Prolog

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Eloise Parker

Mit einem kräftigen Ruck wurde ich auf einmal aus dem Bett gezogen und landete schmerzhaft auf dem Boden. Ich unterdrückte ein Stöhnen. Bevor ich jedoch irgendwie reagieren konnte wurde ich schon an den Haaren gezogen und aus dem Zimmer geschliffen. Kurz schrie ich auf bekam jedoch sofort einen Tritt in die Seite „Halt die Klappe du schlampe!"

Sofort griff er wieder in mein Haar und zog mich weiter. Zu spät erkannte ich das wir auf die Treppe zu kamen, im nächsten Moment zog er mich schon diese herunter. Die letzten paar Meter schubste er mich so das ich hart am Ende der Treppe auf dem Boden aufkam.
Stöhnend und wimmernd vor schmerzen rollte ich mich am Ende der Stufen zusammen und unterdrückte die Tränen die in meinen Augen brannten. Wenn er sie sah wurde alles nur noch schlimmer.

Wieso tut er mir das schon wieder an?
Wie spät ist es überhaupt?
Hatte er schon wieder getrunken?

„Steh auf!" seine Stimme donnerte durch den Flur während er über mich stieg und im kleinen angrenzenden Wohnzimmer verschwand.

Wir lebten hier nur zu zweit, seid dreizehn Jahren.
Dad und ich. Alleine.
Es war ein kleines Haus, hatte unten eine Toilette, Wohnzimmer und Küche und im ersten Stock noch ein Toilette sowie zwei Schlafzimmer.

„Wo bleibst du?!" seine Stimme war voller Zorn und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken.
Verdammt! Ich musste aufstehen.

Mit schmerzverzogenen Gesicht rappelte ich mich auf und taumelte dann in das kleine Wohnzimmer. Er saß wie immer in seinem Sessel. In seiner linken war die Fernbedienung und in seiner Rechten für gewöhnlich eine Flasche Bier, nur heute nicht.
Wenn er Bier ist der Hand hatte war es normal, doch wenn er so wie heute eine Scotch in der Hand hatte war es schlimm. Er war schlimm. Er war unberechenbar.

„W-was ist den los Papa?" Sofort schoss sein kalter Blick zu mir und musterte mich von oben bis unten.
Ich trug ein riesiges T-Shirt und eine lange Pyjama Hose, da das mein Schlafanzug war.
Doch scheinbar gefiel ihm nicht was er so, was eher an mir als an den Klamotten lag.

„Du Nichtsnutzige schlampe mach mir essen. Sofort!" ich zuckte bei seiner Beleidigung zusammen nickte jedoch mit gesenkten Kopf „W-Was darf es den sein?"

Plötzlich knallte etwas und erst als ich wieder aufsah realisierte ich das er die Fernbedienung nach mir geworfen hatte, jedoch verfehlte.
„Mach mir irgendwas. Na Los!! Worauf wartest du?!"

Erneut zuckte ich zusammen und lief schnell in die Küche. Dort angekommen durchsuchte ich alle schränke und den Kühlschrank nach etwas, was man schnell machen konnte, doch ich fand nichts. Also entschied ich mich dazu ihm ein Sandwich zu machen.

Als ich fertig war lief ich wieder in das Wohnzimmer und versuchte ein zittern zu unterdrücken.
„H-hier." ich flüsterte fast nur und überreichte ihm das Sandwich.
Er riss mir den Teller aus dem Hand und begutachtete mein Werk.

Schweigen belegte den Raum bis er plötzlich ein Zischen von sich gab.
„Du bist genauso unnütz wie deine Mutter." er murmelte es nur um im nächsten Moment den Teller samt Sandwich an die gegenüberliegende Wand zu werfen.
Ich zuckte bei dem lauten Aufprall zusammen und trat einen Schritt zurück.

„MACH DAS SAUBER UND MACH MIR WAS VERNÜNFTIGES!!" ich zuckte erneut zusammen und lief schnell zu den zerbrochenen Sachen. Hecktisch sammelte ich den Teller auf, welcher zerbrochen war und hob auch das Sandwich auf. Ich hielt den Blick gesenkt während ich an ihm vorbei in die Küche lief.

Das Sandwich schmiss ich sofort in den Müll und den kaputten Teller direkt hinterher. Jedoch schnitt mir der Teller in die Handfläche als  ich ihn in den Müll werfen wollte.
Blut schoss aus der relativ tiefen wurde und überschwemmte direkt meine linke Hand.

Ich lief zum Wasserhahn und ließ kaltes Wasser an. Als es auf meine Wunde traf schoss kurz ein Schmerz durch meine Hand und ließ mich bei der Kälte zusammen Zucken.

„Was machst du da?!" erneut zuckte ich zusammen nur diese mal deutlich stärker.
„I-I-Ich ha-habe mich ge-geschnitten und und wollte nur..."
„Halt die Klappe!" rief er plötzlich und im nächsten Moment schoss ein Schmerz durch meine Wange.
Er hatte mich geschlagen.
Mal wieder.

Wie erstarrt blieb ich stehen und starrte auf das fließende Wasser. Das ist mein ende. Schoß es mir durch den Kopf und im nächsten Moment wurde dieser schmerzhaft nach hinten gezogen so das ich ihm in die Augen sehen musste.

„Hörst du mir nicht zu?! Ich rede mit dir!!" Nein das hatte ich tatsächlich nicht getan. Ich habe einfach nicht zugehört. Ich war zu erstarrt. Wie lange soll das noch so weiter gehen?

Erneut traf mich ein Schlag dieses Mal jedoch in die Magen Grube. Sofort wurde mir übel und ich musste beinahe brechen. Ich hatte seit fast zwei Tagen nicht mehr gegessen. Er hatte es nicht zugelassen.

„Es ist einfach hoffnungslos. Aus dir wird niemals etwas. Merkst du nicht wie abhängig du von mir bist!?? Du schlampe! Genau wie deine Mutter!!!" mit einem krächzten Hieb schubste er mich von sich und ich landete an der Küchen wand.

Ich unterdrückte die Übelkeit und hielt mir schmerzhaft den Magen. Als ich zu ihm aufblickte trafen sich unsere Blicke.
Seine braunen, fast schwarzen Augen starrten mich kalt an. In ihnen war mal soviel liebe. Wo war sie hin? 

Plötzlich brach er den Blick Kontakt und trank den letzten Schluck seines Scotches. Als es leer war schaute er in sein Glass und seufzte einmal laut.
„Hoffnungslos." murmelte er fast mehr zu sich als zu mir „Einfach nur hoffnungslos."

Dann holte er aus und warf das Glass nach mir. Es zerbrach und schnitt sich direkt in meine Haut und Blut verteilte sich über meinen Köfper. Schmerzhaft schrie ich auf, doch waren die Schmerzen schnell vergessen als er schon wieder anfing mich zu verprügeln und ich mich so gut es ging woanders hindachte.
Bis mich wie jedes Mal die tiefe Schwärze der Ohnmacht einholte und mir ein vertrautes Gefühl der Zuflucht gewährte.

The HERO I deserve  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt