Diary {L.T} Chapter 27:

164 19 14
                                    

Widmung: @justxenia Danke für's voten ♥

Ich kann Louis echt nicht böse gestalten, man fühl mich wie ne Memme:D

"Lauf'."

Knurrte er, wie ein Hund der seine Beute warnt und in die Angriffsposition steigt, um jeden Augenblick über ihn herzufallen.

"W-was?"

Fragte ich verwirrt und entsetzt zu gleich.

"Lauf' und du bist frei. Wenn ich dich kriege-"

Er stoppte, lockerte seine Muskeln und sah in der einen zur nächsten Sekunde unbekümmert und zufrieden aus.

"Dann herzlich willkommen in meiner Hölle."

Ihm war klar, genauso wie mir, das er mich bekommen würde. Doch der kleine kämpferische Ninja in mir wurde mit Adrenalin gefüttert.

"Neun, acht, sieben."

Hörte ich ihn noch laut rufen. Hier waren keine Lichter, außer die des Autos, doch dieses entfernte sich immer mehr. Nur das knirschen von Steinen nahm ich unter meinen Boots war. Die Jacke kam mir plötzlich so unendlich schwer vor, Tonnen die auf mir ruhten.

"Eins."

Das Brüllte er, als wäre dies der Kommando eines Besitzer zu seinem Hund. Oder eine Pistole die in die Luft abgefeuert wurde, um alle Tiere und Menschen in der Umgebung zu verschrecken. Laut keuchte ich, wagte einen kurzen Augenblick nach hinten zu sehen, nur um zu stolpern und zu verlieren. Wir Menschen fallen im Leben oft hinunter. Manchmal fallen wir so stark, dass wir von den Wunden eine Narbe verpasst bekommen.

"Null."

Sagte er und schnappte sich meine Handgelenke. Mit meinen Füßen versuchte ich gegen ihn anzukommen, immer und immer erfolglos. Louis war grausam und unberechenbar, dies vermittelte er mir auf schmerzlicher Art und Weise. Seine Hände waren plötzlich überall und demolierten mich bis ins kleinste Detail, um ja nichts gesund und lebendig übrig zu lassen.

"Hör auf, bitte."

Schluchzte ich und versuchte ihn von mir abzuschütteln. Er legte seine Arme um meine Taille und lupfte mich auf seine Schulter. So sehr ich konnte, kämpfte ich um meine Freiheit, gleichzeitig um in die Hölle katapultiert zu werden.

"D-du bist schon früher los gerannt, verdammtes Arschloch."

Schrie ich, strampelte so sehr das Louis mich fallen ließ. Laut kreischte ich auf, mehr Tränen rollten meine Wangen hinunter. Die Schluchzer rissen mich in sein Strudel, ich konnte ihm nicht entkommen.

"Heute hast du aber eine gehörige Portion Mut gefressen."

Ich schluckte und sah jeder seiner Bewegungen zu. Er duckte sich zu mir, umgriff meinen Nacken und presste fest zu. Ich kniff die Augen zusammen, versuchte keine Schwäche zu zeigen, die in den letzten Monaten seinetwegen mein zweiter Name geworden war.

"Nina, Nina, Nina."

Tadelte er und schüttelte dabei spöttisch sein Kopf.

"Wie oft habe ich dir schon gesagt, das du nicht abhauen sollst?"

"So oft, das ich es immer wieder ausprobieren werde."

Was ich sagte oder tat bereute ich keineswegs. Gespannt sah ich zu wie mein Blut auf das Gras tröpfelte. Als sei es ein kleiner Marienkäfer, der diesen Halm herunter lief. Laut hustete ich und spuckte im nächsten Moment die rote Substanz aus.

"Nie wieder. Ich warne dich."

Bedrohlich sah er mich an, ließ seine Faust herunter fallen.

"Sonst was?"

Brachte ich trotzdem heraus, wobei mich die Flammen in seiner Hölle töteten.

"Bring' es nicht auf die Spitze Nina."

"Sonst was?"

Wiederholte ich meine Frage. Seine Augen verfärbten sich beinahe schwarz, solch eine Wut löste ich in ihm aus. Obwohl ich weinte, mich vor Louis am liebsten verstecken wollte, blieb ich stark und gab nicht auf.

"Du redest heute viel zu viel."

Seine Mundwinkel zuckten in die Höhe, grinsend sah er mich an.

"Weißt du was du eigentlich am meisten gesagt hast? Fass mich nicht an oder lass mich los."

Verwirrt über seine Worte sah ich ihn einfach nur an, nicht wissend worauf er hinaus wollte. Louis griff meine Handgelenke und drückte diese auf das Gras, sodass ich mit meinem Rücken drauf lag. Er beugte sich über meinen verletzten Körper, das grinsen was nicht verschwand. Mir wurde schlecht, heiß und kalt, Panisch und auch irgendwie faszinierend zu gleich.

"Dich los lassen? Oh nein. Dagegen kannst du sowieso nichts tun. Dich anfassen-"

Er stoppte, sah in meine vor Angst aufgerissenen Augen. Ich wimmerte unter seinem Griff, wieder eine Träne die sich löste und sich mit meinem Blut vermischte. Wie ein Regentropfen der auf das Marienkäferchen landete.

"Louis Bitte hör auf. Lass mich bitte los, bitte!"

Die schlimmsten Szenarien schossen mir durch den Kopf. Meine Stimme erhöhte sich um einige Oktaven, panisch schlug ich mit meinen Beinen, soweit es ging, um mich herum.
Der Junge Mann über mir versetzte seine Beine um meine Taille. Bückte sich noch näher zu mir herunter und grinste.

"Hm, lass mich mal überlegen; Nein!"

"Tu mir nichts. Ich flehe dich an."

Ohne das ich meine Gedanken komplett im Kopf bis ins kleinste Detail durch ging, tat ich etwas, was ich nie gemacht hatte. Ich schrie um Hilfe in einer verlassenen Gegend, doch die andere Verhaltensweise von Louis brachte mich dazu.
Meinen Kopf hatte ich in den Nacken gelegt, durchbog meinen Rücken und schrie so laut es ging.

"Halt dein Maul!"

Seine Stimme wurde durch mein Geschrei verschluckt, sein Gewicht wurde mit einem mal noch schwerer. Louis legte sich komplett auf mich sodass ich zusammen sackte. Er quetschte mir die Luft aus den Lungen, sein Kopf an meinem Hals. Wie auf Knopfdruck blieb ich reglos liegen, sein warmer Atem streifte sanft meine Haut entlang.

"Was ist dein verdammtes Problem?"

Flüsterte er kaum hörbar, brachte meinen Stillstehenden Vulkan zum Ausbrechen.

"Du bist mein verdammtes Problem! Du!"

Schrie ich und rüttelte mit meinen Armen die er immer noch fest hielt.

"Ich will nicht in deinem Haus wohnen, bei dir sein oder sonst was. Tag täglich siehst du wie ich leide und trotzdem quälst du mich weiter. Wie kann man bloß so schrecklich sein? Nicht nur eine Bank ausrauben, nein dann auch noch einen Menschen entführen!"

Schluchzte ich und schloss meine Augen. Seine Atmung prallte auf mein Gesicht, die Hände um meine Gelenke wurden Buchstabe zu Buchstabe stärker. Abdrücke und blaue Flecken waren meine neusten Körperverziehrungen.

"Sei leise."

Murmelte er, schloss seine Augen und senkte seinen Kopf.

"Nein ich bin nicht leise, Louis. Lass mich wieder gehen, ich will Nachhause."

Ich fiel in ein erbärmliches Schluchzen und obwohl Louis mein Entführer, mein Peiniger war, so krallte ich mich an ihn. Ich brauchte in diesem Moment jemanden der mich fest hielt, denn ich fiel. Ich fiel so stark zu Boden in dieser schwierigen Phase meines Lebens, dass ich mich verletzte und es nicht allein schaffen würde aufzustehen.
Louis' Gewicht wurde leichter, er rollte sich zur Seite und sah in den Dunkeln Himmel mit funkelnden Sternchen.
Er legte einen Arm um meine Taille und zog mich zu sich.
Und mir schossen Fragen in den Kopf, wie wir von einem ausbrechenden Vulkan so plötzlich still wurden, das das einzige was nur noch da war, der Rauch der schwer in der Luft lag.

Zur Hälfte lag ich auf ihm, sog seinen Duft in mich ein, obwohl der Teufel in mir schrie. Es wurde still, keiner sagte was, nur unser Atem stieg in die Höhe. Ich wurde müde, wusste gar nicht wie lange wir hier saßen. Seine Stimme brach noch ein letztes mal mein Gehörgang, bevor ich in einen tiefen Schlaf driftete.

"Ich würde dir niemals was tun."

Diary {L.T} ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt