Kapitel 7

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Ich hatte meine erste Schicht im Pub zum Glück fehlerfrei hinter mich gebracht, und nun saß ich gegenüber von Florian an einem Tisch in der Mitte des Raumes. Es war mittlerweile 4 Uhr Nachts, und wir hatten vor einer halben Stunde beschlossen, den Pub zu schließen. Nachdem Florian hinter der Theke geputzt und ich alle anderen Tische sauber gemacht hatte, zapfte er uns noch schnell zwei Guinness, und bevor ich überhaupt etwas einwenden konnte hatte er sich schon auf einem Stuhl niedergelassen und mir gestikuliert, mich ebenfalls hinzusetzen. Und da ich Morgen sowieso nur etwas an meinem Laptop schreiben musste, war es mir eigentlich Recht gewesen. Eigentlich hatte ich ja noch bald einen weiteren Job annehmen sollen, jedoch hatte ich diesen wieder abgelehnt, um mich ganz auf meine Autor - Karriere zu konzentrieren, und ich musste sagen, dass ich mich ganz gut über Wasser halten konnte, auch wenn man es von solch einem Beruf nicht glauben mag.

Während ich also dort an dem Tisch in der kleinen Kneipe saß, fühlte ich mich irgendwie wie zuhause. Es war, als hätte ich schon immer hier gearbeitet, und dieses Gefühl löste eine unglaubliche Wärme in mir aus. Dies konnte aber auch daher rühren, dass ich mein Bier schon fast leer getrunken hatte. Oder daran, dass ich gerade Florians Hand in meiner spürte, während wir "Daumen - Boxen" spielten.

"Wie lange bist du eigentlich schon hier?"

Fragte ich ihn, während ich mit meinem Daumen versuchte, den seinen herunter zu drücken.

"Schon länger. Ich hatte erst in England gewohnt, doch dann hat es mich nach einem Kurzurlaub an der Küste Irlands irgendwie hierher verschlagen."

Dies antwortete er , nachdem er locker meine "Angriffe" pariert hatte.

"Und wie alt bist du?"

"29"

Eigentlich hätte ich überrascht sein sollen, dass er ein paar Jahre älter war als ich, aber damit kannte ich mich ja aus.

"Und was machst du sonst so?"

"In meiner Freizeit oder im Beruf?"

"Beruf."

"Englischlehrer."

Er grinste mich an, und auch ich lächelte ihm zu. Bis ich realisierte, dass er nach meinen Kenntnissen in 4 Stunden zur Arbeit musste.

Florian hatte meinen Blick wohl sofort bemerkt , denn er schüttelte nur beruhigt den Kopf.

"Ich fange morgen erst um Zehn an."

"Na ja, so viel später ist das jetzt auch nicht."

"Ich brauche nunmal das Geld von dieser Arbeit ebenfalls."

"Aber wir haben geschlossen? Du hättest schon lange gehen können."

"Ich weiß."

Dies sagte er, derweil er mir in die Augen blickte und erneut grinste.

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Inzwischen war es knapp 6 Uhr am frühen Morgen, und ich ließ mich völlig fertig in mein Bett fallen. Ich hatte Florian irgendwann dazu gebracht endlich nach Hause zu gehen, und somit hatte ich es ihm dann auch gleich getan.

Bevor ich in meine Wohnung gegangen bin, hatte ich noch schnell die Post herein geholt, sowie einen Brief, welcher mit Tesafilm an meiner Tür befestigt wurde. Und diesen Brief hielt ich nun in meiner Hand.

Eigentlich war ich viel zu müde , um ihn zu lesen, und ich könnte mir auch denken von wem er stammte, dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen. Hätte ich dann schon gewusst , welche Ereignisse darauf folgen würden, hätte ich ihn wahrscheinlich zerrissen oder sofort verbrannt.

"Meet me tomorrow near the Pub we met. 8:00 pm. Be there."

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Na, was glaubt ihr was passieren wird?

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