappte ich mir meine Packung Zigaretten und ging auf den Balkon. Ich holte meine AirPods raus und hörte etwas Musik, um auf andere Gedanken zu kommen.
Meine Playlist lief und ich war relativ entspannt, bis 'Hör weg beim nächsten Satz' anging.
Ich hatte das Gefühl niemand konnte verstehen wie es mir damit ging, dass mein Partner verstorben ist und ich mich eigentlich nicht so schnell verlieben wollte. Oft bekomme ich zu hören das es ja ideal für einen Neuanfang wäre. Das ich doch endlich abschließen solle. Es tut verdammt nochmal weh und ich hab so scheiß verfickte Angst das ich nochmal jemanden verliere.
Ich fing an zu Zittern und ständig liefen mir Tränen über die Wangen. Mit Zitternden Händen lief ich in Lyrans Zimmer, auf der Suche nach irgendwelchen Beruhigungsmitteln. Doch ich wusste das dass alles nichts bringen würde, also knallte ich den Schrank lautstark wieder zu. Ich wusste das meine Probleme dadurch nicht einfach verschwinden würden. Ich wusste- ,,Lu? Alles okay?" Er berührte mit seiner Hand meine Schulter.
,,Fass mich nicht an!" zischte ich ihn an, woraufhin er Sofort ein Schritt zurück trat und ich aus dem Raum lief und mich in mein Zimmer sperrte. Langsam rutschte ich meine Tür runter, an die ich mich zuvor gelehnt hatte.
Ich hatte ihm scheiße Unrecht getan. Er konnte doch gar nichts dafür. Er wusste von alle dem nicht mal. Die ganze Zeit war er so süß zu mir gewesen.

Nachdem ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, beschloss ich mein Zimmer weiter zu dekorieren und die ganzen Bilder an meine Pinnwand zu hängen, die ich zuvor ausgedruckt hatte. Hauptsächlich waren es Bilder mit Freunden, mit Lyran, mit Toska, Von Konzerten aber auch von Städten, in denen wir mal Urlaub gemacht haben.
*Klopf Klopf*
,,Lu? Darf ich rein kommen?"
,,Hm."
Langsam trat er ein und ich spürte die Unsicherheit in seinem Blick.
,,Hör zu, es tut mir leid wie ich mich verhalten habe, dass war nicht in Ordnung von mir ich weis du kannst nichts dafür und... Es tut mir leid." rasselte ich runter, während er sich auf mein Bett setzte.
,,Ist ok."
,,Wie?"
,,Es ist alles gut. Ich nehm dir das nicht übel, Lu."
Ich mochte die Art wie er meinen Namen aussprach. Sehr sogar.
Wir beide schwiegen nur, also nahm ich das nächste Bild von meinem Stapel. Malenkos Hündin Kira und Toska lagen dort nebeneinander und schliefen.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt das ich klein war? Also wirklich sehr klein. Deshalb war es mir umso unangenehmer, dass ich an den oberen Teil der Pinnwand nicht ankam, während Tino auf meinem Bett saß und mir zuschaute. Ich stellte mich schon auf Zehenspitzen und trotzdem fehlten locker noch 8 cm. So viel ich mich also auch anstrengte, ich kam nicht an.
Plötzlich spürte ich 2 warme Hände, die meine berührten und mir das Bild aus der Hand nahmen. Perplex drehte ich mich um und schaute hinauf zu ihm. Es war als würde alles in Zeitlupe passieren. Nachdem er das Bild angehängt hatte, blickte er auf mich hinab. Ich spürte wie ich anfing zu schwitzen und mir unglaublich warm wurde. Mein Bauch war am kribbeln und ich wusste selbst nicht so recht, was hier gerade passiert. Er fixierte mich regelrecht mit seinen Blicken. Er platzierte seine linke Hand neben mich an der Wand und seine rechte Hand in meinen Haaren und nahm wahr, wie sein Gesicht sich langsam meinem näherte. Und schon berührten seine warmen Lippen meine. Mein Herz schlug so schnell, ich weiß nicht ob das noch normal ist. Es fühlte sich so unglaublich gut an, jedoch sagte mir irgendetwas das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist.
Der Kuss wurde immer intensiver.
,,T-Tino." ich stieß ihn sanft von mir weg ,,Tino ich glaube, dass ist... ich kann das jetzt nicht."
Er musste etwas enttäuscht sein. Das sah ich an seinem Blick. Mir selbst tat es tatsächlich auch etwas weh.