𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀»Wohin fahren wir?« frage ich Alessandro Erneut, welcher meine Frage ignoriert, ebenso wie alle anderen zuvor auch. Er blickt einfach weiter nach vorne. Arschloch.
Genervt atme ich aus, will dieser Mann mich eigentlich verarschen? Er kann mit mir nicht irgendwo hinfahren, ohne mir auf eine meiner Fragen zu antworten. Denn das ist er mir nach dem heutigen Tag definitiv schuldig.
»Dein ernst?« frage ich erneut nach, weil er mir immer noch nur Stille entgegenbringt.
»Lass dich überraschen und hör auf wie ein kleines Kind zu quengeln.« Er wirft mir lediglich einen warnenden Blick zu, ehe er sich wieder aufs Fahren konzentriert.
Wenigstens durfte ich die Augenbinde im Laufe der Fahrt abnehmen — Viel bringen tut mir das allerdings nicht. Denn das einzige, was ich sehe, wenn ich aus dem Fenster blicke, sind endlos lange Felder, die ganze Fahrt über. Wir fahren bereits so lange, dass mein Po anfängt zu schmerzen und der Sitz allmählich unbequem wird. Ich habe bereits seit Anfang der Fahrt versucht, die heutigen Ereignisse auszublenden und nicht mehr daran zu denken. So schockierend und erschreckend meine heutigen Entdeckungen auch waren, ich muss versuchen, mich darauf zu konzentrieren, von Alessandro loszukommen, koste es was es wolle.
Ich wende meinen Blick vom Fenster ab und fange an, Alessandro zu mustern. Ich werde echt nicht schlau aus diesem Mann. »Wie alt bist du eigentlich?« rutscht mir plötzlich raus und das ist wohl der merkwürdigste Moment, um so eine Frage zu stellen. Dabei fällt mir auf, dass ich so gut wie nichts über ihn weiß, obwohl ich bereits mehrere Tage bei ihm verbracht habe.
Verwirrt schaut er zu mir rüber, ehe er anfängt zu lächeln — und sich dabei ein Lachen verkneift.
»35, mi hermosa.« Er ist älter als ich erwartet habe, ich hätte ihn Ende zwanzig geschätzt.
»Du fragst nicht nach meinem Alter, warum?« frage ich skeptisch nach. Gegenfragen zu stellen ist doch bekanntlich der erste Impuls bei sowas wie Smalltalk, oder nicht? Wobei mich bei Alessandro so gut wie nichts mehr wundert.
»Das weiß ich bereits,« entgegnet er mir schmunzelnd, ehe er seinen Blick wieder auf die Straße richtet.
»Ich habe dir meines Wissens nach nie mein Alter verraten, woher willst du es dann wissen?« Hinterfrage ich neugierig, erzählt habe ich ihm das nämlich nicht. Obwohl, im nachhinein komme ich mir einwenig dumm vor, die frage gestellt zu haben.
Aber wenn ich etwas genauer darüber nachdenke, klingt seine Antwort plausibel. Ich schätze Alessandro als niemanden ein, der sich nicht informiert. Eine Frau zu einer Heirat zu zwingen ohne sich woher über sie zu informieren wäre äußerst dumm, also hat sich meine Frage bereits erledigt.
»Ich habe da so meine Wege.« Warum wundert mich seine Antwort nicht? Erwartet und dennoch gruselig. Er scheint alles und nichts zur selben Zeit preiszugeben, was dazu führt, dass ich absolut nichts über ihn weiß.
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𝐒𝐎𝐅𝐈́𝐀 𝐂𝐎𝐑𝐓𝐄́𝐙
Romance𝐦𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 | 𝐟𝐨𝐫𝐜𝐞𝐝 𝐦𝐚𝐫𝐫𝐢𝐚𝐠𝐞 | 𝟏𝟖+ »du hättest fliehen sollen, als du noch die chance dazu hattest, mi amor.« 𝐒𝐨𝐟𝐢́𝐚 𝐂𝐨𝐫𝐭𝐞́𝐳 hätte niemals gedacht, das ein One-Night-Stand mit einem Mysteriösen Mann ihr gan...