"Der Raum war dunkel und schien leer zu sein. Ich lag auf etwas weichem, vermutlich einem Bett. Atmen. Das Atmen fiel mir schwer. Zu heiß, viel zu heiß! Schweißperlen tropften von meiner Stirn. Ich bewegte meine Hände zur Seite. Nichts. Ich bewegte sie nach oben. Haut. Warme, nackte Haut. Aber nicht meine. Pulsierend. Meine Finger wollten sie berühren. Muskeln, die sich bewegten. Ich spürte sie unter meinen glühenden Händen. Ein Seufzen. Tief und männlich, lustvoll. Mein Körper bebte. Ich spürte die Bewegung nun überall. Meine Augen schlossen sich. Genießen. Mein Kopf fiel in meinen Nacken. Eine dunkle Stimme ertönte. "Lina!"
Er rief meinen Namen. Ich wollte seinen rufen....Samu!"
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"Lina! Liebling, wach auf!"
Ich wurde zärtlich auf die Schulter geküsst, jedoch erschrak ich in diesem Moment furchtbar durch die Berührung, welche mich aus dem Schlaf riss.
Schnell öffnete ich die Augen und zuckte zusammen, und blickte anschließend in das Gesicht eines lächelnden Phils.
"Mein Gott, hast du mich erschrocken..."
Ich rieb mir mit der Hand durch das Gesicht, und bemerkte schnell, dass diese von Schweißperlen benetzt war. Dieser verfluchte Traum!
"Du scheinst ja etwas ganz schön lebhaftes geträumt zu haben."
Sagte Phil, welcher sich einen Schritt von mir entfernt hatte um etwas vom Boden aufzuheben. Das kann man wohl laut sagen. Nun ja, besser nicht.
Als er sich wieder zu mir drehte, erkannte ich einen Pappkartondeckel in seiner Hand, auf welchem sich ein Teller mit einem belegten Bagel darauf, ein Päckchen Orangensaft und eine Rose befanden. Dies legte er mir nun auf den Schoß.
"Ich würde dir ja ein Tablett geben, aber der Deckel tut es sicher auch."
Er grinste, und gab mir anschließend einen Kuss auf die Stirn, während er mir mit einer Hand durch die Haare fuhr.
"Ich gehe mich heute bei einigen Stellen bewerben, das kann etwas länger dauern. Warte nicht auf mich, okay? Mach dir einen schönen Tag Liebling."
Ich nickte ihm zu und bedankte mich noch schnell, und kurz darauf hörte ich auch schon die Haustür ins Schloss fallen. Mit einem ebenso schnellen Schwung ließ auch ich mich fallen, nämlich mit dem Kopf in meine Kissen. Ich war eine schlechte Verlobte. Träume Nachts von anderen Männern, von dem einen anderen Mann, und das noch nicht einmal in der harmlosen Weise.
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Nachdem ich mir noch ein paar Vorwürfe gemacht und etwas gegessen hatte, stand ich endlich auf und begab mich in das Bad. Dort angekommen organisierte ich erst einmal meine ganzen Sachen welche ich eben morgens und abends brauchte, um sie danach auch schon zu benutzen.
Abschließend lief ich zu meinem Koffer, welcher noch immer achtlos auf dem Boden lag. Jetzt wäre es so langsam Zeit gewesen, neue Möbel kaufen zu gehen. Doch da ich dies ohne Phil nicht machen wollte, entschloss ich, heute einfach mal in der Wohnung zu bleiben. Aus diesem Grund zog ich mir schnell eine Jogginghose und ein Shirt über, und machte mich auf den Weg zu meiner Musikanlage, welche Phil zum Glück schon angeschlossen hatte. Ich schaltete diese also ein, und ließ mich auf die Couch fallen. Genau in dem Moment in welchem ich dies tat, hörte ich , wie jemand an unserer Tür klopfte.
Somit sprang ich genervt wieder auf, lief zur Tür, und öffnete diese.
Die Musik setzte ein. Hello Joe, von den Beatsteaks. Und ich blickte in Samu's Augen. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, presste er schon seine Lippen auf meine. Ich wollte mich wehren, doch er war stärker als ich, und nachdem ich noch ein paar Mal gegen seine Brust schlug gab ich letztendlich nach. Er schob mich weiter in den Flur hinein, und schlug die Tür hinter sich zu. Er küsste mich immer noch, und ich bekam wieder dieses unglaubliche Gefühl in meinem Körper. Fast wie Alkohol, nur tausend mal besser. Ich biss auf seine Unterlippe, und das war der Moment, in dem Samu merkte, dass ich mich nicht mehr wehren würde. Die Küsse wurden heißer, und im Hintergrund dröhnte uns die Musik entgegen.
Wir stolperten durch den Durchbruch in das Wohnzimmer, und dort ließen wir uns auf die Couch fallen. Samu lag schwer auf mir, und ich schlag eines meiner Beine um seine Hüfte.
Er berührte gerade mit seinen Fingerkuppen die Haut an meinem Bauch, um mein Shirt hochzuschieben, bis ich merkte, was ich hier eigentlich machte. Energisch machte ich mich von ihm los, und fiel auf den Boden. Dort rappelte ich mich schnell auf, und auch Samu war schon aufgestanden.
"Samu, Was soll das! Bist du eigentlich total bescheuert!? ICH BIN VERLOBT!"
Er kam auf mich zu, und stellte sich vor mich. Ich tat automatisch einen Schritt zurück. Seine nächsten Worte jagten mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.
"Does he make you feel the same way like I do? You enjoyed it. And I know that you can't resist those feelings you've got for me. Ich weiß das du mich brauchst."
Ich stand für einen Moment wie gelähmt da, und anschließend versuchte ich mir schnell die Gedanken von meinem Traum aus dem Kopf zu schlagen. Er hatte Recht. Ich brauchte ihn, und zwar mehr als alles andere, und es Stimme ebenfalls das ich dieses Gefühl bei Phil nie hatte.
Dennoch, ich musste mir wie so oft schon sagen, dass ich verlobt war.
"Geh , oder ich rufe die Polizei."
Mittlerweile hatte ein neues Lied eingesetzt, welches nun wirklich nicht zu der Situation passte. Animals, Nickelback. Dem Anschein nach kannte Samu das Lied, denn er kam wieder näher auf mich zu und sang leise mit. Ich musste natürlich in seine Augen blicken, und als seine raue Stimme und dazu dieser Text in mein Ohr drangen, war es vorbei mit meinem Verstand. Ich zog ihn unsanft zu nur herunter, und küsste ihn so fest ich konnte.
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Second Chance
FanfictionLina ist nach dem Drama mit Samu nach Irland gezogen, und lebt dort nun mit ihrem Ehemann. Jedoch befindet sich zu dem selben Zeitpunkt auch Samu in Irland, und nachdem sie sich nach all den Jahren zum ersten Mal wieder gesehen haben, gerät Linas Le...