Diary {L.T} Chapter 28:

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Lizabeth P.o.v

Tief atmete ich ein, ignorierte das stechen in meinem Herzen als ich die Zeilen meiner Grandma las. Das ging mir näher als ich es gedacht hätte. Ethan war gegangen, hatte ihm gesagt das ich Trotzdessen Zeit brauchte. Ich klappte das Buch wie jedes mal zu und legte es auf meinen Nachttisch. Mit meinen nackten Füßen tapste ich die Treppen hinunter, schnappte mir das Haustelefon und drückte die Knöpfe. Mehrere Male klingelte es bis die Stimme meiner Mutter entgegen kam. Glücklich, ohne Sorgen.

"Mum?"

"Lizabeth! Wie geht es dir denn?"

Schon jetzt musste ich die Augen verdrehen. Während sie unbeschwert und glücklich ihre Tage ohne ihr Kind verbrachte, interessierte sie sich nicht mal jetzt um mich. Sie plapperte unaufhörlich wie toll es sei, wütend zog ich die Augenbrauen zusammen. Ich entkam den Gedanken nicht, das sie sich gegenüber mir, wie eine Rabenmutter verhielt. Irgendwie tat es mir leid wie ich sie behandelte, über sie dachte, doch im Endeffekt hatte ich meine Gründe.

"Wie bitte? Mum ich versteh' dich nicht! Der Empfang ist so - Mum, Hallo?"

Ich legte auf, musste mir ein kleines kichern über die Lippen ergehen lassen.

Die zwei Tage vergingen schnell, ich lief die letzten Treppenstufen hoch und drückte mit meinem Zeigefinger auf die Klingel.
Geduldig tippte ich mit meinem Fuß auf den Betonboden, bis die Türe geöffnet wurde. Meine gebrechliche Grandma kam zum Vorschein und ein ehrliches lächeln schoss mir auf die Lippen.

"Oh Lizabeth!"

Überrascht sah sie mich an, schloss mich in ihre Arme. Ihr Duft stieg mir in die Nase, kleine, prickelnde Glücksgefühle umhüllten mich. Sie war meine Mutter, meine Freundin und Grandma zu gleich.
Die Teekanne setzte ich auf den Gasherd und lief wieder in den Garten. Das Wetter war heute trüb, aber angenehm.

"Kindchen. Wie geht es dir denn? Du siehst ganz und gar nicht glücklich aus."

"Alles in Ordnung Grandma, mach dir keinen Kopf, wie geht es eher dir denn?"

Sie tätschelte meine Hand, nickte ebenso. Ihr war die Trauer ins Gesicht geschrieben und irgendetwas bedrückte sie, das sah ich ihr sofort an.

"Grandma, was ist los? Du siehst so bedrückt aus."

"Ach Lizabeth."

Sie seufzte und umso mehr tat mir mein Herz weh, als ich ihren Blick sah.

"Du wirst alles mit der Zeit verstehen, mein Liebling."

Ich sah zu Boden, denn sie hatte recht. Das Tagebuch verriet mir immer mehr. Und irgendwie kam mir manchmal das verlangen nicht mehr weiter zu lesen. Es tat weh, zu wissen was einer Angehörigen die dir nahe steht, passiert war.

"Würdest du mir das Buch in laufe der Zeit zurück bringen? Nur ein letztes mal möchte ich es in den Händen halten bevor es zu spät sein wird."

Wieder kamen mir Tränen, des öfteren redete sie so und das machte mich fertig.

"Bitte Grandma, sprich nicht so."

Ihre Unterlippe bebte, die Braunen Augen wurden glasig.

"Natürlich bringe ich es dir vorbei."

Lächelnd sah sie mich an, auch mir wurde wieder warm ums Herz. Stunden vergingen und mein Handy klingelte, ich öffnete diesen und sah eine Nachricht von Ethan. Der Gedanke an ihn verschnellerte meinen Puls. Mein Magen verkrampfte sich bei den Zeilen.

"Komm' sofort raus."

Ich wollte gar nicht wissen was geschehen war, aber die Dominanz und kühle spürte ich jetzt schon.

"Entschuldige mich Grandma, ich muss langsam los. Ich werde bald wieder vorbei kommen."

Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und streichelte mir über den Rücken.

"Pass' auf dich auf, Liebes."

Lächelnd trat ich aus der Tür, meine Beine fühlten sich nicht stabil genug an, um nicht jede Sekunde hier und jetzt auf dem Boden zusammen zu brechen.

"Lizabeth!"

Erschrocken zuckte ich zusammen als sein starker Arm meinen Bauch umwickelte.

"Setz' dich sofort in den verdammten Wagen ohne einen Mucks von dir zugeben."

Mich durchzog die nackte Angst, seine kalte und raue Stimme verbesserte die Lage keineswegs. Meine Mauer zerbröckelte wenn er Anwesend war, nur er konnte durch sie hindurch dringen. Sofort setzte ich mich in das Auto, schnallte mich an und atmete hektisch. Ethan umklammerte das Lenkrad und fuhr Vollgas los.

"Wieso?"

Nach langem schweigen unterbrach er die angespannte Stille. Sein Blick war auf die Straße befestigt, die typische, kalte Miene.

"W-was?"

Meine Stimme war brüchig, ich hatte Angst. Ethan war unberechenbar, das zeigte er mir viel zu Oft. Wieder kehrte diese Stille ein. Ich schwankte in alten Zeiten, Bilder kamen mir in den Kopf. Wie kleine Blitze schossen sie mir vor meinem geistlichen Auge. Seine Hand war erhoben. Das erste mal schlug er mich. Damals war mir der Schlag durch und durch gegangen. Tränen traten mir in die Augen. Schluchzend hatte ich mich zu einer kleinen Kugel eingerollt. Die Haustür knallte zu und Stunden verweilte ich immer noch in dieser Position.

"Ethan."

Entsetzt atmete ich ein, als er die Autotür öffnete und mich raus riss. Meine Beine verloren den halt, er zog mich jedoch grob raus.

"Du hast mir weh getan."

Sagte ich damals.

"Das kommt nie wieder vor."

War seine Aussage, eine Lüge die bis heute weiter geführt wurde.
Die nächsten Wochen folgten und wieder hatte er mich geschlagen. Brutaler als davor. Fäuste und Beine setzte er ein. Die schmerzen waren groß. Mit blauen Flecken rannte ich zur Haustür. Panisch öffnete ich diese. Meine Wangen waren nass, die Haare zersaust und mein Körper demoliert.

"Lizabeth bleib' sofort stehen!"

Brüllte er mir hinterher. Der Regen peitschte mir schmerzhaft entgegen, schluchzend rannte ich die leeren Straßen London's entlang.

Ich wurde wieder in die Realität zurück geholt, als seine Hand neben meinem Kopf landete. Ich qieckte auf und sah ihn an. In seinen Augen hatten sich Tränen gebildet, unklar weshalb.

"Wenn du nicht sofort stehen bleibst, mach ich dir die Hölle heiß."

Ich stolperte über meine eigenen Beine und knallte auf den nassen Asphalt. Knie und Hände riss ich auf. Schluchzend blieb ich liegen, bis ich seine Arme spürte. Weinend sah ich ihn an, mit der Hoffnung das er mich in ruhe lassen würde.

"Los steh' auf."

Die Stimme meiner Mutter drang in meine Ohren. Gefühlslos hatte sie mich in das Haus geschubst und mich grob gesäubert. Keine Gnade was mit ihrer Tochter geschehen war.

Tränen rollten mir über die Augen, ich konnte sie nicht unterdrücken. Jahrelanger Schmerz baute sich wie ein Damm in meinem Herzen auf. Und so langsam kamen immer tiefere Risse hinein, es würde nicht mehr lange dauern bis ich komplett zerbrechen würde.

"Weine nicht."

Ethan strich mir sanft über die Wangen und sah besorgt aus.

"Ich verstehe dich einfach nicht. Erst sagst du, das du mich liebst und ,gehst du mir jedes mal aus dem Weg! Es tut mir doch alles so schrecklich leid, ich-"

Ich unterbrach ihm indem ich meine Lippen auf seine legte und ihn innig küsste.

Tut mir leid für das schreckliche Kapitel aber ich habe ne Blockade•-•

Schönen Tag/Ferien noch. Und natürlich viel Spaß, da ja bei einigen die Schule bald anfängt *hust @murdercarousel hust* :D

-C♥

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