Kapitel 6

20 1 0
                                    



Eloise Parker

Den Freitag überstand ich nur so halb. Durchgehend hatte ich Hunger und mir war schlecht durch die Lehre in meinem Magen. Zum Glück kommentierte keiner das ich durchgehend die Kapuze aufgezogen hatte, den nur so konnte ich mein blaues Auge verstecken. Als mein Erzeuger mich geohrfeigt hatte hat er mich so blöd getroffen das nun meine Schläfe blau war.

Ich hatte den Schultag heute dennoch ganz gut überstanden und damit die erste Woche wieder halb in der Schule geschafft ohne zwischen Fälle. Dennoch graulte es mich nun nach Hauase zu gehen.
Das Wochenende stand an.

Das Wochenende konnte immer schlimm werden. Wenn er mit seinen Freunden aus war kam es vor das er sogar das ganze Wochenende weg war, da hatte ich dann meist Zeit mich auszukurieren, doch wenn sie es nicht hatten....
Vertrieb er sich seine Zeit mit mir und das auf die schlimmste Art.

Aber wie sollte ich ohne ihn?
Wo sollte ich hin?
Ich brauche ihn. Er. Mein Erzeuger ist alles was ich noch habe. Kein Familie. Keine Zuflucht.

Gegen zwei Uhr war ich in der Wohnung und machte etwas sauber, so das er keinen Grund hatte mich zu bestrafen oder anzuschreien. Als ich fertig war war ich so verschwitzt das ich erst einmal unter die Dusche sprang.

Das warme Wasser tat meinen Knochen gut und trotz das es leicht brannte half es meiner geschundenen Haut.
Leider stand ich zu lange darunter und das ich nichts gegessen hatte brachte meinen Kreislauf zum Versagen. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen.
Leicht panisch rang ich nach frischer Luft und machte das Wasser auf.

Die Punkte wurden mehr, weshalb ich mich an die nasse Dusch Wand presste. Jedoch nahm ich das kaum noch wahr. Benommen ließ ich mich auf den Boden gleiten und drückte die Tür zur Duschkabine noch gerade eben auf. Die kühle Luft die mir entgegen kam half mir nicht komplett das Bewusstsein zu verlieren.
Übelkeit überkam mich und ich würgte ein paar mal.

Es dauerte bestimmt zehn bis zwanzig Minuten bis es mir wieder so gut ging das ich mich aufrappeln konnte. Aus Angst ich würde gleich nochmal umfallen trocknete ich mich ganz ab und zog mir eine Jogginghose, T-Shirt sowie Plüsch Socken an.
Meine schwarzen langen Haare kämmte ich einmal durch bevor ich die einfach an der Luft trocknen ließ.

Als ich das Bad wieder verließ und in mein Zimmer zurück kehrte war es schon fast halb fünf. Er würde also jetzt bald entweder wieder kommen oder ich sehe ihn erst Montag.
Zur Sicherheit entschloss ich mich die Lasagne für ihn fertig zu machen.
Wenn er wieder kam und sie wahr fertig würde er mich vielleicht loben oder sehen das ich nicht ganz so nutzlos war..

Gerade als die Mikrowelle mit einem lauten Ping angab das die Lasagne fertig war öffnete sich Geräusch voll die Tür.

„Ich bin zuhause!!!" seine Stimme trifte nur vor Alkohol und war kaum mehr als ein genuschel von Wörtern. Oh nein.
Mein Blick ging zur Küchentür in der keine Sekunde später schon mein Erzeuger stand. Er taumelte mit einem breiten Lächeln auf mich zu und zog mich an sich.

„Na?! Hast du mich Vermisst?!" er rieb mir kumpelhaft über den Kopf und verwuschelte sie meine Haare was ich einfach kommentarlos über mich ergehen ließ.
Als er mich wieder los lies stieß er mich förmlich von sich, so das ich kurz mein Gleichgewicht wieder finden musste.

„Was riecht den hier so himmlisch?!" ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten öffnete er die Mikrowelle und zog die warme Lasagne heraus.
„Herlich!"gab er grinsend von sich, schnappte sich eine Gabel, ein Bier und ließ mich in der Küche einfach zurück.

Leise folgte ich ihm bis zum Flur in dem ich stehen blieb. Er setzte sich wie gewohnt in seinen Sessel und schaltet seelenruhig den Fernseher an. Mit einen großen Schluck Bier widmete er sich dann auch schon der Lasagne.
Perfekt. Er ließ mich also Unruhe.

In der Hoffnung er würde mich damit auch den restlichen Abend in Ruhe lassen und vergessen schlich ich hinauf in mein Zimmer. So leise es ging verbrachte ich den restlichen Abend leise und fiel irgendwann in einen unruhigen Traum.

Samstags morgen öffnete ich zu meiner Überraschung ohne neue Schmerzen meine Augen. Er hatte mich letzte Nacht in Ruhe gelassen. Vielleicht hatte seine Lieblings Basketball Mannschaft  endlich mal gewonnen und er hatte nicht wirklich schlechte Laune.

Ich versuchte die Verunsicherung die sich in mir dadurch bildete zu ignorieren und stand auf um mich im Bad fertig zu machen.
Im ganzen Haus herrschte stille was meine Verunsicherung nur verstärkte.

Untern in der Küche angekommen lag eine halb vertrocknete Lasagne auf den Tresen und mehrere Flaschen Bier standen wie üblich über all herum. Erst nach ein paar Minuten entdeckte ich den Zettel zwischen ein paar Sachen auf dem Tresen kleben.

Vorsichtig trat ich näher und las was drauf stand.

Bin auf einen Ausflug.

Wow. Danke Papa das ist sehr informativ. Seufzend nahm ich die restliche Lasagne und schmiss sie weg. Es hatten sich schon vereinzelnde Fliegen dran gesetzt und wer weiß wie lange die dort generell schon stand.

Zwar wusste ich nicht wie lange mein Erzeuger weg sein würde, jedoch ging ich davon aus das er mindestens bis heute Abend weg sein wird, weshalb ich mir mein gesammeltes Geld zusammen kratze und zum nächsten Bäcker lief nachdem ich mir einen Pullover über gezogen hatte.

Den restlichen Tag verbrachte ich im Wald. Ich hatte dort vor Ewigkeiten eine Lichtung gefunden an der ein kleiner See war und viele Blumen. Direkt am Ufer befand sich eine kleine Bank auf der man perfekt sitzen konnte und  einfach die Natur genießen konnte.
Ich ignorierte dabei die Nachrichten von  Cody und ein paar anderen die zu einer Party einluden und genoss einfach das alleine sein in der Natur.

Zudem war es noch schön. Heute Abend sollte ein Gewitter aufziehen und regen sollte durch die Straßen strömen.
Erst gegen spät Abend lief ich wieder zurück in die Wohnung hoffend das mein Erzeuger noch nicht wieder da war.

The HERO I deserve  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt