Diary {L.T} Chapter 23:

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Achtung: Das Kapitel ist grauenhaft und total übertrieben.

"Es wird jetzt ganz leicht piecksen."

Grinste er, hielt die Spritze in die Höhe und ließ etwas von der Flüssigkeit heraus laufen.
Die Nadel durchbohrte meine Haut und gelang immer tiefer, je mehr er sie hinein schob. Schmerzlich kniff ich die Augen zusammen und wartete bis er die flüssige Substanz in mein Körper beförderte. Dies geschah quälend langsam, er foltertete mich und das gefiel ihm. Mit einer Bewegung zog er die Nadel aus meiner Haut, klebte darauf ein Pflaster und grinste höhnisch.

"Danke Ian."

Sagte Louis und sah zu dem unbekannten aber doch so bekannten Mann neben mir. Die Tage waren vergangen, mir ging es immer schlechter bis Ian -ein vermeintlicher Arzt- mir öfters Injektionen verpasste und sich mein Zustand verbesserte. Zugegeben, ich war ihm natürlich dankbar, würde es jedoch nicht sagen.

Ich sog die Naturluft in mich ein, genoss den kurzen Moment in der Freiheit. Ian hatte mich mit in den Wald genommen, trug aber eine Tasche mit sich. Wir blieben an einem Fleck stehen, er zückte etwas aus dieser heraus was mir die Luft abschnürte.

"W-was?"

Brachte ich nur hervor und sah auf die große, braun-schwarze Waffe in seiner Hand. Seine Mundwinkel kräuselten sich in die Höhe, ein spöttisches Grinsen zierte seine Lippen.

"Wir sind Jagen, Schätzchen. Mit was soll ich das Tier sonst töten?"

Mein Herz setzte aus. Ich wollte keinem Tier beim sterben zu sehen. Durch aus war mir bewusst, das wir Fleisch essen und die Tiere auch sterben. Jedoch zuzusehen ist wieder eine ganz andere Sache. Ich schluckte den Klos in meinem Hals hinunter, schüttelte kaum merklich meinen Kopf. Ian nickte hingegen, fing an zu grinsen und sah durch die Gegend. Sein Glück, mein Pech, lief wirklich ein Reh herum. Dieser Fraß und sah einfach nur unglaublich süß aus. Sein brauner Fell glänzte im Sonnenschein. Braune Augen, die neugierig durch die Gegend sahen. Seine Zunge fuhr um sein Maul, und sofort brachte es mein Herz zum schmelzen.
Das Tierchen spitzte seine Ohren als unter Ian's Fuß ein Ast knackste. Ich war begeistert von der Schönheit des Tieres, das mir ein lächeln auf die Lippen huschte. Ein Schuss ertönte, begleitet von meinem Schrei und das fallen des Tieres. Mein lächeln war erloschen, genauso wie das Leben des Tieres. Entgeistert, zu einer Statue gefroren, sah ich zum braunen Körper hinüber. Ich brachte keinen einzigen Muskel dazu, sich zu bewegen.

"Ian!"

Qieckte ich, in die Realität mit einem harten Stoß versetzt, da das Tier noch lebte. Mein Körper pumpte sich voll mit Adrenalin als ich sah wie der Reh unter qualen zitterte. Blut rinn aus dem Einschussloch, völlig in Panik versetzt rüttelte ich am Arm von dem Mann neben mir.

"Ian-Ian, Töte es bitte!"

Mir kamen die Tränen hoch, es sollte nicht unter Schmerzen Sterben. Dieser schüttelte bloß seinen Kopf und grinste. Das Tier japste unter den Schmerzen, allein die Vorstellung wie die Kugel innere Organe, seine Haut, sein Gewebe mit einem mal zerfetzt hatte, brachte mich zum weinen.

"Es leidet."

Brachte ich leise hervor, legte meine Hände vor mein Gesicht. Ich wünsche niemandem, egal ob Mensch oder Tier, einen qualvollen Tot. Minuten rasten an uns vorbei, immer wieder redete ich auf ihn ein.
Es litt und litt, bekam keine Erlösung. Sein Atem ging flach, wurde immer schneller. Ohne weiter nachzudenken rannte ich zum Reh, sein Kopf hob sich und die braunen Augen sahen mit letzter Kraft zu mir. Sie verrieten Schmerz und Augenblicklich weinte ich noch heftiger.

"Ian, bitte. Verdammt du bist Arzt! Du musst doch wissen wie es ist das Leben anderer auf seinen eigenen Händen zu tragen."

"Tierarzt Liebes, ich bin Tierarzt."

"Wieso tust du das?"

Schluchzte ich. Das Blut hatte schon eine Lache unter ihm gebildet. Aus dem Tier wurde Stück für Stück immer mehr Leben aus den Knochen gesogen, das leiden nahm nach gequälten Minuten ein Ende.

"Ich experimentiere. Am Ende ist das Wort Tier wieder mit dabei. Experimentiere, Tiere!"

Betonte er, während ich völlig die Fassung verlor. Der Atem des Lebewesens starb aus, seine Augen schlossen sich, das Leben hatte ihm nun ein Ende gesetzt. Hände schlingen sich um meine Oberarme und zogen mich weinend auf die Beine. Schluchzend sah ich auf das Tier herab. Meine Augen glitten weiter hoch als mir mein Herz aus der Brust drohte heraus zu fallen. Ian hatte ein Messer in der Hand und ging auf das Leblose Wesen zu.

"Louis, bitte tu was."

Schrie ich und wieder rannen mir heiße Tränen die Wange hinunter. Der braunhaarige drehte mich in seine Richtung, mit einem verschleierten Blick sah ich zu ihm. Meine Augen weiteten sich, das Geräusch was in meinen Ohren klingelte ließ mich herum fahren.
Die klinge des spitzen Messers, bohrte sich in das Fleisch. Er war grausam, Knochen brachen, mehr Blut schoss heraus. Immer mehr des inneren wurde sichtbar, mein Magen drehte sich um Hundertachtzig Grad.

"Gott nein!"

Brachte ich nur noch panisch hervor, wirbelte um mich, knallte Zeitgleich gegen seine Brust. Ich sah zu Louis, nahm jedoch das gematsche im Hintergrund war. Es war mir egal, ob er mich einholen würde, ich wollte nur noch weg. Entrüstet rannte ich so schnell mich meine Beine Tragen konnte durch den Wald. Die Äste knacksten und verrieten das mir jemand hinterher rannte. Das knirschen des Schnees unter unseren Boots machte mich bemerkbar. Alles war mir im Moment irrelevant, meine Schritte wurden langsamer.
Ich hatte wirklich gesehen, wie ein Tier unter Schmerzen starb. Nichts hatte ich unternommen, mir brannte es wie Feuer in der Seele. Er war so kalt gewesen, als würde ihm das Leid anderer gut tun. Und als würde dies nicht reichen, schlitzte er es auf. Für ihn war es normal, für mich aber nicht. Starke Arme mich zum Fall. Mit meinen Händen landete ich auf dem Boden, ein Holzstück bohrte sich unangenehm in meine Hand. Ich kreischte schmerzerfüllt auf und sah auf die Innenseite. Dort steckte ein dünner Streifen unter meiner Haut.

"Louis."

Wimmerte ich, er griff meinen Arm, hantierte herum während ich einfach fest die Augen zusammen presste. Der junge Mann zog es aus meiner Haut, Blut war zu sehen, was mich nur noch mehr weinen ließ. Ich blieb einfach liegen. Mein heulkrampf wurde immer heftiger. Louis versuchte mir auf die Beine zu helfen.
Meine Brust tat mir weh, der einfache Fleischklops brachte mich Stück für Stück mehr um. Mein Körper bebte, ich verlor die komplette Kontrolle. Wie als würde man einen Wasserhahn stoppen, hörten meine Tränen auf. Das zittern meines Körpers gewann die Oberhand.

"Sie hat eine Panikattacke."

Stimmen mischten sich in mein Gehörgang, ich nahm sie nur gedämpft war. Louis Silhouette erstreckte sich vor mir, er griff meine Oberarme und rüttelte. Seine Lippen bewegten sich, ich konnte ihn nicht wahrnehmen.

"Nina! Nina, sieh' mich an!"

Ich sah in seine atemberaubenden Augen, während er weiter redete.

"Louis."

Wiederholt brachte ich es gequält heraus, meine Finger krallten sich in die Erde.

"Beruhig dich. Hörst du?"

Er sah verzweifelt aus, eine weitere Gestalt trat in mein Sichtfeld. Panisch und Zitternd sah ich zu Ian. Seine Hände waren Blutverschmiert. Scharf zog ich die Luft ein, kniff die Augen zusammen.

"Ian geh weg."

Trotzdessen redete er auf mich ein, jedoch sah ich nur zu Louis, langsam aber sicher verlangsamte sich mein Atem. Mein zittern wurde immer weniger. Louis sah erleichtert aus und wollte mir hochhelfen. Meine Knie fühlten sich schlimmer wie Wackelpudding an, er trug mich zum Auto und legte mich auf die Hinterbank. Seine Augen hafteten auf meinen, meine Lippen öffneten sich einen spalt.

"Danke."

Wäre es eigentlich blöd, wenn ich sagen würde, das die Geschichte erst jetzt richtig anfängt?

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