Prolog

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Hey Leute :)

Hier ist der Prolog zur Fortsetzung von Pure Chance. Ich würde mich wie immer sehr über eure Meinung freuen.

Das hier ist nur der Prolog, und wie ich bereits sagte wird die richtige Story erst in ein paar Monaten beginnen, ich bitte euch deswegen noch ein wenig Geduld zu haben. :)

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Samus entgeisterter Blick hing noch immer an meinen Augen fest, und um ehrlich zu sein machte es mich etwas traurig, dass er so reagierte. Aber was sollte ich anderes erwarten? Seit ich von Berlin wieder nach Köln gegangen bin, hatten wir keinen Kontakt mehr gehabt. Ich hatte mich oft bei ihm gemeldet, doch er hatte nie abgehoben. Zuerst dachte ich, er wäre tot.

Doch nachdem ich ihn dann bei dem Live - Finale von The Voice gesehen hatte, war ich eigentlich, wie so oft, nur sauer auf ihn gewesen. Oder einfach nur enttäuscht, da ich dachte, er hätte mich wirklich geliebt. Und da er sich kein bisschen darum gekümmert hatte, den Kontakt wieder herzustellen, versuchte ich, ihn zu vergessen. Ein halbes Jahr lang war ich ein komplettes emotionales und psychisches Wrack, denn ich hatte ihn wirklich, wirklich geliebt. Doch dann hatte Phil irgendwann Wind von der Sache gekriegt, und sich liebevoll um mich gekümmert. Und dann war es passiert. Um ehrlich zu sein, sein Antrag kam sehr überraschend, und ich war mir auch nicht sicher dabei.

Und jetzt, in dem Moment, indem ich in diese Augen, diese wundervollen blauen Augen blickte, wusste ich, warum ich mir nicht sicher war. Das war nicht gut, garnicht gut. Was machte er überhaupt in Irland?

"You...you are...here?"

Stotterte er mir entgegen, und als ich seine melodische und starke Stimme hörte brannte es förmlich in meinem Brustkorb, und ein zerberstendes Gefühl machte sich in mir breit. Ich musste weg. Sofort!

"Ich..ich...."

Stotterte ich genau so nervös und hysterisch wie Samu, bevor ich schnell aufstand, meine Jacke schnappte, und aus dem Pub stürmte.

Die kalte Luft knallte mir entgegen wie ein Schlag ins Gesicht, und während ich die Nachtluft einatmete um mich zu beruhigen, war es auch schon geschehen. Die Tränen begonnen, mir über die Wangen zu laufen, und es fühlte sich so an, als würde die heiße Flüssigkeit auf meiner Haut verdunsten. Energisch schwang ich meine Jacke um mich, und machte mich daran, schnellen Schrittes die Straße herunter zu laufen. Keinen Moment später hörte ich, wie jemand immer näher zu mir kam, und ohne mich herum drehen zu müssen, wusste ich, wer mir hinterer rannte. So gut es ging wischte ich mir mit einem Jackenärmel die Tränen weg, und trocknete meine Nase. Eklig, ich weiß, aber ich hatte keine Zeit ein Tempo heraus zu holen, da ich nicht wollte, dass Samu mich weinen sah.

Noch immer hörte ich seine Schritte, doch anstatt langsamer zu werden, beeilte ich mich nur noch mehr. Vergebens, denn keine Sekunde später wurde ich am Arm gegriffen, und nach einem kurzen sanften Ziehen prallte ich auch schon gegen seinen weichen Oberkörper. Ich stolperte einen Schritt zurück, und sah mein Gegenüber an. Das hellblaue Mondlicht schimmerte durch seine blonden Haare, und ein Teil seines Gesichts wurde ebenfalls leicht angestrahlt.

"Hey."

"...Hey."

Hab ich kleinlaut zurück, und bemerkte , dass meine Stimme zittrig und weinerlich war, was mir überhaupt nicht passte. Schnell drehte ich meinen Kopf zur Seite, und presste meine Lippen aufeinander.

"Are you...are you crying?"

Die Fürsorge in seinen Worten war kaum zu überhören, und ich hasste es, dass dies ein unheimlich warmes Gefühl in mir auslöste. Augenblicklich bekam ich eine Gänsehaut.

"Nein, ich weine nicht."

Ich versuchte, meine Emotionen so gut wie möglich zu verbergen, und entschloss mich danach dazu, ihm widerstrebend in die Augen zu blicken. Doch schon nach wenigen Sekunden brachen die Tränen erneut aus mir heraus. Ich schlug meine Hände vor mein Gesicht, und wollte gerade wieder schnell abhauen, doch Samu hatte früher reagiert als ich, und mich in seine Arme gezogen.

"Shhh, darling. Everything will be okay. I'm here."

Erst kuschelte ich mich meinen Sinnen ergeben an ihn, doch als er seinen Satz beendet hatte und ich langsam merkte, was ich eigentlich gerade tat, machte ich mich etwas härter von ihm los, und schrie ihn mitten auf der Straße an.

"Ja, und genau das ist das Problem! Was machst du hier, Samu?! Bin ich auf keinem Ort der Welt sicher vor dir? Ich hatte dich schon längst abgeschrieben, und jetzt tauchst du einfach so aus dem nichts auf, und..und...ich weiß auch nicht. Aber ich bin nicht zum Spaß hier In Irland. Weißt du, ich...ich bin verlobt, Samu. Und das glücklich. Also bitte, bitte lass mich in Ruhe. Du hattest deine Chance. Ich werde nicht noch ein weiteres Mal auf dich herein fallen. Diesmal nicht!"

Ich blickte ihn an, und er sah aus, als hätte man ihm gerade einen gewaltigen Schlag in den Bauch verpasst. Seine Augen bekamen diesen glasigen Schimmer, und seine Hände zitterten. Er machte einen Schritt zurück. Ich wollte mich gerade dafür entschuldigen, ihn so angefahren zu haben, als er sich ohne ein weiteres Wort zu sagen herumdrehte und wegging. Eigentlich wollte ich ihm schnurstracks hinterher laufen, doch meine Vernunft hielt mich zurück. Ich war verlobt, und ich konnte keine Gefühle für Samu zulassen. Nicht nach dieser ganzen Zeit.

Und somit wandte auch ich mich um, und machte mich auf den Weg zum Bus, um wieder zurück zu meinem neuen Zuhause und Phil zu fahren.

Second ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt