veintiuno - 21

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I L I A N A

Zwei Monate waren vergangen und ich genoss mein Leben, denn ich und Natalio wohnten in Dubai, was die beste Entscheidung in meinem Leben war. Wir dachten, die Kontrolle am Flughafen würde schwer durchlaufen, aber da haben wir uns geirrt. Es hatte sich erst Stunden später rumgesprochen und da hatten wir uns schon aus dem Flug und dem Sicherheitssystem gestrichen.

Dubai war eine gute Entscheidung, denn auch wenn wir hier bekannt waren, waren wir nicht interessant. Solang wir keinen Ärger machten, würden wir auch keine Konsequenzen zu spüren bekommen. Es war bei jeder Mafia gleich und wir kannten den Boss von der führenden Mafia hier im Kreise Dubai, denn genau er war bekannt für seine Atombomben und verschiedenen Gasse.

Gerade saß ich im angesagtesten Club, in der VIP Lounge, während Natalio telefonierte und dafür rausgegangen war. Ich schlürfte an meinem alkoholfreien Cocktail, während ich auf die tanzende Menschenmenge runter blickte und mich selber zur Musik bewegte. Als ich gerade meine Hüfte kreisen wollte, spürte ich zwei Hände an meinem Hintern, die mich stoppten. Natalio's Lippen saugten an meinem Hals, was mich zum Stöhnen brachte und meine Mitte prickeln ließ.

„Deine Familie sucht nach dir.", flüsterte er. Ich erstarrte und fühlte die Kälte, die durch mich drang. „Wieso sagst du mir das ständig?", fragte ich und drehte mich um. Es war nicht das erste mal, dass er mir das mitteilte und das nervte mich. Ich wollte ein wenig Ruhe und war noch nicht bereit mich zu stellen und die Situation zu erklären. Ich wusste, dass Mamma nicht sauer wäre, denn genau sie sollte sich mit meiner Situation am besten auskennen, aber Pápa wäre es und das machte mich nervös, denn er war derjenige, der mich vor dieser Mission gewarnt hatte. Ich war aber so naiv gewesen und hatte mir selber eingeredet, es würde alles gut gehen und ich würde drei Monate später wieder auf Sizilien sein. Jetzt sitze ich in den Arabischen Emiraten und mache mich auf den nächsten Umzug bereit.

„Weil ich finde, dass du dich bei ihnen melden solltest.", sprach er ruhig und holte mich aus meinen Gedanken. Seine Augen ruhten auf mir und dieser Blick ließ mich die Situation überdenken, doch erstmal brauchte ich Ruhe und etwas zu essen. „Wollen wir raus?", fragte ich, anstatt etwas zu erwidern. Er nickte und griff nach meiner Hand, bevor er mich hinter sich her zog und ich mein Glas abstellte, als wir an der Bar vorbeigingen. Wir liefen an den Securitys vorbei und Natalio verabschiedete sich, bevor er mich in seinen Arm nahm und wir gemeinsam durch die dunklen Straßen liefen. Bei unserem Lieblings Fast Food Laden blieben wir stehen und bestellten, ehe wir nachhause liefen.

Der Rauch von Natalio's Zigarette kam in mein Gesicht und ich knurrte auf. „Du weißt, ich hasse es." zischte ich und er warf die Zigarette auf den Boden, bevor er drauf trat drauf um sie zu löschen. „Komisch, früher hast du auch geraucht." antwortete er, weshalb ich die Augen aufriss. „Hast du meinen Lebenslauf überprüft?" knurrte ich. „Nein. Das war lange her, da kanntest du mich noch nicht." erwiderte er und ich war kurz vorm Explodieren. „Sag mir jetzt nicht, wir hatten uns schon vorher gesehen." sprach ich leise und war noch nicht für die Geschichte bereit. „Doch. Als ihr bei den Rios wart, war ich dort auch. Ich habe mich mit Miguel über einen Vertrag unterhalten und da konnte ich nicht glauben, dass so eine Schönheit solche dreckigen Substanzen zu sich nimmt. Aber du sahst echt scharf aus, als du den Rauch ausgeblasen hast." Den letzten Satz flüsterte er in mein Ohr, weshalb ich einen Schritt zulegte.

„Wohin so schnell, princesa?" lachte er und stieg mit in den Aufzug. In unserem Apartment angekommen, schlüpfte ich aus meinen High Heels und zog mir gerade das Kleid aus, als er mich stoppte und gegen das Fenster schubste. „Wieso stört dich das jetzt?" fragte er und strich mit den Fingerspitzen über meinen Nacken, wo sich die feinen Härchen aufstellten. „Zeiten ändern sich." antwortete ich und streckte ihm meinen Arsch hin, da ich nur eines im Kopf hatte.

Und er bemerkte wohl, dass ich nicht weiter reden wollte, sondern einfach kommen wollte. Er tat alles und ich kam auch, aber meine Gedanken verschärften sich auf meine Vermutung und eine Panik ergriff mich, dass er es auch bemerkte. Denn seitdem wir hier lebten, verstärkte sich jeden Tag meine Vermutung, ich verdrängte es aber, denn falls mein Bauchgefühl richtig lag, war ich am Arsch.

Nach unserer Session, aßen wir und duschten noch gemeinsam, bevor Natalio auch im Bett lag und direkt einschlief. Morgen würde er arbeiten gehen und ich würde endlich den Mut zusammen bekommen und es tun. Denn vor mich hinschieben, kann ich auch nicht.

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„Viel Spaß." murmelte ich und küsste Natalio, während sich meine Hände um seinen Hals schlingen und ich nicht gehen lassen wollte. Denn wenn er gehen sollte, müsste ich mich einer großen Entscheidung stellen, zu der ich noch nicht bereit war. „Ich bringe dir später etwas mit." lächelte er und ließ von mir ab, ehe er das Haus verließ und ich überlag, ob ich es wirklich machen sollte.

Die Tests lagen da schon länger, aber nie hatte ich mich getraut, denn ich hatte Angst vor dem Ergebnis. Ich nahm einen raus und pinkelte auf ihn, ehe ich ihn auf die Kloschüssel legte und mich daneben setzte. Meine Augen wurden nass, denn eins wurde mir klar, wenn das Ergebnis positiv wäre: Der Vater wäre nicht Natalio. Immer wieder hatte Natalio ein Kondom benutzt und Graciano nicht. Außerdem wenn ich mich an seinen Tot erinnerte, wie seine letzten Samen in mich spritzten, überkam mich ein schlechtes Gefühl.

Ich wischte mir die Tränen weg und hob den Test mit zitternden Finger an, bevor ich durchatmete und ihn umdrehte.

Schwanger.

Der Hass, der uns verbindet.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt