Kapitel 12

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Ich hatte Brendon leider nicht davon abhalten können, dass er heute Abend ebenfalls zum Pub kommt, weswegen ich auf dem Weg dorthin extrem angespannt war. Immerhin musste ich mich dann mit drei Typen beschäftigen , und mit zweien davon hatte ich schon "näheren Kontakt" gehabt. Super. Ich hoffte nur, dass Brendon seine Klappe hält.

Ich öffnete langsam die Tür zur Bar, und als ich bloß Florian hinter der Theke und ein paar Gäste an den Tischen sah, atmete ich erleichtert aus, und lief auf meinen lächelnden Mitarbeiter zu.

"Guten Abend, die Dame. Und, bereit für die Nachtschicht?"

Jetzt wo er fragte bemerkte ich, dass ich eigentlich total müde war, und das hatte mir gerade noch gefehlt. Aber da musste ich jetzt wohl durch, ich hätte ja nicht die Nacht mit Brendon verbringen müssen.

"Hey, klar, was erwartest du denn von mir?"

Ich zwinkerte ihm lachend zu, und machte mich anschließend auf den Weg zum Hinterzimmer. Dort warf ich meine Tasche auf einen kleinen Tisch , und zog danach meine grüne Schürze über meine enge schwarze Jeans. Mein dazu passendes schwarzes Shirt zupfte ich noch kurz zurecht, bevor ich mir mein Handtuch in die hintere, mein Handy und den Geldbeutel in die vordere Hosentasche steckte. Die Arbeit konnte losgehen!

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Um viertel vor 9 hörte ich, wie die kleine Glocke über der Eingangstür klingelte, und als ich meine Augen in die Richtung der eintretenden Person wandte, wusste ich, dass mein erstes Problem schon anwesend war. Ein gut gelaunter Brendon kam auf mich zu.

"Hey Linni!"

Bevor ich ihm antworten konnte, war er auch schon um die Theke gelaufen, und seine Lippen lagen auf meinen. Er drückte mich somit meinen Kopf ein Stück zurück, und nach keiner Sekunde zog er sich auch schon zurück. Ich spürte Florians Blick auf uns.

"Bren, ich glaube nicht dass Freunde sich so begrüßen.."

Flüsterte ich, und mein Gegenüber grinste mich an.

"Sorry, konnte nicht anders. Siehst gut aus!"

"Danke."

Murmelte ich, denn es war mir unangenehm mit ihm vor Florian zu flirten , auch wenn ich gar keinen Grund dazu hatte. Ich mache mir einfach immer zu viele Gedanken.

Brendon hatte sich mittlerweile an den selben Barhocker wie beim letzten Mal gesessen, also genau vor meiner Arbeitsfläche, nachdem er auch Flo freundlich begrüßt hatte. Immerhin hatte dieser ja seine Band gebucht.

"Willst du was trinken?"

"Ja, wieso nicht. Muss ja noch einige Zeit hier bleiben Bis wir verschwinden können."

Den letzten Satz flüsterte er dunkel, was mir eine Gänsehaut verpasste. Dabei wollte ich gar nicht, dass er heute Nacht mit mir nach Hause kommt. Aber was solls, um das Problem musste ich mich später kümmern, denn genau in dem Moment tauchte Samu in meinem Blickfeld auf.

"Hey."

Mehr brachte er nicht heraus, denn er erblickte Brendon gegenüber von mir, und sein Gesichtszüge spannten sich sofort an.

"Hallo Samu."

Ich sah ihn mit großen Augen an, da ich wirklich nicht wusste was ich machen sollte. Brendon nahm mir die Entscheidung ab.

"Ach, Hey Kumpel, wir kennen uns doch! Setz dich, Setz dich. Ich geb einen aus, wie wärs?"

Ich blickte schnell auf den Boden, da ich Lächeln musste. Bren war ja schon richtig lieb. Er konnte ja nicht wissen, wie die Situation zwischen mir und Samu eigentlich aussah.

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