Kapitel 13

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--- Seine Sicht ---

Ich sehe ihr jetzt auch für einen Moment in die Augen. Aber ich halte es einfach nicht noch länger so aus, weshalb ich die Differenz zwischen uns überwinde und sie küsse. In mir dreht sich alles, als sie den Kuss erwidert. Noch nie war ich so gerne nur mit einem Menschen in einem kleinen Raum eingesperrt. Es ist einfach ein gigantisches Gefühl, das sie in mir auslöst, sodass ich beinahe Angst vor dem Ende des Kusses habe, da ich es dann verlieren würde. Ihre Hände fahren in meine Haare, während ich sie an der Taille näher zu mir ziehe. Ich hätte noch eine ewige Zeit so verbringen können, aber sie beendet den Kuss nach einer Weile und sieht mir in die Augen.
"Ich liebe dich, Az!", flüstere ich.
"Ich dich doch auch, Charlie! Wärst du dann so freundlich und trittst deine Selbstzweifel in die Tonne?" Ich muss grinsen.
"Ich versuchs", sage ich leise.
"Das reicht mir für den Anfang", sagt sie lächelnd und küsst mich. Sofort schaltet mein Gehirn wieder auf Standby. Ich war noch nie so unendlich glücklich.


"Wo bringst du mich denn hin?", frage ich verwirrt.
"Lass dich einfach überraschen!", grinst Charlie.
"Na schön", sage ich und lasse mich von ihm weiterschieben. Meine Augen habe ich noch immer geschlossen.
"Wir sind da", sagt er leise. Vorsichtig öffne ich die Augen und starre mit großen Augen auf das, was vor mir liegt.
"Ich glaube, ich habe ein Déjà-vu", sage ich leise und schaue mich wieder um. Dann lasse ich mich neben Charlie auf die Bank fallen und lehne mich gegen ihn. Meinen Kopf lege ich auf seine Schulter und sehe dem Schauspiel vor mir zu.
"Das ist noch viel schöner als letztes Mal", sage ich leise, als er einen Arm um mich legt.
"Ich wollte nicht, dass du diesen Ort negativ im Gedächtnis behältst."
"Jetzt ist es jedenfalls unmöglich, sich hier dran negativ zu erinnern", grinse ich. Eine Weile sitzen wir einfach nur nebeneinander auf der Bank und sehen den Glühwürmchen vor uns zu, wie sie auf der Wiese hin und her fliegen. Ich spüre, wie er leicht mit der Hand durch meine Haare fährt, die mir vollgeschneit über den Rücken fallen.
"So wunderschön", sagt er leise. Beinahe hätte ich es überhört.
"Stimmt, ich fand den Ort letztes Mal schon schön."
"Wer sagt, dass ich den Ort gemeint habe?", fragt er und sieht mich an.
"Ach und was hast du dann gemeint?", frage ich grinsend.
"Die Frau, die ich eigentlich gar nicht verdient habe." Verwirrt sehe ich ihn an. "Ich habe-", fängt er an, aber ich unterbreche ihn auf die einzige Art, von der ich weiß, dass er dann auch wirklich die Klappe hält: Ich küsse ihn. Und ich behalte recht, denn er sagt tatsächlich die nächsten Sekunden überhaupt nichts. Ich will nicht, dass er sich immer noch Vorwürfe macht, weil er weggegangen ist. Ich verstehe seine Gründe. Und ich verstehe, dass er so gehandelt hat, ich hätte es vermutlich auch so getan. Als wir uns schließlich voneinander lösen, lächelt er und meint: "Du hast mich nicht ausreden lassen."
"Ich weiß doch, was du sagen wolltest. Und ich will es nicht hören. Und ich will, dass du auch endlich aufhörst, dir deswegen Schuldgefühle einzureden."
"Die rede ich mir nicht ein. Die sind berechtigt."
"Das stimmt doch gar nicht!"
"Natürlich stimmt das!", beharrt er.
"Willst du jetzt Streit anfangen?"
"Nein, aber ich kann nicht einfach so tun, als wäre das nie passiert."
"Und was hast du davon, wenn du uns jedes Mal wieder daran erinnerst?", frage ich. Er seufzt nur. "Es ist so: Ich verstehe, dass du so gehandelt hast, ich hätte es genauso gemacht. Und ich bin dir weder böse noch will ich, dass du dir selbst böse bist. Also, warum können wir das nicht einfach als vergangen abhaken und nicht mehr darüber reden? Bitte!"
"Na schön", gibt er sich geschlagen.
"Wahnsinn, du bist der einzige Mensch, gegen den ich eine Diskussion gewinne!", sage ich euphorisch.
"Und du der einzige Mensch, gegen den ich eine verliere, mal von meinem Chef abgesehen!"
"So, ich glaube, wir müssen noch einmal hierherkommen. Ich sollte diesen Ort doch positiv im Gedächtnis behalten", grinse ich.
"Was müssten wir denn machen, dass du das trotzdem tust?", fragt er, woraufhin ich ihn nur angrinse. Und wieder schafft er es meine Gedanken zu lesen, denn er grinst nur zurück und wenig später klappen meine Augen zu, als er mich küsst.
"Frohe Weihnachten!", flüstert er nach einer Weile und sieht mir in die Augen.
"Frohe Weihnachten. Die schönsten, die ich je hatte."


Es ist leider wieder ein etwas kürzeres Kapitel geworden, doch das nächste Kapitel wird wieder mal länger.

Komplizierte Liebe (Charlie Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt