Diary {L.T} Epilog:

151 15 12
                                    

"Was ist mit ihrer Freundin passiert, Ashley?"

Alle sahen aufgeregt auf die junge Frau, ihre Augen leuchteten vor Neugier. Doch die junge Frau verkrampfte sich bei dem Gedanken an die ehemalige beste Freundin ihrer Grandma.

"Nichts schönes, aber das spielt keine Rolle mehr, sie ist seit über 60 Jahren nicht mehr unter uns."

Antwortete sie und senkte dabei ihren Kopf, verdrängte das Grauen ihrer Gedanken.

"Die Geschichte endet, meine Lieben. Grandma lies sich therapeutisch Behandeln, am Anfang war es ein wirklicher Kampf wieder zurück ins Leben zu finden. Doch sie schaffte es, sie blieb stark und hielt durch. Ihre Belohnung ist hoffentlich der Himmel, dort wo sie heute ist soll es ihr gut gehen, denn sie verdient es. Sie ist friedlich in Kreise Ihrer Familie gestorben-"

Sie brach ab, in ihrem Hals bildete sich ein dicker Klos der begann zu schmerzen bei jedem weiteren Wort den sie sagte.

"-und ihre letzten Worte waren, dass sie uns immer bewachen würde, genau wie es Grandpa Louis tat. Auch wenn er nicht mehr an ihrer Seite war. Nichtsdestotrotz hatte sie immer fest an ihn geglaubt, an eine liebe gehangen die sie beide zuvor nicht gemerkt hatten. Erst als sie voneinander getrennt wurden, hatten sie ihren Wert anerkannt. Sie hatten nie eine richtige Chance ihre Liebe zu offenbaren, bis an jenem Tag.
Das hatte ich euch nicht erzählt, es war die Zeit in der ich selber anfing dieses Buch zu lesen. Während dieser Zeit erhielt ich die Nachricht das Grandma im Krankenhaus lag. Nie hätte ich gedacht das das einen tiefgründigeren Grund hätte."

Sie lachte, traurig und doch ein Hauch von Begeisterung.

"Die letzten Worte von Grandma lese ich euch noch vor und danach beende ich dieses Buch, meine Lieben."

Alle nickten, waren einverstanden und wollten wissen was die abschließenden Worte waren.

"Mir fällt nichts mehr ein, Liebes Tagebuch. Ich weiß nicht was ich noch schreiben könnte. Ich meine, dass war's? So schnell kann alles beginnen und enden. Es war nur ein Jahr voller Qualen, Höllenqualen. Und dann, wenn du denkst, genau jetzt wird alles besser - endet es wieder. Das Leben kann ungerecht sein, doch man muss damit leben, ich tat es auch. Manchmal muss man einfach daran glauben das alles besser wird, denn es wird irgendwann mal - egal wie lange es dauert, alles besser. Ich hoffe, dass ich eines Tages glücklich sein kann, wenn ich daran denke was mir widerfahren ist. Denn es belehrte mich, andere, uns alle. Louis würde ich für immer lieben, egal wie sehr die Gedanken an ihm schmerzten, ich war glücklich.
Somit möchte ich das Buch einfach schließen, nie wieder öffnen, denn mein Leben verbirgt sich in diesen Zeilen, auf diesen Blättern, in diesem Buch. Es soll verschlossen bleiben, bis ich wieder den Sinn daran finde es zu öffnen.
Was ich noch sagen wollte, wir alle können eine Pechsträhne haben indem sich unser Glück so schnell aus dem Staub machen kann, dass uns die Spucke wegbleibt. Jedoch ist meins wieder zurück gekehrt, egal wann und was mir in welcher Situation geschehen ist. Alles wird besser, auch euer Glück wird euch wieder begrüßen, glaubt daran.
In liebe Nina."

Elizabeth schnappte nach Luft, rang mit sich selbst doch genau in dieser Sekunde legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Ethan lächelte sie an und hielt ihren kleinen Engel entgehen. Mit Tränen in den Augen nahm sie ihren Lebenssinn entgegen und küsste ihren Prinzen. Er weichte auf die Seite, zeigte somit vier ältere Männer. Die Jahre hatten sie alle verändert. Sie wurden älter, reifer. Sanft lächelten sie Elizabeth an, dabei strahlten die zwei Braunen, ein grünes und ein blaues Augenpaar.

"An jenem Tag stürzte Elizabeth's Grandma die Treppen hinunter. Die Ärzte sagten das sie von irgendetwas erschrocken wurde, doch aus ihrer Grandma bekamen sie nichts raus. Sie war still, bis sie ihr Tagebuch kurz vor ihrem Tot verlangte. Für Stunden hatten wir sie alleine im Zimmer gelassen, bis sie zurück kam. Elizabeth hat bis zum Ende weiter gelesen, doch genau dann als sie das Buch zu klappen sollte, viel ihr ein Datum auf. Es war klein geschrieben, wie immer schön und leserlich geschrieben."

"Grandma hatte sich den Tag ihres Sturzes notiert. Daneben war ein Buchstabe L."

Keiner sagte was, bis Ethan wieder die Stille unterbrach.

"Wie möchtet ihr das Buch nennen?"

Fragte er an die Kinder gewandt, was der jungen Frau funkelnde Augen entlockte.
Auch die Kinder aus verschiedenen Altersgruppen sahen ihn an, fingen an zu überlegen. Mehrere Titelnamen wurden gerufen was sie zum Lachen brachte.

"Pscht, alle nach der Reihe, fangen wir bei dir an. Wie heißt du mein kleiner?"

Fragte Ethan und sah den Jungen im Rollstuhl an. Bis jetzt hatte er kein Wort gesprochen, war immer still und lauschte den anderen.

"Louis."

Es wurde leise, keiner sagte was. Verschüchtert sah er auf seine Hände, Ethan griff ein und kniete sich zu dem kleinen Jungen.

"Okay Louis, hast du einen Namen für uns?"

Er nickte, leise nuschelte er ein Wort.

"Diary."

Diary {L.T} ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt