08. | seine familie

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀

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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀



Schweigend sitze ich neben Alessandro am Tisch, um mich herum seine Eltern und Geschwister. Alle mustern mich wie hungrige Löwen, aber Alessandros Mutter sprengt jeglichen Rahmen. Ich habe das Gefühl, mich unter ihrem Blick verstecken zu müssen. Ich schweige seit Minuten. Genau genommen, nachdem mich seine Familie auf dem Weg ins Zimmer aufgegabelt und wieder ins Esszimmer gezerrt hat. Außer meinen Namen kam noch kein Laut über meine Lippen, verwunderlich, wenn man bedenkt, dass ich sonst kein Blatt vor den Mund nehme.

»Du hättest sie uns eher vorstellen sollen, wenn man bedenkt dass das die Frau ist, die du gewillt bist zu heiraten,« spricht Alessandros Vater, dessen Name mir noch unbekannt ist, meinen Sitznachbar an — und unterstützt seine Aussage mit einem Nicken Richtung meinem Ringfinger.

»Sie war noch nicht bereit, euch kennenzulernen,« entgegnet Alessandro seinem Vater in einem ziemlich gewagten Ton, weswegen sich alles in mir zusammenzieht.

Leider entkommt mir aufgrund seiner Aussage ein Schnaufen, was erneut die abschätzigen Blicke auf mich zieht. Bis auf seine Mutter, die mich leicht anlächelt und sich anschließend zu ihrem Mann dreht.

»Andrés, sei nicht so streng mit ihm! Wir sollten uns freuen, dass er endlich bereit ist zu heiraten.« Die Frau wendet sich uns wieder zu und ich merke die Wärme, die sie ausstrahlt. Es ist das erste Mal seit langem, dass ich mich wieder geborgen fühle.

»Mein Mann ist etwas engstirnig. Nimm es ihm nicht übel Liebes. Andrés hält immer noch an alten Traditionen fest, auch wenn ich ihm wieder sage, dass wir moderner werden müssen. Ach und nenn' mich Marina, liebes.« Leicht lächelt sie mir aufmunternd zu.

Das einzige, was ich nur kann, ist nicken. Die Zärtlichkeit und Güte dieser Frau bringen mich gänzlich aus dem Konzept. Vor allem, wenn ich meine Zeit nur mit Alessandro verbracht habe.

Andrés grummelt etwas in sich hinein, das ich nicht ganz verstehe. Doch der Augenverdreher von Alessandros Mutter sagt mir bereits, dass man sein Gemurmel nicht zu ernst nehmen sollte. Ein Glück ist diese Frau so ein Sonnenschein, sicherlich würde ich dieses Essen nicht überstehen, wenn ich von Alessandros Familie nur verurteilt werde.

Zumal ich für meine Situation nun gar nichts kann. Schließlich war es der Arsch neben mir, der mir im Schlaf einen Ring ansteckte und beschloss, dass ich nun seine Frau bin.

»Ich für meinen Teil freue mich sehr für euch beide. Und mein Mann tut es auch, selbst wenn er es nicht zeigt.« Ich nicke lediglich abgehakt.

»Danke dir Mamá. Aber bevor wir weiterreden, lasst uns doch erst einmal essen. Sicherlich seid ihr genauso hungrig wie Sofía und ich,« mit diesen Worten hebt Alessandro seine Hand und augenblicklich erscheinen einige seiner Angestellten mit Essen beladenen Tabletts, die sie nach und nach zwischen uns auf dem Tisch verteilen. Verräterisch beginnt mein Bauch zu knurren und ein kurzer Blick auf Alessandro zeigt mir, dass er bereits genau zu wissen scheint, wie ausgehungert ich bin. Gerade so kann ich es mir verbieten, ihm kindisch die Zunge rauszustrecken.

𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀 𝐂𝐎𝐑𝐓𝐄́𝐙 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt